Johann Wolfgang von Goethe Zitate
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Wo auch der Mensch seinen Überfluß hinwendet, ihm ist wohl dabei, am wohlsten, wenn er sich damit schmückt und aufputzt.
Johann Wolfgang von GoetheDer Aberglaube ist ein Erbteil energischer, großtätiger, fortschreitender Naturen, der Unglaube das Eigentum schwacher, kleingesinnter, zurückschreitender, auf sich selbst beschränkter Menschen.
Johann Wolfgang von GoetheDas falsche oder unrichtige Auswendiglernen ist bei vielen Schauspielern Ursache einer falschen und unrichtigen Aussprache. Bevor man also seinem Gedächtnis etwas anvertrauen will, lese man langsam und wohlbedächtig das zum Auswendiglernen Bestimmte.
Johann Wolfgang von GoetheMan spricht immer vom Studium der Alten; allein was will das anders sagen als: Richte dich auf die wirkliche Welt und suche sie auszusprechen; denn das taten die Alten auch, da sie lebten.
Johann Wolfgang von GoetheWer nicht von dreitausend Jahren Sich weiß Rechenschaft zu geben, Bleib im Dunkeln unerfahren, Mag von Tag zu Tage leben.
Johann Wolfgang von GoetheDer Wolf im Schafpelze ist weniger gefährlich als das Schaf in irgendeinem Pelze, wo man es für mehr als einen Schöps nimmt.
Johann Wolfgang von GoetheMan sagt, zwischen zwei entgegengesetzten Meinungen liege die Wahrheit mitten inne. Keineswegs! Das Problem liegt dazwischen, das Unschaubare, das ewig tätige Leben, in Ruhe gedacht.
Johann Wolfgang von GoetheGenießen macht gemein.
Johann Wolfgang von GoetheWer nicht die Welt in seinen Freunden sieht, Verdient nicht, daß die Welt von ihm erfahre.
Johann Wolfgang von GoetheEtwas wünscht‘ ich zu sehn, ich wünschte einmal von den Freunden, die das Schwache so schnell finden, das Gute zu sehn!
Johann Wolfgang von GoetheDas Werdende entzieht sich der unbefangenen Wahrnehmung; nur das Gewordene fällt in die verläßlichere Anschauung.
Johann Wolfgang von GoetheWie denn die Deutschen immer gegen früh abgeschiedene, Gutes versprechende Talente eine besondere Frömmigkeit bewiesen haben.
Johann Wolfgang von GoetheDu hast recht, ich treibe die Sachen, als wenn wir ewig auf Erden leben wollten.
Johann Wolfgang von GoetheDie Gebirge sind stumme Meister und machen schweigsame Schüler.
Johann Wolfgang von GoetheWer Recht tun will immer und mit Lust, Der hege wahre Lieb‘ in Sinn und Brust.
Johann Wolfgang von GoetheDurch Liebe wird uns erst etwas zum Besitz.
Johann Wolfgang von GoetheManche Geschöpfe sind ganz dämonischer Art, in manchen sind Teile von ihm wirksam. Unter den Künstlern findet es sich mehr bei Musikern, weniger bei Malern. Bei Paganini zeigt es sich im hohen Grade, wodurch er denn auch so große Wirkungen hervorbringt.
Johann Wolfgang von GoetheEin heiterer Tag ist wie ein grauer, wenn wir ihn ungerührt ansehen.
Johann Wolfgang von GoetheEs schnurrt mein Tagebuch am Bratenwender: Nichts schreibt sich leichter voll als ein Kalender.
Johann Wolfgang von GoetheNiemand weiß, wie lang er es hat, was er ruhig besitzet.
Johann Wolfgang von GoetheAlt wird man wohl, wer aber klug?
Johann Wolfgang von GoetheEs liegt in der deutschen Natur, alles Ausländische in seiner Art zu würdigen und sich fremder Eigentümlichkeit zu bequemen.
Johann Wolfgang von GoetheMit Narren leben wird dir gar nicht schwer, Erhalte nur ein Tollhaus um die her.
Johann Wolfgang von GoetheAllein die Jugend nimmt das aus der Kindheit mit herüber, dass sie guten Gesellen nichts nachträgt, dass eine unbefangene Wohlgewogenheit zwar unangenehm berührt werden kann, aber nicht zu verletzen ist.
