Anton Tschechow Zitate
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Das Übel ist nicht, ein paar Feinde zu hassen, sondern unseren Nächsten nicht genug zu lieben.

Es ist leicht, rein zu sein, wenn man es fertig bringt, den Teufel zu hassen, den man nicht kennt, und Gott zu lieben, an dem zu zweifeln das Hirn nicht reicht.

Vorurteile und all die Gemeinheiten und Widrigkeiten des Alltags sind notwendig, denn sie werden zuguterletzt zu irgendwetwas Brauchbarem verarbeitet wie der Dünger zu fruchtbarem Humus.

Das Schlimme ist, dass wir die einfachsten Fragen mit Tricks zu lösen versuchen, darum machen wir sie auch so ungewöhnlich kompliziert. Man muss nach einfachen Lösungen suchen.

Wer die Befriedigung des Schaffens einmal erfahren hat, für den sind alle anderen Befriedigungen nicht mehr vorhanden.

Es ist wahr, wir haben Bücher, doch diese geben uns nicht dasselbe wie ein lebendiges Gespräch und der geistige Austausch… so sind Bücher mit Noten zu vergleichen, aber ein Gespräch – mit Gesang.

Das wahre und interessante Leben eines menschlichen Wesens spielt sich im Verborgenen wie unter dem Schleier der Nacht ab… Jede persönliche Existenz ist ein Geheimnis.

Man muß an Gott glauben, und wenn man den Glauben nicht hat, dann soll man an seiner Stelle keinen Sensationsrummel setzen, sondern suchen, suchen, einsam suchen, allein mit sich und seinem Gewissen.

Beim Menschen sollte alles schön sein: das Gesicht, die Kleidung, die Seele und die Gedanken.

Ja, sicher, der Tod ängstigt uns, aber der Gedanke, ewig leben zu müssen, ist viel schlimmer.

Man müßte Gott selber sein, um Erfolge und Mißerfolge unterscheiden zu können, ohne dabei einen Fehler zu machen.

Eine nationale Wissenschaft gibt es nicht, so wie es auch kein nationales Einmaleins gibt; was national ist, das ist keine Wissenschaft mehr.

Wenn Kinder kommen, dann rechtfertigen wir leicht: die Konventionen, die Kleinbürgerlichkeit, die Unehrenhaftigkeit, den Betrug – mit dem passenden Spruch: Ich muß für meine Kinder sorgen.

Was ist Trunksucht? Eine ebensolche Psychose wie Morphinismus, Onanie, Nymphomanie und so weiter.

Die Gier nach Macht und persönlichen Erfolgen läßt die Menschen nüchtern und gleichgültig werden.

Die Wissenschaft und die Arzneien ändern sich mit der Zeit, aber der Apothekengeruch ist so ewig wie die Materie.

Es ist leicht für jemanden von Keuschheit zu reden, der noch nie mit einer Frau geschlafen hat.

Der Wodka wird mir mit jedem Tag mehr zuwider, Bier trinke ich nicht, Rotwein mag ich nicht, da bleibt allein der Champagner, den ich so lange, bis ich eine reiche Hexe heirate, durch Klarett oder etwas Ähnliches ersetze.

Nur Ehrenwerte oder Gauner finden aus jeder Lage einen Ausweg, nur wer gleichzeitig ehrenwert und Gauner sein will, hat keinen Ausweg.

Einer Dame zu sagen „Ich liebe Sie nicht!“ ist dasselbe, wie einem Schriftsteller zu sagen: „Sie verstehen nicht zu schreiben.“

Die Frauen im vorgerückten Alter und der Fürst Potemkin haben schon immer gewußt, daß die Fassade wichtiger ist als die Konstruktion.

Ein wahrhaft glücklicher Mensch ist derjenige, der nicht nur an das denkt, was ist, sondern auch an das, was nicht ist.