Markus Weidmann Zitate
seite 1

Wenn die anderen über einen soviel denken würden, wie man denkt, das sie über einen denken, dann hätten sie gar keine Zeit, daran zu denken, was die anderen über sie denken.

„Iß jetzt!“, sagte die Mutter. Und das Kind fraß alles in sich hinein. Am Schluß auch sich selbst.

Sterbende Menschen sind Forscher, aufbrechend zur faszinierenden Expedition nach dem Sinn des Lebens.

Der Mensch ist ein Tagebuch: vom Leben beschrieben, von der Zeit umgeblättert, vom Tod zugeklappt.

Sie war desillusioniert. Man konnte es daran erkennen, daß sie sich morgens ihren Mund auf ihr Gesicht klebte, ohne sich viel Mühe zu geben.

Gewisse Frauen haben mit Marmorstatuen drei Dinge gemeinsam: die Schönheit, die Hauttemperatur und das Innenleben.

Das Leben ist ein ewiger Kampf gegen Staub und Dreck. Und all jene, die Staub und Dreck sehen.

Geteiltes Leid ist halbes Leid, geteilte Freud ist doppelte Freud, und geteilte Angst ist Massenhysterie.

Schade, ist ewiges Leben nicht käuflich; dann hätten nämlich die Armen wenigstens im Jenseits Ruhe vor den Reichen.

Der Traummann. Traum ihrer schlaflosen Nächte. Und als er Wirklichkeit wurde, war er nur noch der Albtraum ihrer schlaflosen Nächte.

Das älteste Haustier des Menschen ist sein Körper. Denn noch bevor der Mensch sagte „mein Hund, mein Schaf, meine Ziege“, sagte er „mein Körper“.

Erinnerungen sind wie Antiquitäten: weit hinten versorgt, hie und da sorgsam abgestaubt, und ein Leben lang zu schade, um sie fortzuwerfen.

Das Lächeln zog in ihrem Gesicht einen Vorhang zur Seite. Tausend Schmetterlinge flogen heraus.

Frauen, die sich durch das Wort „dämlich“ diskriminiert fühlen, sollten, einfach häufiger das Wort „penibel“ verwenden.