Gorch Fock Zitate

Sterne und Menschen müssen einmal sinken und gehen, aber sie sinken und gehen nur in die Ewigkeit hinein.

Wer den Menschen traut, wird oft betrogen, wer ihnen aber mißtraut, der ist ein Betrüger seiner selbst und der anderen.

Du kannst Dein Leben nicht verlängern und Du kannst es auch nicht verbreitern. Aber Du kannst es vertiefen!

Die Toten sind nicht tot, sie gehen mit, unsichtbar sind sie nur, unhörbar ist ihr Schritt.

Die besten Bücher sind nicht die, die uns satt, sondern die, die uns hungrig machen, hungrig auf das Leben.

Der Lebenden sind wir ungewiß, aber nicht der treuen Toten, die unwandelbar bei uns bleiben. Das gibt tiefste Freudigkeit, entrückt uns allen Tränen und aller Klage und lehrt uns, unser Leben leben und lieben.

Wenn wir Jungen einen breiteren Graben überspringen wollten und nicht den Mut dazu hatten, warfen wir wohl den Hut oder die Pantoffel zuerst hinüber. Dann mußten wir ja nach. So werfe ich jetzt oft mein Wort voraus – dann muß ich ja auch nach!

Von seiner täglichen Arbeit nicht gering denken, sie zu durchsonnen und durchglühen, ist ein köstlich Ding, das beinahe aussieht wie ein goldener Schlüssel zu hohen Pforten.

Dies sei mein Leben: Mir nichts zu vergeben, keine Wesen zu scheuen, kein Ding zu bereuen!

Die Gestorbenen, die im Leben mein gewesen sind, muß ich ersetzen, fortan muß ich für sie mitleben.

Du sollst zu stolz sein, Gott zu rufen, wenn du noch nicht am Ende deiner Menschenkräfte bist.

Gebot der Weisheit: die Menschen zu nehmen, wie sie sind; Gebot der Klugheit: sie zu nehmen, wie sie genommen sein wollen.

Die Arbeit kriegt mich nicht unter; immer noch bin ich es, der sie treibt und der mich treibt. Und stumpf werde ich auch nicht! Ich sehe immer meine großen Lichter über mir.

Drei Arten von Menschen: die erste bittet, weil sie nicht befehlen darf, die zweite befiehlt, weil sie nicht zu bitten braucht, die dritte, höchste, bittet wieder, obgleich sie nicht zu bitten braucht.

Wer dem Volk etwas sein will, der steige herab vom Stuhl und helfe arbeiten. Die Menschen warten immer auf bessere Zeiten, ohne zu bedenken, daß diese Besserung aus ihnen selbst kommen muß.

Einem Menschen seine Vergangenheit, seine Erinnerungen vergällen, heißt einem Baum seine tiefsten Wurzeln vergiften. Die höchsten Äste saugen ihre Kraft aus den tiefsten, allertiefsten Wurzeln.

Ich lasse meinen Gott nicht und bleibe getrost! Mögen die Winde wehen wie sie wollen; einmal treiben sie mein Schiff doch in den Hafen der Heimat und des Friedens.

Wir müssen dahin kommen, daß unser Leben leuchtet – ein leuchtendes Leben führen, ist das Beste und Höchste.

Wie sucht man auf und ab nach dem Freunde, der alles recht verstehe und an allem teilnehme! Und findet ihn nicht! Wie leicht fände man diesen Freund in sich selbst! Und sucht ihn da nicht!

Wo fängt Gott an? Genau dort, wo meine Kräfte erlahmen, nicht vorher. Er hilft nur, wo ich zu Ende bin.

Das aber sage niemals zu einem Menschen: Bleib, wie du bist! Es heiße: Werde, was du werden kannst!

Die Menschen warten immer auf bessere Zeiten, ohne zu bedenken, daß die Besserung aus ihnen selbst kommen müßte, sollte, könnte!

Die Lippen und Leiber finden einander bald, aber der Weg von einer Seele zu der anderen ist meilenlang.

Nicht dem Leben aus dem Weg gehen! Keinen Tag! Keiner Frage! Es ist verkehrt. Das Leben kommt dir nach und packt dich wieder; dies zweite Mal aber hinterrücks.

Die Menschen mit der Wahrheit gewinnen wollen, heißt eine Festung an ihrer stärksten Seite berennen.

Achte auf die Anfänge. Mit dem Daumennagel zerstörst du den Keim eines Baumes, an dem du tagelang mit der Axt zu tun hättest, wenn du ihn aus deinem Wege räumen solltest. Worte sind Keime, sind Saatkörner, gib acht auf sie!

Alte Bäume vermögen sich nur dadurch am Leben zu erhalten, daß sie mit jungen Wurzeln von ihrem eigenen morschigen Stamm zehren. Menschen und Erinnerungen.

Das ist mir wie eine Offenbarung, daß ich die Gestorbenen, die im Leben mein gewesen sind, ersetzen, daß ich fortan für sie mitleben muß.

Gegen andere will ich streng werden, wenn ich dahin gelangt sein werde, gegen mich selbst streng zu sein. Solange ich mir etwas durchgehen lasse, habe ich als Richter kein gutes Gewissen.