Zitate von Sebastian Deisler

Es gab einige Spieler, die ich mochte, vor allem die Südamerikaner, aber auch Kollegen wie Philipp Lahm und Jens Jeremies. Ich wollte aber einfach nur noch weg. Ich konnte nicht mehr.

Ich hatte, als ich Profi war, meine Heimat verloren. Nein: Ich habe sie selber gestrichen.

Einige haben mich hinter vorgehaltener Hand die Deislerin genannt. Die konnten mich nicht mehr ertragen.

Wenn man sich einige dieser Journalisten genau anschaut, sagt man sich: Das ist ja ein Wahnsinn, dass die alles über mich schreiben dürfen! Diese Oberflächenschwimmer!

Sie wissen nicht, wie das ist. Erst geliebt und dann über Nacht gehasst zu werden.

Vielleicht mache ich eine Fußballschule auf. Die würde ich zu meinen Bedingungen führen, ohne Drill. Ich will endlich eine schöne Geschichte vom Fußball erzählen.

Weil ich noch nicht so weit bin. Und weil der Fußball, der mir fehlt, ein anderer ist als der, den ich verlassen habe.

Ich bin froh, dass ich durch meine Zeit im Fußball die finanzielle Freiheit habe, in Ruhe zu schauen, was ich machen möchte. Dafür hat es sich gelohnt. Den Rest betrachte ich als Schmerzensgeld.

Ich habe zu lange geglaubt, ich könnte fehlende Härte wettmachen durch besseren Fußball.

Ich bin unglücklich geworden, als ich versucht habe, andere glücklich zu machen. Ich fühlte mich wie ein trauriger Clown

Nichts hat mehr gestimmt. Ich habe damals in München in den letzten Monaten meiner Karriere die Schwere mit nach Hause gebracht.

Heute frage ich mich, ob das System, das ich verlassen habe, vielleicht kranker ist, als ich es war.

Es war, als sei ich auf eine ewige Klassenfahrt geraten. Da gibt es doch auch immer die Lauten – und die, die bei der Kraftmeierei mitspielen, um nicht ausgelacht zu werden.

Mein Eindruck war, dass Magaths Philosophie damals auf Angst gründete, auf Macht. Er misstraute den Spielern.

Ich hatte gehofft, dass man mir ein bisschen hilft. Aber Hertha BSC, das muss ich ehrlich sagen, war als Verein so unfertig wie ich als Spieler.