Zitate von Rolf Hochhuth
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Wer etwas zum Beruf macht, besiegt den Amateur – die Frau betreibt die Liebe als Beruf, der Mann als Amateur.

Der Staat findet immer eine sogenannte Begründung, auf Kosten des Individuums Wahrheit zu unterschlagen.

Die guten Eigenschaften, die einen Menschen befähigen, ein hoher Offizier zu werden – sie sind es, die ihm den Weg der Erkenntnis verlegen, dass es Dinge gibt, die er nicht kann!

Frauen bevorzugen den Mann, der auf Seiten der Sieger steht, der, der über seine Person hinaus Mitinhaber der Macht ist.

Was an der Liebe nicht Egoismus ist – und Egoismus ist doch beinahe alles an ihr – ist Verzeihung.

Die Diktatur straft sich selbst durch die Härte der Strafen, die sie über andere verhängt.

In jeden System waren es immer nur die Ausnahmeerscheinungen die Bewegung ins Verkrustete brachten.

Der Egoismus verlangt nie soviel Pflege, wie in einer Zeit, in dem der Einzelne nichts mehr gilt.

Proletarier und Milliardäre sind von Natur aus gleich inhuman, wenn sie die Macht dazu haben.

Religion hat man eher ohne als mit der Kirche, die das immer nur Überflüssige ist, das Lebensgefährliche, das Menschen auf Mitmenschen Hetzende.

Turing hatte die Souveränität, einer von Heuchelei entstellten Gesellschaft zu sagen, sie sei entstellt.

Wer Großes schafft, kann nicht der sein, der es fragwürdig findet – sonst schafft er es nicht.

Gefühl ist nicht alles, ja es lähmt sicherlich ebenso oft das Denken, wie es das Denken beflügelt.

Ehe ist Dauer, Glück kann nicht dauern, wird es ein Zustand, hört es auf, Glück zu sein.

Streik ist die Gewalt der sonst Ohnmächtigen, die einzige Form des Widerstandes der durch Gesetzgeber Vergewaltigten.

Menschliche Zufriedenheit besteht im wesentlichen darin, ein klein wenig zu viel zu tun zu haben.

Wie zwischen Frauen Weiblichkeit Rivalität schafft, so bei den Männern der gleiche Beruf.

Menschen sind abzurichten wie Tiere und unterscheiden sich allein darin von ihnen, dass sie sich selbst noch begründen, warum sie sich abrichten lassen.