Zitate von Joseph Görres

Die Freiheit ist das Element der germanischen Völkerschaften; wo ihnen dies abgegangen, sind sie von je verrottet, erstorben und verfault.

Der Himmel ist das umfangende, spendende, wesentlich feurige, männliche Prinzip, die Erde aber das umarmte, empfangende, dunkle, feuchte, weibliche Prinzip; aus der Verknüpfung beider sind alle Dinge hervorgegangen.

Das Leben lehrt besser als Wort und Buch, und mit der Not macht man so wenig Umstände als sie mit uns.

Nichts beweist sich so schwach und hinfällig als eine Macht, die nicht auf eig’nem Grunde ruht.

Ich kenne den Wert der Freundschaft – wer wollte ohne sie leben? Sie ist schätzbar, wenn sie Freuden, unschätzbar, wenn sie Leiden mit uns teilt.

Die mich zu hassen die Mühe sich genommen, haben keine Kränkung mir bereitet, weil ich ihr nichtiges, verworrenes Streben bis zum Grund durchgesehen, das immer zuletzt sich selber aufgerieben.

Das Volk, welches seine Vergangenheit von sich wirft, entblößt seine feinsten Lebensnerven allen Stürmen der wetterwendischen Zukunft.

Ein jeder Frühling ist neue Feier der großen Vereinigung der männlichen und weiblichen Natur.

Wenn der Naturforscher in Betrachtung der Dinge versunken steht, ist’s nicht die höchste Andacht in seinem Treiben, wenn er ihren Zusammenhang mit Gott in reinem Sinne immer vor Augen hält?

Wenn die Deutschen sieben Jahre gesonnen haben über etwas, was sie tun sollen, so ist es am Ende, wenn es getan ist, immer eine Übereilung.

In allen menschlichen Dingen steht der Anfang wohl beim Menschen und seiner Freiheit, das Ende aber steht bei Gott.