Marie von Ebner-Eschenbach Zitate
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Die Kunst des Sokrates: aus dem Schüler durch Fragen ein „schaffendes Erinnern“ hervorzulocken.
Marie von Ebner-EschenbachNur geborene Herren sind gute Herren. Weh dem Diener gewesener Diener!
Marie von Ebner-EschenbachWisset, die euch Haß predigen, erlösen euch nicht.
Marie von Ebner-EschenbachNichts lernen wir so spät und verlernen wir so früh, als zugeben, daß wir unrecht haben.
Marie von Ebner-EschenbachMan muss eine Arbeit lieben, verändern oder verlassen. Nur in ganz unglücklichen Fällen muss man sie akzeptieren.
Marie von Ebner-EschenbachDer Ignorant weiß nichts, der Parteimann will nichts wissen.
Marie von Ebner-EschenbachMan sollte nicht sprechen von der Kunst, glücklich zu sein, sondern von der Kunst, sich glücklich zu fühlen.
Marie von Ebner-EschenbachWir, denkende Schwächlinge, entnervt durch die Reflexion, wir verstehen auch das schönste Verbrechen nicht mehr zu genießen.
Marie von Ebner-EschenbachJe kürzer der Fleiß, je länger der Tag.
Marie von Ebner-EschenbachJe mehr du dich selbst liebst, je mehr bist du dein eigener Feind.
Marie von Ebner-EschenbachEin Vergleich Der Maulwurfshügel sprach zum Vulkan: Du Weichling! Was tobst Du und machst die Welt zum Zeugen Deiner inneren Kämpfe? Auch ich habe de meinen, – wer aber hat mich jemals Feuer speien gesehen.
Marie von Ebner-EschenbachManuskripte vermodern im Schranke oder reifen darin.
Marie von Ebner-EschenbachWas dein Wort zu bedeuten hat, erfährst du durch den Widerhall, den es erweckt.
Marie von Ebner-EschenbachMan muß schon etwas wissen, um verbergen zu können, daß man nichts weiß.
Marie von Ebner-EschenbachUm in eine Versammlung feiner Leute treten zu dürfen, muß man den Frack tragen, die Uniform oder – die Livree.
Marie von Ebner-EschenbachIch war ein junges Mädchen, beinahe noch ein Kind, meine traumhaften Ansichten wechselten wie Aprilwetter; aber eines stand immer klar und felsenfest in mir: die Überzeugung, daß ich nicht über die Erde schreiten werde, ohne ihr eine wenigstens leise Spur meiner Schritte eingeprägt zu haben.
Marie von Ebner-EschenbachDie Kraft verleiht Gewalt, die Liebe leiht Macht.
Marie von Ebner-EschenbachDas Rechte tun, weil man nicht anders kann – wundervolle Unfreiheit.
Marie von Ebner-EschenbachBegrüße jeden Morgen, den dir der Herrgott gibt. Es ist so schön zu sorgen, für Menschen, die man liebt.
Marie von Ebner-EschenbachDer kleinste Fehler, den ein Mensch uns zuliebe ablegt, verleiht ihm in unseren Augen mehr Wert, als die größten Tugenden, die er sich ohne unser Zutun aneignet.
Marie von Ebner-EschenbachAm weitesten in der Rücksichtslosigkeit bringen es die Menschen, die vom Leben nichts verlangen als ihr Behagen.
Marie von Ebner-EschenbachEin armer, wohltätiger Mensch kann sich manchmal reich fühlen, ein geiziger Krösus niemals.
Marie von Ebner-EschenbachEs ist die Frage, was man im Leben sucht, Unterhaltung oder Liebe. Im ersten Fall darf man es nicht allzu genau mit der moralischen, im zweiten nicht allzu genau mit der geistigen Beschaffenheit der Menschen nehmen, mit denen man sich umgibt.
Marie von Ebner-EschenbachAusnahmen sind nicht immer Bestätigungen der alten Regel; sie können auch die Vorboten einer neuen Regel sein.
Marie von Ebner-EschenbachTreue üben ist Tugend, Treue erfahren ist Glück.
Marie von Ebner-EschenbachDie Konsequenzen unserer guten Handlungen verfolgen uns unerbittlich und sind oft schwerer zu tragen als die der bösen.
Marie von Ebner-EschenbachEs gibt nichts Böses, aber auch kaum etwas Gutes, das nicht schon aus Eitelkeit getan worden wäre.
Marie von Ebner-EschenbachWir werden vom Schicksal hart oder weich geklopft; es kommt auf das Material an.
Marie von Ebner-EschenbachEr ist ein guter Mensch, sagen die Leute gedankenlos. Sie wären sparsamer mit diesem Lobe, wenn sie wüßten, daß sie kein höheres zu erteilen haben.
Marie von Ebner-EschenbachWie jammervoll und nüchtern erscheint mir eine Kinderstube, aus der die Märchen verbannt sind!
Marie von Ebner-EschenbachMüde macht uns die Arbeit, die wir liegen lassen, nicht die, die wir tun.
Marie von Ebner-EschenbachEin ganzes Buch – ein ganzes Leben.
Marie von Ebner-EschenbachManche Ehen sind ein Zustand, in dem zwei Leute es weder mit noch ohne einander durch längere Zeit aushalten können.
Marie von Ebner-EschenbachFür das Können gibt es nur einen Beweis: das Tun.
Marie von Ebner-EschenbachDas Schlechte, an das sogar die Bosheit nicht mehr glaubt, an das glaubt noch die Albernheit.
Marie von Ebner-EschenbachEtwas Talent ist immer vorhanden, ohne Talent macht man gar nichts, nicht einmal etwas Miserables.
Marie von Ebner-EschenbachGewissensfreiheit, ja, ja. Er meint die Freiheit, kein Gewissen zu haben.
Marie von Ebner-EschenbachEchte Liebesgeschichten gehen nie zu Ende.
Marie von Ebner-EschenbachUnbefangenheit, Geradheit, Bescheidenheit sind auch göttliche Tugenden.
Marie von Ebner-EschenbachDer Genius weist den Weg, das Talent geht ihn.
Marie von Ebner-EschenbachDer Charakter des Künstlers ernährt oder verzehrt sein Talent.
Marie von Ebner-EschenbachVerwöhnte Kinder sind die unglücklichsten; sie lernen schon in jungen Jahren die Leiden der Tyrannen kennen.
Marie von Ebner-EschenbachDer Hochmut ist ein plebejisches Laster.
Marie von Ebner-EschenbachMut des Schwachen, Milde des Starken – beide anbetungswürdig.
Marie von Ebner-EschenbachNächstenliebe lebt mit tausend Seelen, Egoismus mit einer einzigen, und die ist erbärmlich.
Marie von Ebner-EschenbachWenn wir an Freuden denken, die wir erlebt haben, oder noch zu erleben hoffen, denken wir sie uns immer ungetrübt.
Marie von Ebner-EschenbachSo manches papierne Denkmal hat mehr Bestand als ein Denkmal von Erz.
Marie von Ebner-EschenbachMan kann nicht allen helfen‘, sagt der Engherzige und hilft keinem.
Marie von Ebner-EschenbachTheorie und Praxis sind eins wie Leib und Seele, und wie Seele und Leib liegen sie großenteils miteinander in Streit.
Marie von Ebner-EschenbachEhen werden zwar im Himmel geschlossen, aber daß sie gut geraten, darauf wird dort nicht gesehen.
Marie von Ebner-Eschenbach