Zitate von Ramakrishna

Tauche tief in das Meer der göttlichen Liebe. Fürchte nichts: es ist das Meer der Unsterblichkeit.

Solange es scheint, als sei Gott außerhalb und weit entfernt, herrscht Unwissenheit. Ist Gott aber im Innern verwirklicht, herrscht wahre Weisheit.

Der Glaube eines kleinen Jungen! Sehnsüchtig sein wie ein kleiner Junge nach seiner Mutter – diese Sehnsucht! Ist diese Sehnsucht da, dämmert der Morgen. Nach der Dämmerung muß die Sonne aufsteigen. Ebenso folgt nach dieser Sehnsucht die Schau Gottes.

Die Hingabe an Gott wächst in dem gleichen Maße, wie das Gebundensein an weltliche Dinge nachläßt.

Wie sich Sonne und Mond nicht im trüben Gewässer widerspiegeln können, so kann sich der Allmächtige nicht in einem Herzen widerspiegeln, das nur von der Idee des ‚ich‘ und ‚mein‘ getrübt ist…

Wenn das Regenwasser in Rinnen fließt, da scheint uns als käme es aus den Rinnen, wo es doch in Wirklichkeit vom Himmel fällt. Dasselbe gilt auch von den heiligen Lehren, die uns göttliche Männer mitteilen. Es scheint, als kämen sie aus ihnen, in Wirklichkeit kommen sie von Gott.

Der menschliche Geist, der beschränkt ist, sieht nicht sehr weit. Er hat keinen Zugang zum Lande Gottes.

Kennst du den wahren Sinn der Worte Buddhas? – Es bedeutet, daß man durch ständiges Nachdenken über das Bewußtsein zum Bewußtsein wird.

Sei niemals der Ansicht, nur du und sonst niemand besitze das Verständnis der Wahrheit und die anderen seien Narren.

Solange wir alles nur von unserem Standpunkt aus betrachten, werden wir die Wahrheit nie erkennen.

Nicht Liebe macht blind, sondern Besitzgier. Die Menschen werden durch sinnliche Begierden geblendet. Wahre Liebe befreit von Besitzgier und macht sehend.

Behalte deinen Glauben und deine Gefühle für dich. Sprächest du von ihnen, würdest du viel verlieren.

Wenn wir den Geist nach innen wenden, erlangen wir Unterscheidungsvermögen. Durch Unterscheidungsvermögen finden wir zur Wahrheit.

Sei nicht wie der Frosch im Brunnen. Der Frosch kennt nichts Größeres als den Brunnen, in dem er sitzt. So sind alle Frömmler; ihnen gelten nur ihre eigenen Glaubenssätze.

Das Kind bat: Liebe Mutter, wecke mich, wenn ich hungrig bin. Die Mutter antwortete: Mein Liebling, der Hunger selbst wird dich schon wecken.

Arbeit und Pflicht sind kein Ziel an sich, sondern immer nur Weg zum Ziel. Das Ziel ist Gott.

Feuer kann ohne die Fähigkeit des Brennens nicht gedacht werden, wie das Brennen ohne Feuer undenkbar ist. So ist auch das Denken an den absoluten Gott untrennbar von dem an den persönlichen, mit Eigenschaften behafteten Gott und umgekehrt.

Lehrer gibt es zu Dutzenden, aber auch nur einen guten Schüler zu finden, ist schwierig.

Du siehst nachts viele Sterne am Himmel, aber findest sie bei Sonnenaufgang nicht mehr. Kannst du deshalb sagen, daß tagsüber keine Sterne am Himmel stehen? So sage auch nicht, daß es keinen Gott gibt, weil du ihn in den Tagen deiner Unwissenheit nicht siehst.

Ehre beides: Geist und Form, den innewohnenden Gedanken so gut wie das sichtbare Symbol.

Ein Boot darf im Wasser sein, das Wasser aber nicht im Boot. Wer Gott zum Ziel hat, darf in der Welt leben, die Welt aber nicht in ihm.

Warum entarten Religionen? Das Regenwasser ist rein; wenn es aber Dach und Röhren durchläuft, die schmutzig sind, so verliert das Wasser seine kristallene Klarheit.

Der Glaube kann Wunder wirken, während Eitelkeit und Ichsucht des Menschen Tod bedeuten.

Mein Ich, was ist das? Meine Hand oder mein Fuß, mein Fleisch oder mein Blut, meine Muskeln oder meine Sehnen? Denke nach, und du wirst erkennen, daß in Wirklichkeit etwas wie ein Ich überhaupt nicht existiert.

Der Mensch sei Christ in der Barmherzigkeit, Moslem in der genauen Beobachtung der äußeren Bräuche und Hindu in der alles umschließenden Milde gegenüber allen lebendigen Geschöpfen.