Zitate von Siegfried Lenz

Wer zu handeln versäumt, ist noch keineswegs frei von Schuld. Niemand erhält seine Reinheit durch Teilnahmslosigkeit.

Auf dem Grabstein (der Erde; d.Red.) könnte stehen: Jeder wollte das Beste – für sich.

Es trifft gewiß zu, daß die Hoffnung eine Gnade ist. Aber fraglos ist sie eine schwierige Gnade. Sie fordert zuweilen unsere Bereitschaft, auch im Scheitern eine Chance zu sehen, in der Niederlage eine neue Möglichkeit. Vielleicht ist die Hoffnung die letzte Weisheit der Narren.

Im Schweigen braucht sich nicht allein das Gold der Klugheit zu zeigen – es kann ebenso Dummheit verbergen, Dummheit und Meinungslosigkeit.

Auf Erinnerung zu bestehen – kann mitunter schon Widerstand sein – zumindest dann, wenn Vergesslichkeit groß geschrieben oder dekretiert wird.