Theodor Fontane Zitate
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… die Fortdauer des Menschengeschlechts ist doch nun mal eine jener erhabenen Aufgaben, woran der einzelne mitzuarbeiten hat.
Theodor FontaneUnd ist auch noch so dünn der Tee, und tut dir irgendwo was weh – Rum, Rum, dann sind gleich alle Schmerzen stumm.
Theodor FontaneDie höchste Dummheit, die zuzugestehen ist, entzieht sich ebenso der Berechnung wie die höchste Klugheit – das ist eine von den großen Seiten der echten Stupidität.
Theodor FontaneEin liebend Auge ist ein milder Richter.
Theodor FontaneDer Pfingsttag kennt keinen Abend, denn seine Sonne, die Liebe, geht nie unter.
Theodor FontaneMan ist nicht bloß ein einzelner Mensch, man gehört einem Ganzen an.
Theodor FontaneDie Luft ist wundervoll, und je nachdem wie der Wind steht, bin ich auf dem Balkon von einer feuchten Seebrise oder von der Waldseite her von Tannenluft und -duft umfächelt.
Theodor FontaneLeichtes Leben verdirbt die Sitten, aber die Tugendkomödie verdirbt den ganzen Menschen!
Theodor FontaneWahre dir den vollen Glauben an diese Welt, trotz dieser Welt!
Theodor FontaneBriefeschreiben ist wie Wetterleuchten; da verblitzt sich alles, und das Gewitter zieht nicht herauf.
Theodor FontaneMan muß sich untereinander helfen, das ist eigentlich das Beste von der Ehe. Sich unterstützen und vor allem nachsichtig sein und sich in das Recht des anderen einleben. Nachgiebigkeit einem guten Menschen gegenüber ist immer recht.
Theodor FontaneLieber Einsamkeit und ein Buch und eine Zeitung, als schlechte Gesellschaft, von der man nichts hat als Ärger und mitunter direkte Beleidigung.
Theodor FontaneWenige Menschen haben Grazie im Geben, nicht einmal ihren billigen Rat können sie einem mit Anstand applizieren.
Theodor FontaneWer keine Liebe hat, der findet auch keine.
Theodor FontaneWir haben alle einen Punkt, der eine diesen, der andere jenen, wo wir, wenn wir am gerechtesten zu sein vermeinen, am ungerechtesten werden.
Theodor FontaneJemanden glücklich machen, ist das höchste Glück.
Theodor FontaneSich abschließen heißt sich einmauern, und sich einmauern ist Tod.
Theodor FontaneWenige haben den Mut, zu essen, wenn sie hungern, noch weniger den Mut, zu schlafen, wenn sie müde sind. Alle haben wir eine Neigung, uns zum Sklaven der Stunde und der Überlieferung zu machen.
Theodor FontaneGut und gut gibt Glück. Aber sicher hat man’s nie, und um die Gnade der großen Rätselmacht, sie heiße nun Gott oder Schicksal, muß immer gebeten werden.
Theodor FontaneWer ängstlich abwägt, sagt gar nichts. Nur die scharfe Zeichnung, die schon die Karikatur streift, macht eine Wirkung.
Theodor FontaneEs ist ein Unsinn zu glauben, man könne glücklich werden, wenn man vierhändig eine Sonate spielen kann. Die Ehe ist auf anderen Sachen aufgebaut.
Theodor FontaneMit der Lust zu leben nimmt auch die Lust zu arbeiten zu und der Mut, mehr zu unternehmen.
Theodor FontaneIst doch Hochmut das recht eigentlich Böse, die Wurzel alles Übels, fast noch mehr als der Geiz, und hat denn auch die Engel zu Fall gebracht. Aber zwischen Hochmut und Demut steht ein drittes, dem das Leben gehört, und das ist einfach der Mut.
Theodor FontaneDas Tollste sind Flitterwochen in einem englischen Seebad. So langweilig, daß Zankszenen eine Erlösung werden.
