Stefan Zweig Zitate
seite 1
Wer Brasilien wirklich zu erleben weiß, der hat Schönheit genug für sein halbes Leben gesehen.
Stefan ZweigNicht ungestraft gehen alle Menschen gleich angezogen, gehen alle Frauen gleich gekleidet, gleich geschminkt: Die Monotonie muß notwendig nach innen dringen… Unbewußt entsteht eine Gleichhaftigkeit der Seelen, eine Massenseele…
Stefan ZweigWas ein Mensch in seiner Kindheit aus der Luft der Zeit in sein Blut genommen, bleibt unausscheidbar.
Stefan ZweigDem, der alles zu verlieren vermag, wird alles Gewinn.
Stefan ZweigKein Künstler ist während der ganzen vierundzwanzig Stunden seines täglichen Tages ununterbrochen Künstler; alles Wesentliche, alles Dauernde, das ihm gelingt, geschieht immer nur in den wenigen und seltenen Augenblicken der Inspiration.
Stefan Zweig…wozu lebt man, wenn der Wind hinter unserm Schuh schon die letzte Spur von uns wegträgt?
Stefan ZweigDas größte Mißverständnis der Menschheit [ist der] Völkerhaß.
Stefan ZweigTief und gut vermag das Herz zu vergessen, wo es dringlich vergessen will.
Stefan ZweigSelten ist ein und derselben Generation beides gegeben; läßt die Sitte dem Menschen Freiheit, so zwängt ihn der Staat ein. Läßt ihm der Staat seine Freiheit, so versucht ihn die Sitte zu knechten.
Stefan ZweigMan war Schriftsteller, man hatte das Wort und damit die Pflicht, seine Überzeugungen auszudrücken [gegen die Kriegshetze], soweit dies in einer Zeit der Zensur möglich war.
Stefan ZweigIch glaube, es gibt nur zwei Sorten von Menschen, die den Idealismus der Menschlichkeit nähren können: die, die ein wenig einfältig, dabei aber glühenden Herzens sind, und jene anderen, die ihren Skeptizismus haben und verbergen.
Stefan ZweigDie halbe Wahrheit ist nichts wert.
Stefan Zweig… dem einen fehlt der Wein, dem andern der Becher
Stefan ZweigDenn dies unterschied den ersten Weltkrieg wohltätig vom zweiten: das Wort hatte damals noch Gewalt. Es war noch nicht zu Tode geritten von der organisierten Lüge, der Propaganda, die Menschen hörten noch auf das geschriebene Wort, sie warteten darauf.
Stefan ZweigUngeduld ist Angst.
Stefan Zweig… was haben wir nicht gesehen, nicht gelitten, nicht miterlebt?
Stefan ZweigDer Mensch in uns sagt: nur durch Trauer lebst du wahrhaft die Zeit, fühlst du den Krieg. Aber das Leben spricht: nur durch Freude erlöst du dich von der Zeit, besiegst du den Krieg.
Stefan ZweigWelches Urteil wäre schwerer umzustoßen als ein Vorurteil?
Stefan ZweigImmer erscheinen die entscheidenden Ideen nachträglich als einfache und selbstverständliche.
Stefan ZweigEin Mensch, den man einmal so weit getrieben hat, daß er nicht einmal die Lächerlichkeit fürchtet, ist unberechenbarer als sieben Verbrecher.
Stefan ZweigGedanken leben ebenso von der Bestätigung wie vom Widerspruch.
Stefan ZweigAlles Leiden aber wird sinnvoll, wenn es die Gnade der Gestaltung erlebt. Dann wird es höchste Magie des Lebens.
Stefan ZweigSein Geist war ein genial erfundener Apparat.
Stefan Zweig(Freud) als Denker (war) keineswegs verwundert über diesen fürchterlichen Ausbruch der Bestialität (unter Hitler) – seine Meinung, daß das Barbarische, daß der elementare Vernichtungstrieb in der menschlichen Seele unausrottbar sei, sei auf das entsetzlichste bestätigt.
