Zitate von Judit Polgár

Manchmal ist es für die eigene Gesundheit von Vorteil, nicht alle Interviews von Garri Kasparow in Schachzeitungen zu lesen.

Ich spielte schon immer gegen die besten Männer. Die echte Herausforderung war immer Männer gegen Frauen.

Einer meiner Vorteile besteht darin, dass ich nicht so viele Zeitungen und Schach-Zeitschriften lese und nicht darauf höre, was andere über mich tratschen – ansonsten würde ich rasch graue Haare bekommen.

Das ehemalige sowjetische Team verdiente als einziges die Bezeichnung Gegner. Heutzutage ist das Feld zwar ausgeglichener, aber interessiert mich noch immer nicht sonderlich.

Ich bin wirklich sehr glücklich darüber, einen Nicht-Schachspieler geheiratet zu haben.

Wenn ich mich einlogge, glauben die Leute gewöhnlich nicht, dass ich es selbst bin und sie fangen an, mir dumme Fragen zu stellen. Und wenn sie es glauben, stellen sie wieder andere dumme Fragen.

Durch den K.o.-Modus bei der WM haben sich meine Chancen sicher verbessert, allerdings dürfen auch andere Großmeister Hoffnungen hegen.

Bei den Anfängern liegt der Frauenanteil bei 50 Prozent, später verschiebt sich dies aber zusehends. Es gilt noch immer als anormal, dass Frauen Schach-Profis werden.

Ich gelte immer noch als aggressive Spielerin, obwohl ich seit meiner Kindheit deutlich sanftmütiger geworden bin.

Schach ist ein knallharter Profisport geworden. Zehn bis zwölf Stunden Training am Tag reichen kaum aus, um oben zu bleiben.

Als mein Vater uns nicht zur Schule schickte und uns mit meiner Mutter Klara selbst unterrichtete, verstieß das gegen das Gesetz. Inzwischen sind die Bestimmungen in Ungarn gelockert.

Im Schach gilt wie in vielen Bereichen, dass alles voranschreitet, die Entwicklungen immer schneller und schneller über einen hinwegfegen.

Momentan haben mein Mann und ich noch nicht geplant, die Familie zu vergrößern. Aber wenn es dazu kommt, muss man sehen, inwieweit ich es unter einen Hut bekomme, Schach zu spielen und Mutter zu sein.

Mein Ziel besteht darin, mich in möglichst starken Wettbewerben zu messen – und das geht nur bei den Herren.

Ich verstehe den Grund nicht, warum die Aufteilung in Frauen und Männer überhaupt im Schach besteht.

Was soll ich über solche Leute sagen? Er behauptete auch, mehr vom Schach als Kasparow zu verstehen, nimmt man diesem seine Eröffnungstheorie.

Ich versuche dem Klatsch keinerlei Aufmerksamkeit zu schenken. Ich bin genug mit dem Leben beschäftigt und spare meine Energie für Wichtigeres.

Offensichtlich ist es einfacher, wenn man nur ein Ziel kennt, nämlich der Beste der Besten im Schach zu sein. Dafür muss man viel opfern.

Ich kann auch alles aufgeben, um in der Weltrangliste nach oben zu klettern oder Weltmeister zu werden.

Ich habe schon als kleines Kind viel Zeit bei Turnieren in fremder Umgebung verbracht. Um sich gut zu unterhalten oder die Kultur anderer zu akzeptieren – für alles sind Sprachkenntnisse Voraussetzung.

Offensichtlich kennt Kasparow nichts anderes als Schach, und ich könnte 500 weitere Spieler dieser Sorte benennen.