Beobachtung ist das Gedächtnis der alten Menschen.

Der Verstand ist dem Menschen gegeben, damit er ihn benutzt.

Mögest du alle Tage deines Lebens leben.

Nie sind die Menschen so ernsthaft, gedankenvoll und nur mit sich selbst beschäftigt, als wenn sie auf den Stuhl gehen.

Wenn man etwas Neues hat, will niemand davon hören. Dann will es niemand glauben, man wird bekämpft und verlacht. Wenn es sich aber durchgesetzt hat, erscheint es allen trivial.

Durch Belohnung oder Strafe kann man Menschen zwingen, zu erklären oder zu beschwören, dass sie glauben, und zu handeln, als ob sie glaubten: Mehr kann man nicht erreichen.

Mitunter las ich ein Buch mit Vergnügen und verwünschte den Autor.

Der Grund, warum so wenige Ehen glücklich sind, ist, daß die jungen Damen ihre Zeit damit verbringen, Netze zu machen, statt Käfige.

Es ist ein bekanntes Talent niedriger und kleiner Geister, stets den Namen eines großen Mannes im Munde zu führen.

Falsche Freunde sind wie Hunde, welche diejenigen bepissen, die sie am meisten lieben.

… wie der Witz die edelste und nützlichste Gabe der menschlichen Natur, so der Humor die angenehmste ist; und wo diese beiden eng in das Gewebe eines Werkes eingeflochten sind, werden sie es der Welt stets annehmbar machen.

Wenn ein Mann alle seine Ansichten über Liebe, Politik, Religion, Wissenschaft usw. aufzeichnen würde, von seiner Jugend angefangen und bis ins Alter durchgeführt, welches Bündel von Inkonsequenz und Widerspruch müßte dann schließlich herauskommen!

Wenn jemand mich von sich fernhält, so tröste ich mich damit, daß er auch sich von mir fernhält.

Die zweite Hälfte seines Lebens verbringt der Weise damit, sich von den Torheiten, Vorurteilen und irrigen Ansichten zu befreien, die er sich in der ersten zu eigen gemacht hat.

Prüde Leute haben eine schmutzige Phantasie.

Vision ist die Kunst, unsichtbare Dinge zu sehen.

Die stoische Forderung, unsere Bedürfnisse dadurch zu befriedigen, daß wir unsere Wünsche beschneiden, ist das gleiche, als wenn wir uns die Füße abhackten, wenn uns Schuhe fehlen.

Große Wendungen werden nicht immer durch starke Hände herbeigeführt, sondern durch ein glückliches Zugreifen, im geeigneten Augenblick.

Ich habe Leute gekannt, die gute Eigenschaften besaßen, welche anderen sehr dienlich waren, ihnen selbst aber nutzlos; wie eine Sonnenuhr an der Vorderseite eines Hauses Nachbarn und Vorübergehenden dient, nicht aber dem Eigentümer im Innern.

Nachrede ist der Tribut, den man der Öffentlichkeit zollt, wenn man sich hervortut.

Ein jeder Mensch besitzt gerade soviel Eitelkeit, als ihm Verstand und Beurteilungskraft fehlen.

Für einen Mann gibt es nur drei Möglichkeiten, dem Urteil der Welt zu begegnen. Er kann es verachten, gleiches mit gleichem vergelten oder versuchen, ihm auszuweichen. Der erste Weg wird gewöhnlich vorgetäuscht, der letzte ist fast unmöglich und der zweite wird im allgemeinen benutzt.

Kommt niemals eher, als bis man euch drei- oder viermal gerufen hat, denn nur die Hunde kommen gleich beim erstenmal, wenn man ihnen pfeift.

Und ich habe mir oft gewünscht, es möge ein Gesetz erlassen werden, wonach in jedem Jahr ein halbes Dutzend Bankiers zu hängen wären.

Kein kluger Mensch hat jemals gewünscht, jünger zu sein.

Laut Hippokrates, Aph. 32.6, neigen Stotterer stets zu Durchfall. Ich wollte, es stände im Vermögen der Ärzte, den Wortreichtum so mancher Leute in die inneren Teile zu befördern.

Kein Mensch legt Wert auf die beste Medizin, wenn ein Arzt sie ihm eingibt, den er persönlich haßt oder verachtet.

Jeder möchte lange leben, aber keiner will alt werden.

Kein Laster, keine Torheit verlangt so viel Spitzfindigkeit und Kunst im Handeln als die Eitelkeit.

Das richtige Wort am richtigen Ort, das ist die wahre Definition von Stil.

Die Fähigkeit zum Wortspiel ist ein Talent, das keiner verachtet, ausgenommen der, welcher es nicht besitzt.

Die beste Methode, das Leben angenehm zu verbringen, ist, guten Kaffee zu trinken. Und wenn man keinen haben kann, so soll man versuchen, so heiter und gelassen zu sein, als hätte man guten Kaffee getrunken.

Gewalttätiger Eifer für die Wahrheit ist entweder Unbeherrschtheit, Ehrgeiz oder Überheblichkeit.

Gutes Benehmen ist die Kunst, Menschen unseren Umgang angenehm zu machen.

Obgleich man die Menschen anklagt, sie kennen nicht ihre eigene Schwäche, kennen vielleicht ebensowenige ihre eigene Stärke. Es ist im Menschen wie im Erdreich, wo es manchmal eine Goldader gibt, von der der Eigentümer nichts weiß.

Menschen, die alle Vorteile des Lebens besitzen, sind in einem solchen Zustand, daß viele Zufälle sie aus Ruhe und Ordnung bringen, aber nur wenige sie erfreuen können.

Ihr könnt Menschen durch Gewinn oder Strafen dazu zwingen, daß sie sagen oder schwören, sie glauben, und daß sie so tun, als ob sie glaubten. Aber weiter könnt ihr nichts.

Kein Mensch nimmt guten Rat an, aber jeder nimmt gern Geld; also ist Geld besser als guter Rat.

Spiele sind Imitationen des Kampfes.

Nichts macht einen Menschen ungeeigneter, mit Vernunft zu handeln, als ein Unglück, das von Scham und Schuld begleitet ist.

Es gibt keine Leidenschaft oder Torheit, die so große Feinheit und Geschicklichkeit erfordert wie die Eitelkeit; und keine, die bei unkluger Behandlung eine so verächtliche Figur macht.

Pedanterie ist eigentlich die Überschätzung jeder Art von Wissen, was wir zu besitzen glauben.

Wenn ein wirklich großer Geist in der Welt erscheint, kann man ihn untrüglich daran erkennen, dass sich alle Dummköpfe gegen ihn verbünden.

Wie widerspruchsvoll ist doch der Mensch gegen sich selber.

Ich bin einer von jenen, die einen wohlbegründeten Frieden lieben, und aus diesem Grunde verehre ich die Wahrheit nicht weniger, die allein eine dauerhafte Basis für einen gesunden Frieden bildet.

Was nützt die Freiheit des Denkens, wenn sie nicht zur Freiheit des Handelns führt?

Eitel sein ist eher ein Zeichen von Demuth als von Stolz.

Hat man erst eine Demütigung schweigend hingenommen, wird man künftig mit weiteren rechnen müssen. Die Verachtung wächst, und die Skrupel unserer Widersacher schwinden dahin. Wie eine Dirne sinken wir von Stufe zu Stufe.

Wir haben gerade genug Religion in uns, einander zu hassen, aber nicht genug, einander zu lieben.

Wenn mich jemand zwingt, Abstand zu wahren, habe ich den Trost, daß er ihn gleichfalls wahrt.