Johann Caspar Lavater Zitate

Ehrst du im Menschen nicht Gott, wie willst du im Tempel ihn ehren?

Weisheit zielt auf den Zweck, auf Mittel sinnet die Klugheit.

Wuchre mit deiner Zeit, mit deinen Gedanken und Kräften!

Alles, alles ist dein, wenn der, deß alles ist, dein ist.

Gott geht mit dir, seinem Kinde; fürchte dich nicht! – Auf jedem Punkte, wo du stehst, ist ein Schutzengel; wo du bist, ist Dein Gott; wo dein Gott ist, da ist dein Helfer!

Nicht Schüler irgend eines Menschen sein, aber Hörer aller!

Schau auf niemand herab, und wirf dich selbst nicht für nichts weg.

Zanke nie mit dem, der den Zank haßt oder den Zank liebt.

Ich suche meine vier Wände zu einem heiligen Tempel zu machen, in welchem ich mich gerne mit dem großen Gegenstand unseres Daseins und unseres Glaubens unterhalte.

Zeit des Duldens, dir folgt die des Genusses auf dem Fuß nach!

Das Schwerste und das Notwendigste ist Harmonie, Übereinstimmung, Konsequenz, Gleichförmigkeit der Grundsätze, der Empfindungen, des Betragens. Nur diese Gleichförmigkeit gibt Ruhe, Festigkeit, steten Selbstgenuß, innere Vollkommenheit. –

Außerordentliche Schicksale legen ausgezeichnete Pflichten auf.

Tod zerstört nicht die Lieb‘, – er entflammt zur Unkenntlichkeit sie nur! –

Todähnlich ist das Leben der meisten Menschen; – unser Leben müsse des Namens Leben wert sein!

Nur durch Gebrauch wird etwas besessen.

Wann willst du säen, du, – wenn nicht jetzt in der einzigen Saatzeit?

Jetzt sei das Heiligste dir, so wird das Dann dir zum Himmel!

Ruh‘ im Herzen ist die Quelle Himmlischer Zufriedenheit, Gibt auf jeder Lebensstelle Eine stille Seligkeit.

Zürne nur dann, wenn Zorn dich froh und den Schwächern stark macht!

Siehe zuerst, was du bist und was du hast und was du kannst und weißt, ehe du bedenkst, was du nicht bist, nicht hast, nicht weißt und nicht kannst.

Wer das Beste will, muß oft das Bitterste kosten.

Wolken bedecken wohl – und vernichten doch nie die Sonne.

Dreimal wäge dein Wort, und siebenmal Zeilen der Handschrift.

Kannst du Großes nicht tun, so tue das Geringste mit Treue.

Erhaben ist, was durch äußere Einfachheit und Unerschöpflichkeit uns sanft und immer erhebt, d.i. mit frommer Ehrfurcht erfüllt.

Wer mit Liebe dich warnt, mit Achtung dich tadelt, Sei Freund dir!

Jeden Morgen erwache, zu meistern, zu bessern, zu loben!

Stärker jeden Morgen, bescheidener jeden Abend!

Forsche nie nach des Freundes Geheimnis.

„Meines Daseins Zweck, erfüll‘ ich ihn?“ – frage dich täglich.

Forsche nie nach des Nachbars, und nie nach des Freundes Geheimnis.

Schau bei Menschen und allem mehr auf das, was da ist, als auf das, was da mangelt.

Nur nicht verzagen im Unglück! Wenn Gott einen Baum umhauen läßt, so sorgt er schon dafür, daß seine Vögel auf einem andern nisten können.

Liebe, nur Liebe – sonst nichts! – führt zur Quelle der Liebe.

Kannst du nicht sehn, was ist, wie kannst du glauben, was sein wird?

Das Leben, aus dem Gesichtspunkte des Todes, und den Tod aus dem Gesichtspunkte der Unsterblichkeit betrachtet: Das ist die Summe der wahren Philosophie.

Aus dem dunkelsten Tag quillt plötzlich das lieblichste Licht hervor.

Freue dich jeglicher Freude, weil jegliche Freude von Gott kommt.

Ehr‘ im geringsten der Menschen der Schöpfung Krone: die Menschheit!

Tausend Kleinigkeiten, die nichts uns geben und nichts sind, rauben uns oft – wie oft! – das Best‘ und die Quelle des Besten.

Liebe, dein Schweigen ist schön – und lieblicher oft als dein Sprechen.

Die Kraft, sich selbst zu erkennen und über das Sichselbst zu erstaunen, verbürgt dem Nachdenkenden seine Würde, seine höhere Abkunft, seine himmlische Natur, seine Unsterblichkeit.

Liebe sei dir wie Gott, in welcher Gestalt sie erscheine!

Lerne Gutes von Bösen – und Weisheit auch von Thoren!

Hänge dich nicht an ein Haar! – wenn das Haar zerreißt, wohin sinkst du?

All dein verschiedenes Thun sei eins nur im Auge der Wahrheit!

„Ich“ laß immer dein letztes, dein erstes Wort laß „Du“ sein!

Gib zween Pfennige nicht für Das, was um Einen zu teuer ist.

Schwäche und Eitelkeit sind die Mutter der Heuchelei.

Wahre Freundschaft sagt, was keine Lippen sonst sagen.