Epikur Zitate
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Für den ist kein Übel im Leben, der sich wahrhaft überzeugt hat, daß nicht zu leben kein Übel sei.
EpikurDie Erkenntnis, daß der Tod ein Nichts ist, macht uns das vergängliche Leben erst köstlich.
EpikurMan muß sich im Unglück trösten durch die Freude an dem Verlorenen und durch die Erkenntnis, daß sich Geschehenes nicht ungeschehen machen läßt.
EpikurSelten tritt dem Weisen das Schicksal in den Weg.
EpikurGrenze der Größe der Lustempfindungen ist die Beseitigung alles Schmerzenden. Wo immer das Lusterzeugende vorhanden ist, da findet sich, solange es gegenwärtig ist, nichts Schmerzendes oder Betrübendes oder beides zusammen.
EpikurWie man unter Meeresstille das versteht, daß nicht einmal der schwächste Luftzug die Flut bewegt, so erscheint der Zustand der Seele ruhig und still, wenn keinerlei Störung mehr da ist, durch die er in Erregung geraten könnte.
EpikurDurch die Liebe zu echter Philosophie wird jede störende und lästige Begierde entkräftet.
EpikurDer Tod geht mich eigentlich nichts an. Denn wenn er ist, bin ich nicht mehr, und solange ich bin, ist er nicht.
EpikurZwang ist ein Übel, aber es besteht kein Zwang, unter Zwang zu leben.
EpikurDie Ungerechtigkeit ist nicht ein Übel an sich, sondern nur durch die mißtrauische Angst, es möchte nicht gelingen, den dazu bestellten Züchtigern verborgen zu bleiben.
EpikurAlle Begierden, die nicht zum Schmerz führen, wenn sie nicht befriedigt werden, sind nicht notwendig, sondern sie enthalten ein Verlangen, das schnell schwindet, sobald sich zeigt, daß sie zu den schwer erfüllbaren gehören oder Schaden verursachen.
EpikurWir bedürfen dann der Lust, wenn wir wegen ihrer Abwesenheit Schmerz empfinden.
EpikurWir müssen uns einen hervorragend tüchtigen Mann als Muster ausersehen, den wir immer vor Augen haben, um so zu leben, als schaue er auf uns, und immer so zu handeln, als hielte er seinen Blick auf uns gerichtet.
EpikurEin jeder scheidet aus dem Leben, als sei er gerade geboren.
EpikurAn alle Begierden soll man die Frage stellen: Was wird mir geschehen, wenn erfüllt wird, was die Begierde sucht, und was, wenn es nicht erfüllt wird?
EpikurDie Lust ist Ursprung und Ziel des glücklichen Lebens.
EpikurWenn du nicht in jeder Lage dein gesamtes Handeln auf das natürliche Endziel zurückbeziehst, sondern vorher abbrichst, indem du dein Streben oder Meiden auf etwas anderes richtest, so werden deine Taten nicht deinen Worten entsprechen.
EpikurFür die Seele ist die Grenze der Leiden der Untergang, die Vernichtung, das Nichtmehrsein.
EpikurBesser ist es für dich, auf Spreu zu liegen und guten Muts zu sein als ein goldenes Ruhebett und eine reiche Tafel zu besitzen und in Unruhe zu leben.
EpikurDer naturgemäße Reichtum ist begrenzt und leicht zu beschaffen, der durch eitles Meinen erstrebte läuft dagegen ins Grenzenlose aus.
EpikurDie Krone des Seelenfriedens ist unvergleichbar wertvoller als leitende Stellungen im Staate.
EpikurWeder wer in allem nur den Nutzen sucht, ist ein Freund, noch der, der überhaupt nie mit der Freundschaft den Nutzen verknüpft. Denn der eine verkauft sein Wohlwollen gegen Entgelt, der andere schneidet die zuversichtliche Erwartung des Künftigen ab.
EpikurEin Weiser wird sich nicht um sein Begräbnis kümmern.
EpikurDer Tod berührt uns nicht.
EpikurWenn du dich nicht zu jeder Zeit bei allem, was du tust, nach dem natürlichen Ziel richtest, sondern, sei es im Meiden oder Erstreben, voreilig nach einer andern Richtung abbiegst, so werden deine Handlungen deinen Grundsätzen nicht entsprechen.
