Zitate von Yehudi Menuhin

Bei Kindern sind künstlerische Betätigungen, also Musikmachen, Tanzen, Malen, Schauspielern, Bodylanguage, ganz entscheidend zur Entfaltung einer besseren Lebenskultur.

Freiheit ist nicht Freiheit zu tun, was man will, sie ist die Verantwortung, das zu tun, was man tun muss.

Bei Beethoven ist wie bei Shakespeare das Gedankliche so vollkommen formuliert, dass es sich nicht einfacher, klarer, prägnanter und schöner ausdrücken ließe.

Wer an der Erziehung spart, muss mehr für Militär ausgeben, weil man Menschen erhält, auf die man sich nicht mehr verlassen kann.

Als Musiker kann ich nicht anders, als an die Homöopathie zu glauben, da der Geigenspieler weiß, wie sein gesamter Ausdruck von der winzigsten, subtilsten, unendlich kleinen und feinen Tonveränderung abhängt.

Es ist ein Irrtum zu glauben, Frieden komme von Frieden. Frieden kommt von Mut und Mut kommt von Kampf.

Ich bin eine interessante Mischung aus Nomade und Wurzel. Wenn ich meine Lieblingsstücke spiele, ist es mir, als ob ich von einer weiten Reise nach Hause käme.

Beethovens große Leistung ist die außergewöhnliche Allgemeingültigkeit seiner Aussage, eine Universalität, die gleichermaßen teilhat an der Wahrheit einer mathematischen Gleichung und an der Wahrheit allgemeinmenschlicher Erfahrung.

Kinder wollen lernen, Neues erfahren. Statt dessen werden sie in Gedankengefängnissen eingesperrt. Nationalismus, Patriotismus sind solche Gedankengefängnisse, die überwunden, niedergerissen werden müssen.

Selbst Hass kann, wenn er in einem guten Kunstwerk behandelt wird, schön sein. Beethovens Musik ist voller Gewalt, sogar Hass, und doch wirkt sie wunderbar, weil die Gefühle sublimiert sind.

Das Recht der Menschen auf Stille, auf saubere Luft und reines Wasser, auf Wiesen und Wälder und nicht verunreinigte Lebensmittel gehört in die Verfassung aller Staaten.

Im Leben herrscht immer ein Gleichgewicht – man kann nicht nehmen, ohne auch zu geben.

Ich stelle mir Kunst als das Gebilde eines lebendigen Augenblickes und Wissenschaft als die Kristallisation einer ewigen Wahrheit vor.

Wesentliche Dinge im Leben sind nicht zuletzt der Humor und die Fähigkeit, über sich selbst zu lachen.

Das Hören auf andere Stimmen, Gegenstimmen und Dissonanzen – die Regeln der Musik spiegeln das Leben selbst.

Nur weniges kann verhindern, dass die menschliche Natur gewalttätig wird – Vertrauen, Hilfsbereitschaft, Pflege von Kunst und alte Rituale, die respektvoll beibehalten worden sind.

Werdende Mütter sollten für ihre Kinder singen. In primitiven Gesellschaften ist der Gesang für Ungeborene verbreitet. Nur in unserer fortgeschrittenen und künstlichen Zivilisation haben Schwangere aufgehört, für ihre Babys zu singen. Und das ist schlecht.

Die Kunst ändert nicht das Böse in der Welt, und doch kann sie individuell unendlich viel.

Das Vorrecht des Menschen ist es, aufrecht auf zwei Beinen zu gehen und nicht auf allen Vieren – und dadurch genötigt zu sein, die Hände zum Himmel zu erheben.