Andreas Gryphius Zitate

Der Ruhm, nach dem wir trachten, den wir unsterblich achten, ist nur ein falscher Wahn.

Mein sind die Jahre nicht die mir die Zeit genommen Mein sind die Jahre nicht die etwa möchten kommen Der Augenblick ist mein und nehm‘ ich den in acht So ist der mein der Jahr und Ewigkeit gemacht.

An den Mävius Drey böse Bürger findet man in deiner Stadt? Zuviel für einen Ort, der nicht drey gute hat!

Man nennt uns Christen recht, Die Kreuz und Pein erquickt, Wenn Gott nur fremde Pein, Nicht auf uns selber schickt.

Zeuch hin betrübtes Jahr! Zeuch hin mit meinen Schmerzen! Zeuch hin mit meiner Angst und überhäuftem Weh! Zeuch soviel Leichen nach! Bedrängte Zeit vergeh Und führe mit dir weg die Last von diesem Herzen!

Nichts ist, was ewig sei, kein Erz, kein Marmorstein. Jetzt lacht das Glück uns an, bald donnern die Beschwerden.

Wer dir viel Rat und wenig Tat gewähret, Wenn dich die Last des schweren Kummers preßt, Ist einer, der die Spinnenweb‘ abkehret Und doch dabei die Spinne leben läßt.

Man lacht nicht, daß ihr alt, glaubt mir, man lacht allein Daß ihr, die ihr doch alt, durchaus nicht alt wollt sein.

Verlangt ein Lehrer jetzt verdienten Dank zu haben, der suche schwarzen Schnee und weiße Raben!

Ich habe diese Welt beschaut und bald gesegnet, weil mir auf einen Tag all Angst der Welt begegnet. Wo ihr die Tage zählt, da bin ich jung verschwunden, sehr alt sofern ihr schätzt, was ich für Angst empfunden.

Was sind wir Menschen doch! Ein Wohnhaus grimmer Schmerzen, Ein Ball des falschen Glücks, ein Irrlicht dieser Zeit, Ein Schauplatz herber Angst, besetzt mit scharfem Leid, Ein bald verschmelzter Schnee und abgebrannte Kerzen.

An den Trullus Du zürnst, daß du jüngsthin hast müssen Raben essen? Zu glücklich, daß du sie, und nicht sie dich gefressen!

Albinus bittet mich schier jeden Tag zu Gaste; Warum denn komm ich nicht? Weil ich nicht gerne faste.

Flacilla ließ sich den letzten Zahn ausreißen, Und gleich wohl kann sie noch so unaussprechlich beißen!