Man hört nur jene innere Stimme, die man hören will.

Die Schnelligkeit eines durchgegangenen Pferdes zählt nicht.

Wer der Jugend vorangehen will, muß gerade Wege gehen.

Oft lässt die Hoffnung auf Geldgewinn die Menschen den Verstand verlieren.

Die Spiegel täten gut daran, sich ein wenig zu besinnen, ehe sie die Bilder zurückwerfen.

Ein absolut zerstreuter Mensch wäre ein Mensch, der etwa sagte: „Denk dir, was mir heute morgen begegnet ist…“ und dann eine Maschine beschriebe, die es noch nicht gibt.

Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen – nicht umgekehrt.

Wahre Jugend ist eine Eigenschaft, die sich nur mit den Jahren erwerben läßt.

Die meisten leben in den Ruinen ihrer Gewohnheiten.

Man muss wissen, bis wohin man zuweit gehen kann.

Leichtfertigkeit ist Flucht, die sich als Tanz ausgibt.

Dem Schlaf enthoben, welkt der Traum. Er ist ein submarines Gewächs, das außerhalb des Wassers abstirbt. – Was der Traum uns lehrt, ist die bittere Einsicht in unsere Begrenztheit.

Die Schlichtheit ist der Gipfel des Raffinenements.

Der Dichter ist ein Lügner, der immer die Wahrheit spricht.

Was bei der Jugend wie Grausamkeit aussieht, ist meistens Ehrlichkeit.

Das Publikum will erst verstehen, dann fühlen.

Der Takt der Frechheit besteht darin, zu wissen, bis zu welchem Punkt man zu weit gehen kann.

Halte dich immer für dümmer als die anderen – sei es aber nicht!

Debussy existierte bereits vor Debussy. Da war eine Architektur, die sich im Wasser spiegelt; da waren Wellen, die sich bilden und wieder zusammenstürzen; Zweige, die einschlafen, Pflaumen, die herabfallen. Tausend unbestimmte Wunder der Natur haben endlich ihren Übersetzer gefunden

Am ältesten werden die Streitlustigen. Zank und Polemik sind wunderbare Arzneien für ältere Herrschaften.

Wenn du dir den Kopf kahl scherst, so laß keine Locke für den Sonntag übrig.

Eine gerade Linie büßt ihre Geradheit nicht ein, weil sie die Richtung ändert.

Behutsam schließt man den Toten die Augen; ebenso behutsam muss man den Lebenden die Augen öffnen.

Man darf die Mehrheit nicht mit der Wahrheit verwechseln.

Takt besteht darin, dass man weiß, wieweit man zu weit gehen darf.

Je mehr Kerzen deine Geburtstagstorte hat, desto weniger Atem hast du, um sie auszublasen.

Ein Dichter hat immer zu viele Worte in seinem Wortschatz, ein Maler zu viele Farben auf seiner Palette, ein Musiker zu viele Töne auf seiner Klaviatur.

Die Menschheit besteht aus einigen wenigen Vorläufern, sehr vielen Mitläufern und einer unübersehbaren Zahl von Nachläufern.

Es gibt keine schöpferische Tätigkeit ohne Ungehorsam.

Das Publikum, durch Opulenz verdorben, verkennt schmucklose Werke.

Die Jugend weiß, was sie nicht will, bevor sie sich darüber im klaren ist, was sie will.

Er wusste nicht, das es unmöglich war, deshalb tat er es.

Wenn man zu viel weiß, stirb die Poesie.

Die Geschichtsschreiber sind Pessimisten, weil sie über den unruhigen Strom der Ereignisse die ruhigen Ufer ganz übersehen.

Hinter jedem unserer bedeutenden Kunstwerke gibt es ein Haus, eine Lampe, eine Suppe, Feuer, Wein, Pfeifen.

Man ertrinkt oder man schwimmt. Aus Not erfindet man seinen eigenen Schwimmstil.

Was unsere Epoche kennzeichnet, ist die Angst, für dumm zu gelten, wenn man etwas lobt, und die Gewissheit, für gescheit zu gelten, wenn man etwas tadelt.

Alle Kinder haben die märchenhafte Kraft, sich in alles zu verwandeln, was immer sie sich wünschen.

Ein Künstler, der zurückweicht, verrät keine Sache. Er verrät sich selbst.

Befasse dich, auch wo du tadelst, nur mit Erstrangigem.

Das Publikum gebraucht das Gestern nur als Waffe gegen das Heute.

Man schließt die Augen der Toten behutsam; nicht minder behutsam muss man die Augen der Lebenden öffnen.

Die große Stärke der Narren ist es, dass sie keine Angst haben, Dummheiten zu sagen.

Frauen mit Vergangenheit und Männer mit Zukunft ergeben keine schlechte Mischung.

Ein halbleeres Glas Wein ist zwar zugleich ein halbvolles, aber eine halbe Lüge mitnichten eine halbe Wahrheit.

Die hübschesten Kleider werden zum Ausziehen angezogen.

Die Wissenschaft ist nur dazu da, die Erkenntnisse des Instinkts nachzuprüfen.

Als ich klein war, glaubte ich, die Ausländer hätten überhaupt keine Sprache, sie täten nur so, als sprächen sie miteinander.

Was wir fragten, wird uns oft erst aus der Antwort klar.

Es ist Sache der Dichter, das Herz klüger zu machen.