Zitate von Rolf Hochhuth
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Jede Kirche ist nur soviel wert, wie der Widerstand bedeutend ist, den sie der Staatsmacht oder der Behördenwillkür entgegensetzt.
Bewundern wir Wehrlosen deshalb einen Mächtigen so sehr, weil sie dem Weltgesetz, wie Marionetten von fremder Hand gelenkt zu werden, nicht unterliegen?
Wer nicht das Gegenteil dessen hinzuschreiben wagt, was er vorgestern meinte, belegt nur, dass er nicht nachdenkt.
Erkenne dich selbst – um Gottes Willen! Wer ist so gesund, sich das leisten zu können?
Das Schöpferische, wenn es einer großen Anstrengung entsprang, lässt uns ausgeleert und melancholisch zurück.
Eine für die Ehe geborene Frau kommt mit der Treue ihres Mannes auch der Verstand abhanden.
Frauen finden in der Ehe buchstäblich immer – der Mann aber niemals die Erfüllung des Ersehnten.
Den Menschen verbessern – damit fängt aller Terror an, Religionsstifter, Totalitäre, Ideologen wollen immer den neuen Menschen, den besseren.
Absurd dieses Gerede, jeder von uns sei nur ein austauschbares Rädchen in Ablauf der Geschehnisse.
Es ist doch eine uralte Erfahrung, dass Leute in allen Berufen sich niemals lächerlicher machen, als wenn sie über lebende Kollegen reden.
Wer über siebzig Jahre alt ist, hat heutzutage im Berufsleben nur noch die Chance, Einlaßkontrolleur oder Staatspräsident zu werden.
Der Mensch darf zwar nicht alles, was er kann; er kann aber nichts, was ihm erforschbar ist, unerforscht lassen.
Hegel sah was er sich ausgedacht hatte, Tocqueville bedachte, was er gesehen hatte. Hegel sagte, was er wusste; Tocqueville wusste, was er sagte.