Søren Kierkegaard Zitate
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Ehe der Mensch den Schritt zum Glauben gewagt hat, kann er das nur für Torheit ansehen; hinterher ist er ein anderer geworden.
Søren KierkegaardWas ist ein Dichter? Ein unglücklicher Mensch, dessen Lippen so geformt sind, daß sein Seufzen und Schreien sich in schöne Musik verwandelt, während sich in seiner Seele geheime Qualen verbergen.
Søren KierkegaardDaraus, dass es wahr ist, folgt noch nicht, dass wir es zu tun vermögen.
Søren KierkegaardMut habe ich zu zweifeln, ich glaube an allem; Mut zu kämpfen, ich glaube mit allem.
Søren KierkegaardNie lasse man sich auf eine Ehe ein. Die Eheleute geloben einander „auf ewig“ Liebe. Wenn die Betreffenden stattdessen „bis Ostern“ sagten, sagten sie etwas, was man vielleicht halten könnte.
Søren KierkegaardDie Langeweile ist die Wurzel allen Übels, ist das, was man fernhalten muß.
Søren KierkegaardVerliebt sein: wie schön! Wissen, daß man es ist: wie interessant! Das ist der Unterschied.
Søren KierkegaardIch denke, wenn ich einmal ein ernster Christ werde, dann werde ich mich am meisten darüber schämen, daß ich dies nicht früher geworden bin, sondern erst alles andere habe versuchen wollen.
Søren KierkegaardHaß ist gescheiterte Liebe.
Søren KierkegaardEs gibt bekanntlich Insekten, die im Augenblick der Befruchtung sterben. Ihnen gleicht die Freude: Der Augenblick des höchsten, überschwenglichsten Lebensgenusses trägt den Tod in sich.
Søren KierkegaardDas Leben ist mir ein bitterer Trank geworden, und dennoch muß ich ihn einnehmen wie verordnete Tropfen, langsam, zählend.
Søren KierkegaardJa, der Glaube ist ein unruhig Ding.
Søren KierkegaardDer Haß ist die Liebe, die gescheitert ist.
Søren KierkegaardEs ist menschlich, traurig zu sein, es ist menschlich, traurig zu sein mit den Traurigen, aber größer ist es, zu glauben, und seliger, auf den Glaubenden zu schauen.
Søren KierkegaardMein Entweder – Oder bezeichnet nicht zunächst die Wahl zwischen Gutem und Bösem; es bezeichnet die Wahl, in der man das Gute und das Böse wählt, oder das eine und das andre abweist.
Søren KierkegaardGott schafft alles aus nichts – und alles, was Gott gebrauchen will, macht er zuerst zu nichts.
Søren KierkegaardHinter der Welt, in der wir leben, fern im Hintergrund liegt eine andre Welt, die zu jener ungefähr in demselben Verhältnis steht wie die Szene, die man im Theater zuweilen hinter der wirklichen Szene sieht, zu dieser steht.
Søren KierkegaardDie Zeiten sind verschieden; und, obschon es oft mit den Zeiten geht wie mit einem Menschen: er verändert sich ganz, aber es bleibt ebenso arg mit ihm, nur in neuer Weise: so ist’s doch gleichwohl wahr, dass die Zeiten verschieden sind, und verschiedene Zeiten fordern Verschiedenes.
Søren KierkegaardÜberlegenheit ist: der Verteidiger seines Feindes sein.
Søren KierkegaardIch rede am liebsten mit Kindern; denn von ihnen kann man doch hoffen, daß sie einmal vernünftige Geschöpfe werden. Aber die es geworden sind – o jemineh!
Søren KierkegaardEs ist so manche Ehe entweiht worden, obschon es nicht durch einen Fremden geschah.
Søren KierkegaardÜberhaupt ist es unglaublich, wie schlau und erfinderisch die Menschen sind, um der letzten Entscheidung zu entgehen.
Søren KierkegaardDass das Weib sinnlicher ist als der Mann, das zeigt sogleich ihre leibliche Bildung an.
Søren KierkegaardEin Mädchen verführen ist keine Kunst, aber man findet so leicht keine, die es wert ist, daß man sie verführe.
Søren KierkegaardWenn das Christentum so leicht und gemütlich wäre, wozu hätte Gott in seiner Schrift Himmel und Erde in Bewegung gesetzt, mit ewigen Strafen gedroht?
