Zitate von Helmuth von Moltke
page 1

Eine schwache Regierung ist ein Unglück für jedes Land und eine Gefahr für den Nachbarn.

Solange die Nationen ein gesondertes Dasein führen, wird es Streitigkeiten geben, welche nur mit den Waffen geschlichtet werden können, aber im Interesse der Menschheit ist zu hoffen, daß die Kriege seltener werden, wie sie furchtbarer geworden sind.

Das Gezierte und Unwahre macht augenblicklich langweilig; denn nichts als die Wahrheit kann Teilnahme erwecken.

Nicht der Glanz des Erfolgs, sondern die Lauterkeit des Strebens und das treue Beharren in der Pflicht, auch da, wo das Ergebnis nicht in die äußere Erscheinung tritt, wird den Wert eines Menschenlebens bedeuten.

Autorität von oben und Gehorsam von unten; mit einem Worte, Disziplin ist die ganze Seele der Armee.

Beim kriegerischen Handeln kommt es weniger darauf an, was man tut, als darauf, wie man es tut.

Ich teile die Hoffnung und den Wunsch nach dauerndem Frieden, aber die ausgesprochene Zuversicht teile ich nicht.

Die Liebe zu denen, die vor uns hinschieden, wie zu denen, die wir hinterlassen, ist wohl sicher das Bleibende.

Ist jemand faul und dumm, dann wird nichts aus ihm. Ist jemand dumm und fleißig, dann muß man ihn von allen wichtigen Aufgaben fernhalten. Ist jemand faul und klug, dann ist er geeignet für die höchsten Positionen.

Das angriffsweise Vorgehen elektrisiert die Gemüter, aber die Erfahrung hat gezeigt, daß diese gehobene Stimmung bei überaus großen Verlusten in das volle Gegenteil umschlagen kann.

Die Disziplin ist der Grundpfeiler der Armee, und ihre strenge Aufrechterhaltung eine Wohltat für alle.

Wenn Du etwas hast, was Du mir nicht erzählen könntest, dann sei dadurch vor Dir selbst und durch Dich selbst gewarnt.

Wenn man bei einem größeren Entschluß nicht etwas übers Knie bricht, nicht einige Rücksichten unberücksichtigt läßt, so kommt man in diesem Leben um und nimmer zu etwas.

Reichen die Kräfte des Feindes zum Weitermarschieren noch aus, so müssen es auch die unsrigen.

Lange zurückgedrängte Leidenschaften, enttäuschte Hoffnungen drängen zu gewaltsamen Ausbrüchen.

Die innere Ruhe ist das einzige wahre Glück, wonach man ringen soll; wie oft habe ich mich mit wundem Herzen danach gesehnt, wenn vereitelte Wünsche, Kränkungen, Feindschaft allen Lebensmut niederdrücken. Aber erst nach überstandenem Sturm kann die Ruhe glücken!

Der Deutsche ist in Estland guter Russe, im Elsass guter Franzose, in Amerika eifriger Yankee, nur in Deutschland will er nicht Deutscher, selbst nicht ein Coburg-Gothaer, sondern Gothaer oder Coburger sein.

Der Charakter der heutigen Kriegsführung ist bezeichnet durch das Streben nach großer und schneller Entscheidung.

Im Nebel der Ungewißheit aber muß wenigstens eins gewiß sein – der eigene Entschluß.

Wirkliche Bescheidenheit und Anspruchslosigkeit sind der wahre Schutz gegen die Kränkungen und Zurücksetzungen in der großen Welt.

Was auch über deutsche Einheit geredet und gedruckt, gesungen und getoastet worden, etwas Reales ist daraus nie geworden.

Niemand läßt sich gern zwingen, auch nicht einmal zwingen, glücklich zu sein, und wie oft schon überwog die Idee den wirklichen Vorteil.

Fester Entschluß und beharrliche Durchführung eines einfachen Gedankens führen am sichersten zum Ziel.

Das Feld der realen Tätigkeit für die Armee ist der Krieg; ihre Entwicklung aber, ihre Gewöhnung und ihr längstes Leben fallen in den Frieden.

Leicht wird es dem vom Glück Bevorzugten, den rechten Weg einzuhalten, kaum daß die Versuchung, wenigstens zum Verbrechen, an ihn herantritt; schwer dagegen dem hungernden, ungebildeten, von Leidenschaften bestürmten Menschen.

Das verstehe ich nicht, diese Redensarten gegen die Jesuiten. Persönlich habe ich gefunden, daß sie die aufgeklärtesten und aufrichtigsten Leute sind.

Den Ursprung der Dinge mag die Vernunft nicht zu erfassen, aber nirgends steht sie im Widerspruch mit der Regel, welche alle leitet. Vernunft und Weltordnung sind konform, sie müssen gleichen Ursprungs sein.

Die Vernunft ist durchaus souverän, sie erkennt keine Autorität über sich; keine Gewalt kann sie zwingen, für unrichtig anzunehmen, was sie wahr erkannt hat. E pur si muove! (Und sie dreht sich doch!

Die Armee ist die vornehmste Institution im Land, denn sie allein ermöglicht das Bestehen aller übrigen Einrichtungen, alle politische und bürgerliche Freiheit, alle Schöpfungen der Kultur, die Finanzen, der Staat steht und fällt mit dem Heere.

Die Zufriedenheit wohnt so oft, wo man sie nicht sucht: auf dem schwankenden Brett eines Schiffes, während Gram und bitteres Herzeleid unter dem strahlenden Kronleuchter eines Ballsaales walzen.

Der Sieg allein bricht den Willen des Feindes und zwingt ihn, sich dem unsrigen zu unterwerfen.

Die langjährige Unterdrückung, in welcher ich aufgewachsen, hat meinem Charakter unheilbare Wunden geschlagen, mein Gemüt niedergedrückt und den guten, edlen Stolz geknickt. Spät erst habe ich angefangen, aus mir selbst wieder aufzubauen, was umgerissen war, hilf Du mir fortan, mich zu bessern.

Der Angriff weiß, was er will. Die Verteidigung befindet sich in dem Zustand der Ungewißheit.

Unbedingte Hingebung und unwandelbare Treue können sich in monarchischen Staaten nur an die Person des Kriegsherrn, nicht aber an ein politisches System knüpfen.

Du sollst überhaupt mein guter Engel sein, und ich nehme mir fest vor, mich zu bessern, damit ich Deiner würdiger werde.

Jeder hat das Recht, seine Eigentümlichkeiten hoch zu stellen; lassen Sie uns auch die unsrigen.