Zitate von Henri de Saint-Simon

Die Menschen sollen sich untereinander als Brüder verhalten; dieser erhabene Grundsatz schließt alles ein, was es an christlicher Religion Göttliches gibt.

Die Geschichte, sagt man, ist das Brevier der Könige. Die Art und Weise, in der die Könige regieren, läßt aber erkennen, daß ihr Brevier nichts taugt.

Den Geist des Christentums machen Freundlichkeit, Güte, Nächstenliebe und vor allem Redlichkeit aus.

Was kann schöner, des Menschen würdiger sein, als daß er seine Leidenschaft auf das Ziel der Mehrung seiner Erkenntnisse richtet.

Einen gelungenen Streich, der niemand schadet und über den sich alles freut, verzeiht man am besten sofort, sonst macht man sich lächerlich.

Die Produktion nützlicher Dinge ist das einzige vernünftige und positive Ziel, das die Staatsgesellschaften sich setzen können.

Die Anarchie, die schlimmste aller Geißeln, richtet ihre Verheerung so lange ungestört an, bis die Notlage, in die sie die ganze Nation, auf der sie lastet, gestürzt hat, im Bewußtsein ihrer unwissendsten Bürger den Wunsch nach Wiederherstellung der Ordnung erweckt.

Solange wie die Gesellschaft nicht eine positive Moral als ihre Grundlage erhält, wird eine dauerhafte öffentliche Ruhe nicht bestehen.

Der Akademikergeist neigt immer dazu, an einmal aufgenommenen Meinungen festzuhalten und sich dabei als Hüter der Wahrheit vorzukommen.

Wenn wir frei sein wollen, müssen wir uns unsere Freiheit selber schaffen und dürfen sie niemals von anderswoher erwarten.

Kriege, was auch immer ihr Ziel sein mag, schaden der ganzen Menschheit. Sie schaden auch den Völkern, die Sieger bleiben.

Für die Wahrheit bildet die Gewohnheit der Menschen einen kaum besiegbaren Feind.

Die Menschen können nur durch die Befriedigung ihrer materiellen und moralischen Bedürfnisse glücklich werden.

Die Moral läßt den Menschen die Möglichkeiten des Glücks erkennen, die die Beziehungen zu seinesgleichen ihm verschaffen und ist daher das notwendige Band der Gesellschaft.

Wissenschaftliche Revolutionen folgen den politischen Revolutionen auf dem Fuße.

Alle Teile des Kults sowie alle Prinzipien des katholischen Dogmas zielen darauf ab, die Laien in absolute Abhängigkeit vom Klerus zu bringen.