Søren KierkegaardZu was ich zu brauchen bin? Zu nichts, oder zu – allem. Das läßt auf seltene Fähigkeiten schließen!
Søren KierkegaardSich ein Buch zu leihen, ist eine sehr leichte Art, mit einem Mädchen Verbindung zu bekommen.
Søren KierkegaardWie der stille See seinen dunklen Grund in der tiefen Quelle hat, so hat die Liebe eines Menschen ihren rätselhaften Grund in der Liebe Gottes.
Søren KierkegaardJede Reformation, die nicht aufmerksam darauf achtet, daß das zu Reformierende im Grunde jeder Einzelne ist, ist eo ipso Sinnenbetrug.
Søren KierkegaardUm ein Echo zu bekommen, muß man ja einen leeren Raum vor sich haben.
Søren KierkegaardWer zu lange ein Auge zugedrueckt hat, wird erstaunt sein, wenn ihm beide ploetzlich aufgehen.
Søren KierkegaardDas Große ist nicht, dies oder das zu sein, sondern man selbst zu sein.
Søren KierkegaardMeine Ansicht von diesem Leben ist eine völlig sinnlose. Ich nehme an, daß ein böser Geist ein paar Brillen auf meine Nase gesetzt hat, in welchen das eine Glas nach einem ungeheuren Maßstabe vergrößert, während das andre Glas nach eben solchem Maßstabe verkleinert.
Søren KierkegaardWenn du etwas mitteilst, das existentiell höher steht, als deine eigene Existenz, so darfst du es nur so mitteilen, daß es zu deiner Demütigung dient.
Søren KierkegaardDie Welt, so mangelhaft sie auch ist, sie ist dennoch schön und reich. Denn sie besteht ja aus lauter Gelegenheiten zur Liebe.
Søren KierkegaardDie Menschen haben, wie es scheint, die Sprache nicht empfangen, um die Gedanken zu verbergen, sondern um zu verbergen, daß sie keine Gedanken haben.
Søren KierkegaardDenn wer unendlich resigniert hat, ist sich selber genug.
Søren KierkegaardIn den Kindern erlebt man sein ganzes eigenes Leben noch einmal, und erst jetzt versteht man es ganz.
Søren KierkegaardJede ästhetische Lebensanschauung ist Verzweiflung.
Søren KierkegaardSo denk ich mir, daß die Welt untergehen wird: unter dem allgemeinen Jubel der witzigen Köpfe, die glauben, das sei ein Witz.
Søren KierkegaardDeshalb ist die Natur so groß, weil sie es vergessen hat, daß sie ein Chaos war; aber der Gedanke an das Chaos kann zu jeder Zeit wieder auftauchen.
Søren KierkegaardVon nichts kann man nicht leben, hört man oft, besonders vom Pfarrer. Und gerade die Pfarrer bringen es zuwege: das Christentum existiert nicht, – aber sie leben davon.
Søren KierkegaardBekanntlich gibt es Insekten, die im Augenblicke der Begattung sterben. So ist’s mit aller Freude: der Moment des höchsten und herrlichsten Genusses im Leben kommt in Begleitung des Todes.
Søren KierkegaardEiner, der uns sehr nüchtern nach unserem Woher und Wohin fragt und uns sehr gegen unseren Willen dahin zurückschickt, wo wir eben davonlaufen wollen, kann ein Bote Gottes, ein Engel sein.
Søren KierkegaardEs ist charakteristisch an dem modernen Menschen, daß er eine gewisse Vorliebe für das Leid hat.
Søren KierkegaardDie meisten Menschen jagen so sehr dem Genuss nach, dass sie an ihm vorbeilaufen.
Søren KierkegaardDas Ethische als solches ist immer abstrakt.
Søren KierkegaardIn diesen Zeiten ist alles Politik.
Søren KierkegaardWie schön ist’s, verliebt zu sein, wie interessant, zu wissen, daß man es ist. Ja, das ist der Unterschied.
Søren KierkegaardWer sich selbst seines ewigen Wertes bewußt geworden ist, sich also im Sinne der Ewigkeit besitzt, der kommt weder zu früh noch zu spät zur Welt, der hat auch nicht über ein unbedeutendes Leben zu klagen.
Søren Kierkegaard