Johann Wolfgang von GoetheUnarten, die in der Jugend oft sogar interessant und am Manne noch erträglich sind, werden ganz unleidlich, wenn man sie ins Alter hinübernimmt.
Johann Wolfgang von GoetheUm es in der Aussprache zur Vollkommenheit zu bringen, soll der Anfänger alles sehr langsam, die Silben, und besonders die Endsilben, stark und deutlich aussprechen, damit die Silben, welche geschwind gesprochen werden müssen, nicht unverständlich werden.
Johann Wolfgang von GoetheMai Leichte Silberwolken schweben durch die erst erwärmten Lüfte. Mild, von Schimmer sanft umgeben blickt die Sonne durch die Düfte.
Johann Wolfgang von GoetheBehaupte, wo du stehst!
Johann Wolfgang von GoetheDa ich mich einmal auf das Element der Unverschämtheit begeben habe, so wollen wir sehen, wer es mit uns aufnimmt.
Johann Wolfgang von GoetheZwischen der Wiege und dem Sarg wir schwanken und schweben auf dem großen Kanal sorglos durchs Leben dahin.
Johann Wolfgang von GoetheDie Funktion ist das Dasein, in Tätigkeit gebracht.
Johann Wolfgang von GoetheDer Verfasser gehört zu denjenigen, die aus dem Dunkeln ins Helle streben, ein Geschlecht, zu dem wir uns auch bekennen.
Johann Wolfgang von GoetheDie Studierten aus der Stadt und von den Akademien sind wohl klar und ordentlich, aber es fehlt an der unmittelbaren Einsicht in die Sache.
Johann Wolfgang von GoetheDie Zeit entschuldigt, wie sie tröstet; Worte sind in beiden Fällen von wenig Kraft.
Johann Wolfgang von GoetheReine mittlere Wirkung zur Vollendung des Guten und Rechten ist sehr selten; gewöhnlich sehen wir Pedanterie, welche zu retardieren, Frechheit, die zu übereilen strebt.
Johann Wolfgang von GoetheMan liebe an dem Mädchen, was es ist, Und an dem Jüngling, was er ankündigt.
Johann Wolfgang von GoetheVerlor’ne Liebe! Wo ist da Ersatz für?
Johann Wolfgang von GoetheMan muß einzeln versuchen, was im ganzen unmöglich werden möchte.
Johann Wolfgang von GoetheUnd ins Geschehen fügt sich jedermann.
Johann Wolfgang von GoetheWir sind nicht klein, wenn Umstände uns zu schaffen machen, sondern nur wenn sie uns überwältigen.
Johann Wolfgang von GoetheIch gehe zu den liebsten besten Menschen, aber warum von Ihnen?
Johann Wolfgang von GoetheGrobsein darf nur dann entschuldigt werden, wenn man durchaus recht hat; das aber hat keine Partei, weil sie eben Partei ist.
Johann Wolfgang von GoetheAltes Fundament ehrt man, darf aber das Recht nicht aufgeben, irgendwo wieder einmal von vorn zu gründen.
Johann Wolfgang von GoetheUnd da ich gewohnt war, wie ein Falke das Gesinde zu beobachten, denn, im Vorbeigehen gesagt, darauf beruht eigentlich der Grund aller Haushaltung.
Johann Wolfgang von GoetheUnzeitige Gebote, unzeitige Strafen bringen erst das Über hervor.
Johann Wolfgang von GoetheFür andere frein ist bedenklich.
Johann Wolfgang von GoetheUnser ganzes Kunststück besteht darin, daß wir unsere Existenz aufgeben, um zu existieren.
Johann Wolfgang von GoetheZu einem Tage wo man doch immer eine Art neuen Daseins beginnt…
Johann Wolfgang von GoetheMan sagt: „Eitles Eigenlob stinket“. Das mag sein; was aber fremder und ungerechter Tadel für einen Geruch habe, dafür hat das Publikum keine Nase.
Johann Wolfgang von GoetheDer Italiener hat überhaupt ein tieferes Gefühl für die hohe Würde der Kunst als andere Nationen, jeder, der nur irgend etwas treibt, will Künstler, Meister und Professor heißen.
Johann Wolfgang von Goethe