Zitate von Leopold Schefer
page 1

Recht thun auf unrechte Art, ist unrecht; Recht nehmen auf unrechte Art, ist unrecht; Schwer ist das Unrecht, drückend recht behalten.

Wer weise ist, soll immer daran denken und sich hüten, daß nicht sein Vorzug seinen Fall bereite.

Gehorsam und Arbeit sind die beiden Grundpfeiler der menschlichen Gesellschaft und des allgemeinen Glückes!

Die zarte, schöne Welt, schön anzuschaun, zart empfinden ist das Glück, und Glück im Herzen schützt vor allem Unglück.

Geh fleißig um mit deinen Kindern! Habe sie Tag und Nacht um dich, und liebe sie und laß dich lieben, einzig schöne Jahre! Denn nur durch den engen Traum der Kindheit sind sie dein.

Die Zeit ist kurz, wo wir die Rosen haben, Denn wie die Nachtigall oft plötzlich Abbricht, o so verstummt uns rasch das Leben, Und alle Freude wird zu stillem Leid.

Wer jemals Großes, Herrliches vollbracht, war seiner Zeit ein Greuel, ein Zerstörer! Abtrünnig, wert des Schierlingsbechers, wert des Kreuzes und dann göttlicher Verehrung.

Des Bösen Unglück ist die Fessel, die ihn in jenem Augenblick der Untat zurückbannt, festhält, daß er nicht vorwärts, nicht weiter streben kann, als schmerzlich blutend; wie ein Untier trägt er einen Ring durch seine Seele, der ihn glühend brennt.

Ein jedes ist mit Freuden, was es ist: O Mensch, so sei mit Freuden auch ein Mensch!

Der Gegensatz gehört zum Menschendasein, um uns mit allen Wesen zu verbinden und ihres Wesens teilhaft uns zu machen.

Gerecht ist der, der jedem das gewährt, was ihm gebührt. Drum bist du erst gerecht, wenn du dich jedem ganz als Mensch gewährst, die ganze Güte und die ganze Liebe, denn die ist sein an dir und dein an ihm.

Das Schöne rings zu schauen und zu fühlen, das ist das Recht, das jeder an die Welt hat und an die Menschheit.

Eine gute Tat getan zu haben, beschützt wie eine Götterhand den Menschen, führt ihn durch Unheil ruhig bis zum Tod.

Du lebst nicht, kannst du nicht mit andern leben; Du lebst nicht, können sie es nicht mit dir; Ihr lebst nicht, wenn nicht mit Vernunft und Liebe.

Wahrer Freude Mutter ist Besonnenheit, das Götteraug‘ im Menschen, die alles klar schaut, alles Klare liebt.

Willst du von zweien Dingen wissen, welches das rechte? Nimmer ist es das bequeme! Was dir die meiste Mühe macht, das ist es.

Nur wenn der Mensch, der Gutes nie geübt, Nie Wahres sehnte, Schönes nie geschaut, Nur der ist ohne Gott und Gott ohne ihn.

Wenn du ein bess’res Glück erwartest morgen, dann scheint dir heut‘ die hellste Sonne düster.

Tu Schönes, Angenehmes zu dem Guten! Denn nichts ist gut, was Trübsinn macht statt Freude.

Der Gute lebt zumeist für seine Lieben, was sie nicht mittrifft, hat ihn selbst verfehlt.

Versäume keine Pflicht und übernimm nicht eine neue, bis du allen alten genug getan hast.

Eine einzige abgeschlagene Wohltat macht tausend wirklich erzeigte in einem Augenblick vergessen.

Nichts steht allein, nichts kann allein bestehn. Was ist, bedarf des anderen, zu sein.