EpikurAuf unrechtmäßigem Wege der Habsucht zu frönen ist ein Verbrechen, aber auch auf rechtmäßigem ist es eine Schande. Denn es ist unanständig, schmutzig zu geizen, wenn es auch ohne Rechtsverletzung geschieht.
EpikurDie Anerkennung der Welt muß von selbst kommen; wir haben uns nur mit unserer eigenen Heilung zu befassen.
EpikurBezeugen wir unsern Freunden unsere Teilnahme nicht durch Mitklagen, sondern durch Mitsorgen!
EpikurBei den anderen Unternehmungen folgt der Lohn im besten Falle dann, wenn sie zu ihrer Vollendung gekommen sind, bei der Philosophie aber läuft die Freude von Anfang an mit der Erkenntnis mit. Denn der Genuß kommt nicht nach dem Lernen, sondern Lernen und Genuß sind gleichzeitig.
EpikurNicht der Jüngling ist glücklich zu preisen, sondern der Greis, der gut gelebt hat.
EpikurDie schlechten Gewohnheiten wollen wir wie schlechte Menschen, die uns lange Zeit sehr geschadet haben, vollständig vertreiben.
EpikurEs nützt nichts, sich Sicherheit vor den Menschen zu verschaffen, während die Beunruhigung hinsichtlich der Dinge in der Höhe und unter der Erde und überhaupt im unbegrenzten Raume bestehen bleibt.
EpikurBefreien muß man sich aus dem Kerker des Alltags- und des Staatslebens.
EpikurEs ist besser, getrosten Mutes auf Stroh zu liegen, als auf goldenem Pfühl an reichbesetzter Tafel seine Ruhe zu verlieren.
EpikurDas Unrecht ist nicht an sich ein Übel, sondern nur insofern ihm die Angst vor Entdeckung innewohnt, es könnte den für solche Fälle aufgestellten Zuchtmeistern nicht verborgen bleiben.
EpikurWenn man nach der Natur lebt, wird man niemals arm, wenn nach der allgemeinen Meinung, niemals reich sein.
EpikurDer erste Schritt zum Heil ist die Reinhaltung der Jugend und die Vorsicht vor Leuten, die alles mit ihren ruhelosen Begierden beflecken.
EpikurTue nichts im Leben, was dir Angst machen muß, wenn es dein Nächster bemerkt.
EpikurVernunft… aus ihr erwachsen alle übrigen Tugenden, da sie lehrt, daß man nicht lustvoll lebt, ohne vernünftig, anständig und gerecht zu leben, und umgekehrt nicht vernünftig, anständig und gerecht, ohne lustvoll zu leben.
EpikurEtwas sehr Schönes ist auch der Anblick der Nächsten, wenn das erste Zusammentreffen zur Eintracht führt, oder auch, wenn es viel Mühe darauf wendet, zur Eintracht zu führen.
EpikurMitfühlen wollen wir mit unseren Freunden, nicht indem wir jammern, sondern indem wir uns um sie kümmern!
EpikurWas glückselig und unvergänglich ist, hat weder selber Sorgen, noch bereitet es anderen solche. Es hat also weder mit Zorn noch mit Gunst etwas zu schaffen; denn alles Derartige gehört zur Schwäche.
EpikurWeder die Leichtfertigen noch die Zauderer soll man der Freundschaft würdigen. Man muß allerdings etwas riskieren um der Freundschaft willen.
EpikurMühselig ist es, das Leben immer zu beginnen.
EpikurWem das Seinige nicht ausreicht, der ist arm, auch wenn er der Herr der ganzen Welt wäre.
EpikurEs ist ein Übel, unter Zwang zu leben, doch unter Zwang zu leben, ist kein Zwang vorhanden.
EpikurWer sich um das Morgen am wenigsten kümmert, geht ihm mit der größten Lust entgegen.
EpikurNiemand wählt mit sehenden Augen das Übel, sondern angelockt, wie wenn ein größeres Gut dabei wäre, wird man von dem Übel eingefangen.
EpikurDer leibliche Schmerz währt nicht lange, sondern sein höchster Grad dauert nur kurze Zeit; auch wenn er nur derart ist, daß er die leibliche Lust überwiegt, hält er nicht viele Tage an. Langwierige Krankheiten aber bringen immer noch mehr leibliche Lust als Schmerz mit sich.
EpikurWir bieten, einer dem andern, ein genügend interessantes Schauspiel.
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