Clemens Brentano Zitate
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Es wird kein stolzes Schloß gebauet, es wird kein edles Bild geschnitzt, die Liebe hat es durchgeschauet, die Liebe hat hindurchgeblitzt.
Clemens BrentanoEs gibt keinen ehrlicheren Weg zur Armut, als in ihr geboren zu sein; denn auch unser Heiland ward in ihr geboren.
Clemens BrentanoSchweig Herz, kein Schrei! Denn alles geht vorbei! Doch daß ich auferstand und wie ein Irrstern ewig sie umrunde, ein Geist, den sie gebannt, das hat Bestand. Ja, alles geht vorbei nur dieses Wunderband, aus meines Wesens tiefsten Grunde zu ihrem Geist gespannt, das hat Bestand.
Clemens BrentanoWenn der jüngste Tag wird werden, dann fallen die Sternlein auf die Erden: Ihr Toten, ihr Toten sollt auferstehn, ihr sollt vor das jüngste Gerichte gehn.
Clemens BrentanoSeit du von mir gefahren, singt stets die Nachtigall, ich denk bei ihrem Schall, wie wir zusammen waren. Gott wolle uns vereinen, hier spinn ich so allein, der Mond scheint klar und rein, ich sing und möchte weinen.
Clemens BrentanoO daß jeder lerne, unbewölkt und frei Sein eignes Glück zu sehn, und nicht nach fremdem Glanz Voll Sehnsuch hinzuspähn, bis des Getäuschten Blick, Geblendet, auch das nahe Gute entweicht!
Clemens BrentanoDornen und Disteln stechen sehr, falsche Zungen noch viel mehr.
Clemens BrentanoEine Mauer um uns baue! Singt das fromme Mütterlein. Daß den Feinden vor uns graue, Nimm in deine Burg uns ein.
Clemens BrentanoLeben lebt allein durch die Liebe.
Clemens BrentanoEs ist ein Schnitter, der heißt Tod, Er mäht das Korn, wenn’s Gott gebot; Schon wetzt er die Sense, Daß schneidend sie glänze, Bald wird er dich schneiden, Du mußt es nur leiden; Mußt in den Erntekranz hinein, Hüte dich schöns Blümelein!
Clemens BrentanoMein Schatz ist ausgeblieben, ich bin so ganz allein, im Lieben wohnt Betrüben und kann nicht anders sein.
Clemens BrentanoRinglein sehn heut‘ niedlich aus, Morgen werden Fesseln draus.
Clemens BrentanoGebet der Erde, was sie gegeben! Es blühet das Leben über dem Grab.
Clemens BrentanoDer bloße gesunde Mensch hört, sieht, fühlt, spricht; dem Gebildeten aber wird das Gehör zur Musik, das Gesicht zur Malerei, das Gefühl zur Gestalt und die Sprache zur schönen gebildeten Sprache, all seine Liebe zu verkünden.
Clemens BrentanoMan soll keinen guten Willen von sich weisen, wenn er einem auch nicht gerade Not tut, sonst möchte der liebe Freund ausbleiben, wenn er ein andermal gar willkommen wäre.
Clemens BrentanoDie alte Zeit, da wir jung waren, ist nun jung, da wir alt sind; wir wollen in der jungen Zeit uns unsers Alters freuen.
Clemens BrentanoSeine Gedanken flogen aus wie der Rabe aus der Arche, ahndeten, aber fanden nicht einen Grund, wo sich niederlassen, und kehrten zurück in sein Haupt ohne Trost.
Clemens BrentanoIhr liebes Angesicht war wie ein durchsichtiges Fensterlein ihres Herzens, aus dem ihre Seele, mit jeder inneren Bewegung errötend und erbleichend, zum Himmel schaute.
Clemens BrentanoSei stolz und lasse Deine Einsamkeit Dich nicht verführen, Deine Zeit an Menschen zu verlieren, von denen Du nichts gewinnst.
Clemens BrentanoBewundern kann der Mensch allein, und alles Bewunderung Erregende ist ein Bote Gottes.
Clemens BrentanoDie Liebe ist ein unwiderstehlicher Hang, alle Persönlichkeit aufzuheben.
Clemens BrentanoGlück ist eine stille Stunde, Glück ist auch ein gutes Buch, Glück ist Spaß in froher Runde, Glück ist freundlicher Besuch.
Clemens BrentanoZu Bacharach am Rheine Wohnt eine Zauberin, Die war so schön und feine Und riß viel Herzen hin.
Clemens BrentanoAlles ist freundlich wohlwollend verbunden, bietet sich tröstend und trauernd die Hand, sind durch die Nächte die Lichter gewunden, alles ist ewig im Innern verwandt.