Theodor FontaneAm Westufer der Oder, nach rechts hin vom Flusse selber begrenzt, nach links hin von den Abhängen des Barnim-Plateaus wie von einem gebogenen Arm umfasst, liegt das Oderbruch.
Theodor FontaneEh bien, es muß auch so gehn.
Theodor FontaneEin weites Feld.
Theodor FontaneSchusters Rappen mußt‘ aus dem Stall.
Theodor FontaneHöheren Wert hat aber nur das, was man persönlich rätselhaft empfangen hat und was kein anderer mit einem teilt.
Theodor FontaneWissen ist gut als Unterstützung, Förderung und Aufklärung im Praktischen; wenn es aber die Praxis ersetzen soll, ist es keinen Schuß Pulver wert.
Theodor FontaneWeh dem, der von Untergebenen abhängig ist.
Theodor FontaneEs kleidet nicht jeden Menschen das Alter und nicht jede Landschaft der Schnee.
Theodor FontaneS’ist nix mit alter Leute Zärtlichkeiten.
Theodor FontaneDie Welt, die fremde, lohnt mit Kränkung Was sich umwerbend ihr gesellt: Das Haus, die Heimat, die Beschränkung, Die sind das Glück und sind die Welt.
Theodor FontaneNur der Feigling ist immer ein Held. Das Große spricht für sich selbst.
Theodor FontaneAls Regel steht es mir fest: Die große Stadt macht quick, flink, gewandt, aber sie verflacht und nimmt jedem, der nicht in Zurückgezogenheit in ihr lebt, jede höhere Produktionsfähigkeit.
Theodor FontaneEin Gruß aus frischer Knabenkehle, Ja mehr noch eines Kindes Lallen, Kann leuchtender in deine Seele Als Weisheit aller Weisen fallen.
Theodor FontaneIch kenne nichts Schöneres als den Einblick in eine ruhige, von keiner Leidenschaft getrübte Frauenseele.
Theodor FontaneWer demütig ist, der ist duldsam, weil er weiß, wie sehr er selbst der Duldsamkeit bedarf; wer demütig ist, der sieht die Scheidewände fallen und erblickt den Menschen im Menschen.
Theodor FontaneDas Menschlichste, was wir haben, ist doch die Sprache, und wir haben sie, um zu sprechen.
Theodor FontaneWitz und Humor sind Gottesgaben ersten Ranges und sind wohl hier am Platz.
Theodor FontaneWenn nicht ein „Klüngel“ da ist, der klöppelt und klingelt und Radau macht, so kann sterben wer will, es kräht nicht Huhn, nicht Hahn danach.
Theodor FontaneKinder sind immer egoistisch, und die Sache ist die und kommt dadurch wieder in Ordnung, dass ihnen die eigenen Kinder später auch eine tüchtige Nuss zu knacken geben.
Theodor FontaneDas Beste, was ich weiß, hab ich durch Umgang, Erzählung, Lektüre gelernt.
Theodor FontaneWas wäre das Leben ohne Liebesverhältnisse? Verstumpft, öde, langweilig.
Theodor FontaneWenn’s die Mutter nicht sein konnte, muss es die Tochter sein.
Theodor FontaneDas Parteileben verdirbt den Verstand. Alle versimpeln und nehmen den Sturm in ihrem Glase Wasser als Taifun.
Theodor FontaneFrauen, die beständig mit einem kleinen Dolch spielen, kann ich nicht leiden.
Theodor FontaneWer hat den Mut, die Glaubenskraft des Menschen unter die Verstandeskraft zu stellen? Glaube und wissenschaftliche Erkenntnis schließen einander nicht aus, und mit höchster Geisteskraft ist höchste Glaubenskraft durch ganze Epochen hin vereinigt gewesen.
Theodor FontaneEs ist der Sinn der Ideale, daß sie nicht verwirklicht werden können.
Theodor Fontane