Oliver Goldsmith Zitate
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Ein Kritiker ist ein Geschöpf, das von der ganzen Eitelkeit eines Gelehrten, doch nicht von seinem Geiste besessen ist: da er aufgrund einer angeborenen Schwäche unfähig ist, sich vom Boden zu erheben, sucht er bei den Vorzügen anderer Halt.

Ich versuche, die anderen nicht zu enttäuschen. Was mich aber selbst betrifft, kann ich der Enttäuschung nicht entgehen.

Erst wenn ich aufhöre, mich zu wundern, kann ich wahrscheinlich Einsichten gewinnen

Um ohne Geist als Mann von Talent akzeptiert zu werden, hilft kein anderer Kunstgriff als glatte Obszönität.

Es ist in der Tat besser, auf der Reise durch Leben Freunde zu haben als dankbare Abhängige.

Es war unter den Alten eine sprichwörtliche Weisheit: daß ein Mann nie ein Buch öffnet, ohne daß ihm nicht ein Nutzen reift…

Es ist wahrscheinlich einer der schlimmsten Schicksalsschläge für die Großen, daß sie in der Regel gezwungen sind, unter Menschen zu leben, deren wahrer Wert durch ihre Abhängigkeit gemindert und deren Geist durch eben jene Verpflichtung in Ketten gelegt wird.

Der Zweck der Rede ist weniger, unsere Wünsche auszudrücken als sie zu verheimlichen.

Die Stunden, die wir in frohen Aussichten verlebten, sind weit angenehmer als die vom Genuß gekrönten.

Ein Dummkopf, der Zoten reißt, gilt oft als ein Bursche mit klugen Talenten und Ansprüchen.

Einfache Dankbarkeit, ohne eine Spur von Liebe, ist die einzige Gegengabe, die ein edles Gemüt für frühere Wohltaten erweisen kann.

Die Bäume, die wir gepflanzt haben, die Häuser, die wir gebaut haben, oder die Nachkommen, die wir gezeugt haben, alles dient dazu, das uns mit der Erde verbindende Band enger zu knüpfen und uns den Abschied zu verbittern.

Es ist bei allen Gerüchten die übliche Methode, erst seine Wahrscheinlichkeit zu untersuchen und dann so zu handeln, wie es die Umstände erfordern.

Die Grausamkeit und der Stolz des Menschen schaffen mehr Wüsten als die Natur je schuf.

Die Menschen verbessern sich selten, wenn sie kein anderes Vorbild außer sich selbst haben, um es nachzuahmen.

Weitgespannte Fähigkeiten sind denen, die einen Beruf ausüben, stets weniger dienlich als mäßige Begabung.

Der eine wird mit einem silbernen Teelöffel im Munde geboren, der andere mit einer hölzernen Schöpfkelle.

Es scheint bemerkenswert, daß die Verkünder falscher Lehren schon immer der Heiterkeit abgeneigt waren, und stets Ernsthaftigkeit zu empfehlen beginnen, wenn sie Lüge verbreiten wollen.

Alle Weisheit, die ein stolzer Sinn lehren kann, läuft darauf hinaus, dem Unglück standhaft oder trotzig zu begegnen.

Im Grunde genommen verlangen Mann und Frau nichts weiter voneinander, als ein bißchen Mitgefühl, ein bißchen Liebe und ein bißchen Anerkennung.

Frauen sind, wie beobachtet wurde, von Natur aus nicht dazu geschaffen, selbst große Sorgen zu haben, sondern die unseren zu lindern.

Die Armen aller Länder sind in der Tat nur wenig geneigt, sich gegenseitig mit Zartgefühl zu behandeln.

Die Qual, die das Gewissen einem Menschen verursacht, der bereits unrecht gehandelt hat, ist bald überwunden. Das Gewissen ist so feig, und wenn es nicht stark genug ist, das Unrecht zu vermeiden, so ist es selten so gerecht, sich selber anzuklagen.

Wenn also ein geistreiches oder humorvolles Buch in der gelehrten Welt erscheint, lauern einige Kritiker bereits darauf, das Publikum zu bitten, nicht eher über eine Zeile zu lachen, als bis sie es gelesen haben…

Des Menschen Leben ist eine Reise, eine Reise, die vollendet werden muß, wie schlecht die Straßen und Einrichtungen auch sind.

Hat sich ein Mann einmal seinen Kreis von Bewunderern gesichert, kann er so lächerlich sein, wie er es für richtig hält, es gilt alles als erhabenes Gefühl oder gelehrte Geistesabwesenheit.

Die Dummköpfe machen lärmend Jagd, bis sie einen guten Ruf erlegt haben, und balgen sich dann beißend und knurrend um die Beute.

Abhängigkeit erniedrigt nur den schöpferischen Geist und beläßt den gemeinen in seiner ursprünglichen Erbärmlichkeit.