Stefan ZweigWollte man beginnen, darüber bin ich mir klar, das gleichzeitige Elend dieser Erde sich auszudenken, es würgte einem den Schlaf ab und erstickte einem jedes Lachen im Mund.
Stefan ZweigDankbarkeit, man spürt sie ja so selten bei Menschen, und gerade die Dankbarsten finden nicht den Ausdruck dafür, sie schweigen verwirrt, sie schämen sich und tun manchmal stockig, um ihr Gefühl zu verbergen.
Stefan ZweigDie Weltgeschichte ist nicht nur, wie sie meistens dargestellt wird, eine Geschichte des menschlichen Mutes, sondern auch eine Geschichte der menschlichen Feigheit.
Stefan ZweigJede Entdeckung, jede Erfindung wird gültig nicht nur durch den, der sie macht, sondern mehr noch durch den, der sie in ihrem Sinne, in ihrer wirkenden Kraft erkennt.
Stefan ZweigErst im Unglück weiß man wahrhaft, wer man ist.
Stefan ZweigDenn wo sie vollendet gestaltet, bedarf die Geschichte keiner nachhelfenden Hand, sondern einzig des ehrfürchtig darstellenden Worts.
Stefan ZweigNun ist glücklicherweise die Geschichte eine ausgezeichnete Dramatikerin, und wie für ihre Tragödien weiß sie auch für ihre Komödien einen blendenden Abschluß zu finden.
Stefan Zweig… überall schuf sich das [durch prüde Moralvorschriften] Gehemmte Abwege, Umwege und Auswege.
Stefan ZweigSchach ist wie die Liebe – Allein macht es weniger Spaß.
Stefan ZweigWie sollte ein so rascher Ruhm nicht einen so leeren Kopf beduseln?
Stefan ZweigAber in der Geschichte wie im menschlichen Leben, bringt Bedauern einen verlorenen Augenblick nicht mehr zurück und 1000 Jahre kaufen nicht zurück, was eine einzige Stunde versäumt.
Stefan ZweigDieser großen Dichterin Geschichte ist keine Art der Technik und der Kunst fremd, in jeder gibt sie unseren Kunstformen das entscheidende Exempel.
Stefan ZweigWer die Vergangenheit nicht versteht, versteht nichts wirklich.
Stefan ZweigErst der Enthusiasmus, dann erst der Fleiß.
Stefan ZweigMan haßt immer die Menschen, denen man Unrecht tut.
Stefan ZweigJeder Schatten ist im letzten doch auch Kind des Lichts, und nur wer Helles und Dunkles, Krieg und Frieden, Aufstieg und Niedergang erfahren, nur der hat wahrhaft gelebt.
Stefan ZweigEiner muß den Frieden beginnen wie den Krieg.
Stefan ZweigDie einen wollen Frieden und die anderen keinen Krieg. So was erzeugt natürlich Spannungen.
Stefan Zweig… Als meinen einzig sicheren Besitz empfinde [ich] das Gefühl der inneren Freiheit.
Stefan ZweigDer Haß hat ein besseres Gedächtnis als die Liebe.
Stefan ZweigDenn die Unabhängigkeit existiert immer nur im Individuum, in der Einzahl. … Immer ist es der einzelne, der sie mitten in die Welt und immer nur für sich allein errichtet.
Stefan ZweigWer Kälte ausstrahlt, der muss Kälte erwarten.
Stefan ZweigWir mussten Freud recht geben, wenn er in unserer Kultur, unserer Zivilisation nur eine dünne Schicht sah, die jeden Augenblick von den destruktiven Kräften der Unterwelt durchstoßen werden kann.
Stefan ZweigEin Gedächtnis ist treu und zäh, was sich ihm einprägt, wird beständig nachgeprüft, nachdem es sich schon gewichtig bewies dadurch, daß es blieb.
Stefan ZweigAber er [R.R.] hatte auch seine andere Pflicht nicht vergessen, die Pflicht des Künstlers, seine Überzeugung auszusprechen und sei es auch gegen den Widerstand seines Landes und sogar den Unwillen der ganzen kriegsführenden Welt.
Stefan ZweigErst wo Geheimnis wirkt, beginnt das Leben.
Stefan Zweig