Zitate von Bernd Liske

Der möglichen Länge eines Schattens wird man sich oft erst bewusst, wenn die Sonne in der entsprechenden Konstellation zum Objekt steht.

Statt daß starke Menschen schwache Menschen stark machen, machen schwache Menschen starke Menschen schwach.

Wir beschäftigen uns mit Singularitäten ohne Blick auf die zu bewältigende Komplexität. Wir beschäftigen uns mit Komplexität ohne Blick auf die zu bewältigenden Singularitäten.

Seltsam doch, dass die Menschen oft nicht Ihrer eigenen Wahrnehmung trauen und sich den von Eigennutz und Verleumdung geprägten Blick Dritter zu eigen machen.

Die Kontingente an Egoisten, Ignoranten, Claqueuren und Scharfmachern sind ausgeschöpft. Gesucht werden Idealisten, Analysten, Visionäre und Konzeptionäre.

Man gewinnt den Eindruck, als sei man angetan von der Katastrophe, denn sie gibt Handeln eine Orientierung und einen Sinn. Doch man vernachlässigt die Prophylaxe gegenüber dem, was zu der Katastrophe geführt hat.

Sei mutig: Analysiere heute und gestalte das Morgen. Am besten so, dass es dem Übermorgen dient. Sonst wirst du schon morgen mit den Folgen dessen leben müssen, dem du dich heute nicht zugewandt hast. So, wie es dir heute schon ergeht.

Wir streuen uns gegenseitig Sand in die Augen und sind inzwischen so schlafmützig geworden, dass wir uns dessen, der uns die Augen öffnen will, bemüht sind, zu erwehren.

Wir brauchen eine neue Qualität des Dienens: Keine devote, sondern eine, wenn notwendig, keine Auseinandersetzung scheuende und an den objektiven Interessen der Gemeinschaft ausgerichtete Qualität.

Wie man des Steaks Geschmack erst auf dem Grill entfalten lässt, um es dann vielleicht zu salzen, sollte man es auch mit dem Denken halten, wenn man es dann vielleicht noch durch ein Kalkül ergänzt.

Man muss nicht in jeder Ecke gewesen sein, um eine Vorstellung davon zu haben, was man dort vorfindet.

Ordnung und Disziplin sind gut. Schafft man sich jedoch nicht die Möglichkeit, sie zu durchbrechen, folgen oft Verkrustung und Stillstand.

Situatives Handeln ohne strategisches Kalkül ist wie ein Sandkorn im Sturm. Es folgt der Richtung des Sturms.

Was wir sehen, ist oft ein Abbild dessen, wie wir in der gleichen Lage zu sehen wären. Insofern: Bringen wir unserem Abbild Verständnis entgegen? Und sind wir bereit, uns zu ändern hinsichtlich dessen, was Andere bei uns sehen?

Wie sich das Querdenken aus dem Nachdenken findet und dessen Grenzen sprengt, speist sich das Vordenken auch aus dem Querdenken und führt es zu neuen Ufern.

Mehr wissen zu wollen, ist oftmals das Handeln derer, die, wenn sie dann mehr wissen, derart wirken, dass sie mehr wissen wollen. Aber nicht handeln.

Die Zukunft wird uns zeigen, dass das zweite Jahrzehnt dieses Jahrtausends ein bedeutender Abschnitt der deutschen und europäischen Geschichte sein wird. Unklar ist aber noch, ob die Zukunft verspielt oder gesichert wird.

Viele meinen, schweigen sei klug. Man verrät nichts über sich und lässt andere im Unklaren. Schweigen ist dumm. Es hemmt die Überprüfung der eigenen Positionen, es grenzt das Denken ein und beschränkt die Entfaltung der Persönlichkeit.

Notwendig ist eine stärkere emotionale Bindung der Bürger an den Staat. Ohne ihre Identität und ihr Herzblut meistern wir die Herausforderungen nicht.

Die Annahme, weitsichtig zu sein, um so Dinge aus der Entfernung vermeintlich gut zu überblicken, sollte nicht davon abhalten, die Kurzsichtigkeit zu schärfen, um so auch aus der näheren Betrachtung Nutzen zu ziehen.

Egoismus, Ignoranz und Duckmäusertum breiten sich in unserer Gesellschaft aus und wirken wie der saure Regen, der zunehmend jedes Grün verdorren lässt.

Wir haben es vielfach zu tun mit dem Kampf zwischen dem Kleingeist und dem Freigeist. Und der Zeitgeist ist ein Kleingeist.

Lese – denn du hast keine Zeit. Denke – individuell. Handle – sonst tun es Andere. Das erzeugt Wirkung, entwickelt die eigene Kraft und schafft Erfahrungen – auch durch Fehler, die du dabei machst. Schreibe – für dich und Andere. Und immer so weiter.

Der Zeitgeist ist von gar besonderer Art: Normalerweise in großer Trägheit verharrend, entfaltet er ungeahnte Dynamik, wenn es etwas zu verhindern gilt.

Was nutzt einer Strategie das Heer der Claqueure, die sie umschmeicheln -wenn sie doch zunächst des Heeres der Kritiker bedürfte, um ihre Substanz zu stärken.