Clemens BrentanoAch nur in dem Abgrund des Todes ist Ruh‘.
Clemens BrentanoHerr, dies Werk ist nicht von mir in seiner Vollkommenheit; Du hast Dich nur meiner Hände bedienet. Mein ist nichts daran als die Mängel; diese aber decke zu mit dem Mantel Deiner Liebe und lasse sie verschwinden im Geheimnis Deiner Maße.
Clemens BrentanoAlles Menschenwerk, so es die gewöhnlichen Grenzen an Größe oder Vollendung überschreitet, hat etwas Erschreckendes an sich, und man muß lange dabei verweilen, ehe man es mit Ruhe und Trost genießen kann.
Clemens BrentanoSei unbekümmert um die Zukunft, es gibt keine; wenn du in jeder Minute rein und voll und ohne Langeweile lebst, so gibt es nur eine gegenwärtige Ewigkeit.
Clemens BrentanoEine übergroße Gänseleber, sie mag noch so gut schmecken, setzt doch immer eine kranke Gans voraus.
Clemens BrentanoWenn das Abendrot niedergesunken, keine freudige Farbe mehr spricht, und die Kränze still leuchtender Funken die Nacht um die schattichte Stirne flicht: Wehet der Sterne heiliger Sinn leis durch die Ferne bis zu mir hin.
Clemens BrentanoWas reif in diesen Zeilen steht, was lächelnd winkt und sinnend fleht, das soll kein Kind betrüben; die Einfalt hat es ausgesät, die Schwermut hat hindurchgeweht, die Sehnsucht hat’s getrieben.
Clemens BrentanoLaß uns alles sein, nicht scheinen.
Clemens BrentanoZärtlichkeit ist eine Waffe.
Clemens BrentanoUnkraut jäten allein macht noch keinen Garten, und verhindern ist keine Politik.
Clemens BrentanoMan soll Mitleid mit niemand haben, man soll sich vielmehr schämen, daß es so werden konnte!
Clemens BrentanoVergiß mein nicht, du treues Herz, bleib treu mir in der Ferne, ohn dich ist alle Freude Schmerz, ohn dich sind dunkel die Sterne.
Clemens BrentanoZum Hassen oder Lieben Ist alle Welt getrieben, Es bleibet keine Wahl, der Teufel ist neutral.
Clemens BrentanoDie Liebe lehrt mich lieblich reden, da Lieblichkeit mich lieben lehrte.
Clemens BrentanoDein Beruf ist, was dich ruft.
Clemens BrentanoGib der Alltäglichkeit ihr Recht, und sie wird dir mit ihren Anforderungen nicht zur Last fallen.
Clemens BrentanoFreundschaft heißt nicht zusammenhängen und zusammensitzen, Freundschaft ist groß und frei und liegt im Gedanken, für den jeder Raum gleich nah ist.
Clemens BrentanoEs ist etwas Entsetzliches in einer Zeit, wo nur die Idee siegt, mit den Waffen in der Hand zu sterben.
Clemens BrentanoGute Nacht! Du lieber Engel! Ach, bist Du es, bist Du es nicht, so öffne alle Adern Deines weißes Leibes, daß das heiße schäumende Blut aus tausend wonnigen Springbrunnen spritze, so will ich dich sehen und trinken aus den tausend Quellen, bis ich berauscht bin.
Clemens BrentanoWenn der Sturm das Meer umschlinget, schwarze Locken ihn umhüllen, beut sich kämpfend seinem Willen die allmächtge Braut und ringet, küsset ihn mit wilden Wellen, Blitze blicken seine Augen, Donner seine Seufzer hauchen, und das Schifflein muß zerschellen.
Clemens BrentanoDer Feind geht um und suchet, wo er sich einen fange.
Clemens BrentanoGewiß ist dies eine, daß Mitleid, welches aus Verachtung entspringt, auch wieder die Quelle der Verachtung wird.
Clemens BrentanoDie die Wüste zieht das Kind. Nur der Faden meiner Hände Führt es durch das Labyrinth. Es wird wandeln, wie ich’s sende. – Durch die Wüste zieht das Kind.
Clemens BrentanoDie Sitte kann keinem Menschen erlassen werden; sie ist eine Allerweltssprache, ohne die man nicht verstanden wird.
Clemens BrentanoAdam muß eine Eva han, auf sie zu schieben, was er getan.
Clemens BrentanoGeschämig tritt die falbe Aurora vor das Himmelshaus, da legt die graue Schwalbe fromm plaudernd ihre Träume aus. Da sinken in das Blaue der Sterne Geisteraugen ein, da wäscht sich in dem Taue das Licht den Sonnenschleier rein.
Clemens Brentano