Stefan Hölscher Zitate
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Wer keinen Grund findet, über sich selbst zu lachen, schenkt anderen umso mehr dafür.
Stefan HölscherDer Ursprung der Dichtung ist die Angst vor Sprachverlorenheit.
Stefan HölscherWunschtraum: meine Gedanken von heute in meinem Körper von damals.
Stefan HölscherVersteh, das ist normal: Männer lieben Männer, und Männer lieben Frauen. Und Frauen lieben Männer und Frauen lieben Frauen. Und alle lieben ihre Kinder. Und die die Eltern – Männer sowie Frauen. So vieles ist der Liebe zuzutrauen.
Stefan HölscherEs ist immer wieder erstaunlich, was für ein großes Desaster sich allein durch die beharrliche Wiederholung desselben kleinen Fehlers bewerkstelligen lässt.
Stefan HölscherSich selbst und der Welt gewiss zu sein, ist der Tod allen Dichtens und Denkens.
Stefan HölscherEs ist keine Ausrede, dass man die richtigen Worte für das, was man liebt, so schwer finden kann, sondern einfach nur der Mix aus Demut und Spracharmut.
Stefan HölscherNichts ist so wechselhaft wie Identität.
Stefan HölscherJe berauschender die politischen Versprechen, desto schauerlicher die folgenden Verbrechen.
Stefan HölscherKreativität ist der Mut, aus dem Tross auszuscheren und einen eigenen Weg zu gehen, auch wenn man dafür für verrückt erklärt oder links liegen gelassen wird.
Stefan HölscherDas Einfache überlebt.
Stefan HölscherGeistige Größe ist keine Entschuldigung für menschliche Erbärmlichkeit.
Stefan HölscherAus den heiligsten Idealen entstehen die gräulichsten Taten.
Stefan HölscherKreatives Schreiben setzt eine fragile Balance aus den vier Elementen Muße, Spiellust, Ausdrucksbedürfnis und Verzweiflung voraus. Wenn eines davon sich dominant in den Vordergrund schiebt, aber ebenso auch wenn eines davon gänzlich fehlt, geht der Kreativität die Puste aus.
Stefan HölscherDass Dinge ebenso wahr wie erbärmlich sein können, zeigt sich schön in dem Satz: „Ich bin eben so, wie ich bin“ als Begründung allen Tuns.
Stefan HölscherWer Fülle sucht, muss Stille finden.
Stefan HölscherDem, der ich mal war, hätte ich so viel zu sagen. Und so wenig würde er auf mich hören.
Stefan HölscherWeise wollte ich schon immer werden und noch nie sein.
Stefan HölscherOhne die grenzenlose Gier nach Ruhm, Macht, Sex und Geld wäre die Welt ein besserer Ort. Oder gar nicht vorhanden.
Stefan HölscherDass Selbstakzeptanz und Selbstentwicklung zusammengehen, ist kein Widerspruch, sondern der Kern eines gelingenden Lebens.
Stefan HölscherDie Crux in dem Satz „Diese Person hätte meine Erwartung nicht immer wieder so tief enttäuscht, wenn sie sich nur geändert hätte“ liegt darin, dass man das „sie“ nicht auf „Person“ beziehen sollte.
Stefan HölscherWer gelernt hat, dass all das, was man zu haben scheint, nur eine Leihgabe ist, kann beginnen zu lernen, dass all das, was man zu sein scheint, nichts anderes ist.
Stefan HölscherJe kleiner der Künstler, desto größer die Eitelkeit – möchte man denken -, solange bis man die großen kennengelernt hat.
Stefan HölscherDer bunte Drang nach Expression entstammt der grauen Angst vor Regression.
Stefan HölscherGewiss: Das Universum wird die Saat des Hasses schließlich annullieren – und die der Liebe auch.
Stefan HölscherWenn die Wahrheit zu teuer wird, wird der Betrug zur Ökonomie.
Stefan HölscherWir behaupten, dass wir auch die Alten schätzen. Aber noch mehr schätzen wir, nicht zu ihnen dazu zu gehören.
Stefan HölscherManchmal muss man sich dramatisch verändern, um aus seinem Leben ein Lustspiel zu machen.
Stefan HölscherWas man um jeden Preis zu vermeiden sucht, verfolgt einen am beharrlichsten.
Stefan HölscherDie Ereignisse, die uns am meisten aus der Bahn werfen, tun das nicht, weil sie einfach zu komplex wären, sondern weil sie auf so schlichte Weise endgültig sind.
Stefan HölscherViele wünschen sich ein kleines Stück Diktatur und wundern sich dann, dass sie ein großes Stück bekommen.
Stefan HölscherWilde Orgasmen, weises Akzeptieren und lebensfrohes Jubilieren sind durchaus different. Doch gehören sie seit alters her zur besten Medizin, die des Menschen Leben kennt.
Stefan HölscherDass wir das Glück nicht finden werden, wenn wir danach suchen, heißt umgekehrt nicht, dass wir es finden werden, wenn wir die Suche danach eingestellt haben.
Stefan HölscherDie Ingredienzien guter Streitkultur – für die eigene Position argumentieren, die des anderen ernsthaft eruieren und erneut reflektieren – sind so naheliegend, wenn der Streit fern liegt.
Stefan HölscherVerdrängung bedeutet, ein konsistentes Bild von sich selbst zu pflegen.
Stefan HölscherAphorismen. Die meisten wissen gar nicht, dass sie existieren. Andere glauben, man muss sie archivieren. Das Schönste aber ist, sie lang und laut im Munde zu goutieren.
Stefan HölscherWer die Einheit für das Gewicht eines Tages gefunden hat, ist dem Rätsel des Lebens einen deutlichen Schritt näher gekommen.
Stefan HölscherAuch der Perfektionist erreicht die Vollendung erst mit dem Tod.
Stefan HölscherWer an der Welt nicht leidet, hat der Welt nichts mitzuteilen.
Stefan HölscherIch mache jeden Tag tausend Erfahrungen. Nur leider immer die gleichen.
Stefan HölscherDie eigene Meinung überall ungefragt abzuladen ist nicht Ausdruck höherer Streitkultur, sondern ungeregelter Müllabfuhr.
Stefan HölscherAlle Liebe will Ewigkeit. Denn auch sie geht mit der Zeit.
Stefan HölscherRichtig alt sind immer nur die anderen.
Stefan HölscherOhne Du kein Ich, ohne Ich kein Wir, ohne Wir weder Du noch Ich. Kein Grund dafür. Der Boden des einen ist der des anderen.
Stefan HölscherDass mit ihm alles und zugleich immer auch sein Gegenteil in gewisser Hinsicht richtig ist, kann man als größte Schwäche des Aphorismus betrachten. Und als seine größte Stärke.
Stefan HölscherFür einige der wichtigsten und glücklichsten Entscheidungen meines Lebens muss man eher sagen: Ich wurde von ihnen getroffen.
Stefan HölscherWer gesund lebt, stirbt länger.
Stefan HölscherEin Leben lang beharrlich „ich“ zu sich zu sagen, erzeugt die Illusion, es ginge um dieselbe Person.
Stefan HölscherDer rastlose Kämpfer fürchtet nie den großen Kampf, aber stets die große Rast.
Stefan HölscherInformation ist Intervention.
Stefan Hölscher