Nikolaus Cybinski Zitate
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Solange die Theologen reden, hat Gott nichts zu sagen.
Nikolaus CybinskiLange vor den Beinen üben die Köpfe den Gleichschritt.
Nikolaus CybinskiZu erfahren, wie die Welt jenseits aller Interpretation beschaffen ist, ist die größte Anstrengung wert. Das wissen die Interpreten längst und setzen alles daran, es schlüssig zu beweisen.
Nikolaus CybinskiAn manchen Tagen will ich mein gutes Recht! An anderen langt es mir, wenn ich einfach recht bekomme.
Nikolaus CybinskiIch kenne welche, die sind für jeden Lärm taub und hören das Gras wachsen.
Nikolaus CybinskiAllmählich haben wir unsere Vergangenheit bewältigt, immer öfter macht sie nun brav Männchen und bettelt um Happen vom Tisch unserer zurückeroberten Unschuld.
Nikolaus CybinskiAb einem bestimmten Preis kommt nach dem Fressen keine Moral mehr.
Nikolaus CybinskiVerschont geblieben zu sein, ist ein segensreiches Gefühl. Daher können wir uns das Mitleid mit dem Unglück anderer leisten.
Nikolaus CybinskiIch werde die Angst nicht los, dass wir im Paradies alle eines Glaubens sein müssen. Das wäre die Hölle!
Nikolaus CybinskiWas der Bauer nicht frißt, das kennt er.
Nikolaus CybinskiZahlreiche Einfälle, die Männer stolz ihrem Verstand zuschreiben, verwandeln sich unter den Augen der Frauen zu Bekenntnissen ihrer Fantasielosigkeit.
Nikolaus CybinskiStatt mitzuleiden sind wir betroffen. Das erlaubt uns, kühlen Kopfes unsere Kontostände und die Aktienkurse im Auge zu behalten.
Nikolaus CybinskiJede Ideologie ist nur so gut, wie die Summe der Dummheit ihrer Funktionäre.
Nikolaus CybinskiAch, warum trösten sich immer die Falschen damit, daß Einstein auch kein guter Schüler war –
Nikolaus CybinskiDie Wespe, die ich eben totgeschlagen habe, hat mich im Helldunkelkontrast am Frühstückstisch gesehen. Warum erkannte sie nicht, wozu ich entschlossen war?
Nikolaus CybinskiEs ist ein Unterschied zwischen Mensch und Tier. Bei den Hunden sind die Boxer die Intelligenten.
Nikolaus CybinskiAllmählich bringe ich die Toleranz auf, nach meiner Fasson unselig zu werden.
Nikolaus CybinskiDen Weg von einer glücklichen Ehe zu einer guten schafft nur eine große Liebe.
Nikolaus CybinskiBegreifen die Männer so selten, was eine Frau ist, weil sie dauernd daran denken, was sie nicht sein soll?
Nikolaus CybinskiEs gibt Deutsche, die sprechen das Wort Rache nie aus. Sie kleiden sich statt dessen lieber in eine alte Tracht und sagen laut und deutlich Heimat!
Nikolaus CybinskiIch kenne fromme Menschen, die hat ihr Glaube so stark gemacht, daß sie eher an Gott zweifeln als an sich.
Nikolaus CybinskiWas einer denkt, ist nicht entscheidend. Zu welchen Gedanken er unfähig ist, das verrät ihn.
Nikolaus CybinskiAngesichts der Sieger könnte das Lebensglück darin bestehen, dereinst als Verlierer vom Erdenplatz zu gehen.
Nikolaus CybinskiEin vernünftiger Satz ist der mühselige Versuch, die Wörter nicht in den Abgrund ihrer Grenzenlosigkeit stürzen zu lassen.
Nikolaus CybinskiSein Geld war im Ausland. Er selbst blieb im Lande und nährte sich redlich. Dem Land wäre es umgekehrt lieber gewesen.
