Zitate von Raymond Walden
page 6
Volksbildung paßt einerseits nicht in entmündigende Strategien. Einseitig dargeboten, hält sie andererseits die Steigbügel der Despoten.
Gedankenfreiheit belebt nicht die gängige Demokratie, konstruiert diese doch eigene Fallstricke: sogenannte Volksverhetzung.
Aufklärung müßte ein ethischer Imperativ sein, stößt jedoch – anders als Missionierungen – an Verstandesgrenzen.
Mit zunehmender Lebenserfahrung wird man sensibel für den üblen Atem des Mittelalters, der aus allen Richtungen ins Heute stinkt
Man vergesse nie das politische Chaos, das Denker umgab, und nicht die Gefahr, der sie sich heute aussetzen, nur weil sie Gedanken formulieren.
Die junge Generation sollte ungeniert den Alten von Liebe vorschwärmen, denn sie erinnern sich gern und wissen wirklich, was Liebe ist, so oder so.
Pflanzliche und tierische Düfte und Gerüche repräsentieren nichts Anrüchiges. Der Mensch allein stinkt zum Himmel.
Der Wertewandel ergibt sich aus der freiheitlich-demokratisch verfaßten Grundlosigkeit im Einklang mit der Inkompetenz aller Parteien.
Kein Lebewesen stolpert wie der Mensch über seine Sexualität, denn fremde Mächte regieren das Menschengeschlecht.
Der Kardinalfehler: Sexualität ist ein teuflisch göttliches Geschenk von Geburt an, wird aber bis ins hohe Alter göttlich verteufelt.
Freiheit meint in jedem Falle das Recht und die Möglichkeit, ohne persönliche Nachteile oder gar Bestrafungen zwischen bestehenden verschiedenen Optionen zu wählen.
Der gestörte Sozialstaat bräuchte soziologische Beratung. Doch kein Reiter zieht sich am eigenen Schopf aus dem Morast.
Wer nie in vollem Bewußtsein neben sich stand (stehen mußte), surft verdammt gut durchs Leben. Immer auf Höhe der Oberfläche.
Relativitätsphilosophie: In Relation zur Kapazität des menschlichen Gehirns erweist sich das abgerufene Potenzial als ideologisch eskalierende Degeneration.
Je höher der Standpunkt, desto weiter der Horizont und meistens um so deutlicher die Dunstglocke.
Jungfräulichkeit und Jungmännlichkeit. – Werte wabern, weil es vielleicht gar keine sind.