Nikolaus CybinskiAn den Stammtischen wird anders über den Krieg geredet als an der Front. Mit der Differenz arbeitet der Generalstab.
Nikolaus CybinskiAuch siegreiche Sozialisten sind vergänglich. Von manchen blieben nur zwei linke Hände.
Nikolaus CybinskiDie Qualität eines literarischen Kunstwerks bemißt sich auch danach, wieviel Deutschlehrer es unbeschadet übersteht.
Nikolaus CybinskiManchmal übertreffen wir uns selbst in unsrer Nächstenliebe. Und werden kulant.
Nikolaus CybinskiFriede ist möglich! Geben wir, wie in Urzeiten, den Politikern ihre Waffen mit ins Grab!
Nikolaus CybinskiSeine Musik wurde immer erfolgreicher. Zuletzt komponierte er Banknoten.
Nikolaus CybinskiDer Gedanke, daß die Falschen das Falsche aus der Geschichte gelernt haben, ist so beklemmend wie die Vorstellung, daß sie unbelehrbar sind.
Nikolaus CybinskiIrgendwann kommt der Augenblick, wo die Karawane stehenbleibt und wir weiterziehen. Da wird uns klar, daß wir nun das letzte Ziel anlaufen.
Nikolaus CybinskiDer Hunger der Hungernden macht den Satten das Sattwerden so kostbar, daß sie ihr gutes Gewissen dadurch beruhigen, indem sie es zur Kunst erklären.
Nikolaus CybinskiZurück zur Natur können wir nicht, sie nimmt uns nicht mehr. Wir kommen bestenfalls bis zur Naturgeschichte.
Nikolaus CybinskiEs gibt Zufälle, an denen sind noch die Fingerabdrücke Gottes.
Nikolaus CybinskiZuletzt wühlte er sozialverträglich in den städtischen Abfallkübeln.
Nikolaus CybinskiAn manchen Wörtern scheinen Welten zu hängen. Hätten wir Deutschen statt Pflicht zum Beispiel duty sagen dürfen, wer weiß, die Geschichte unserer letzten 100 Jahre läse sich möglicherweise anders.
Nikolaus CybinskiAn manchen Tagen zieht sich meine Menschlichkeit auf Alternative zurück, ob ich es gut meine oder nicht böse.
Nikolaus CybinskiAch Gott, der alte Adam! Längst aus der Kirche ausgetreten. Und als abergläubischer Spießer in uns zurückgekehrt.
Nikolaus CybinskiEs gibt Augenblicke, da schadet ein Lob mehr, als ein Tadel zerstören könnte.
Nikolaus CybinskiKann sein, im Grunde seines Herzens war Potemkin ein ehrlicher Mann. Und das sind auch die meisten meiner Kollegen und Freunde.
Nikolaus CybinskiAm Lebensende warten wir auf den Beifall der Freunde, doch die klatschen nicht, und wir erkennen enttäuscht, daß die Komödie, die wir ihnen bis zuletzt vorgespielt haben, gar keine war.
Nikolaus CybinskiDas ist die Repression einer freien Gesellschaft: schuldlos zu sein am Versagen ihrer Bürger.
Nikolaus CybinskiDer unmündige Untertan ruft die Polizei. Der mündige Bürger informiert seinen Anwalt.
Nikolaus CybinskiOb es der Welt nicht vielleicht doch gut täte, wenn wir endlich anfingen, alles in unserer Ohnmacht Stehende zu tun?
Nikolaus CybinskiEr braucht kein Denkmal. Er war zu Lebzeiten schon versteinert.
Nikolaus CybinskiDer Computer mit der Fähigkeit zum Wahnsinn. Das könnte die Vollendung der Technik sein.
Nikolaus CybinskiAls es passiert war, wurde mir plötzlich klar: Es war gekommen, wie es kommen konnte.
Nikolaus CybinskiEs ist das Unbegreifliche an der Unwahrheit, dass sie manches ans Licht bringt, was die Wahrheit lieber im Dunkeln ließe.
Nikolaus Cybinski