Rabindranath Tagore Zitate
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Gib, daß ich in der Wahrheit lebe, mein Gott, auf daß ich in der Wahrheit sterben kann.

Ist die Zeit gekommen, bleibe ich nicht länger hier. Mein Herz lebt in diesem jungen Baum – in seinen Blüten, in seiner zarten Blätter Tanz. Meine Hoffnung auf immer neue selige Frühlinge bleibt bestehen. Ich selbst werde gehen.

Wir sollten diese kleine Lebensspanne in rechter Weise nutzen, denn der Zweck des menschlichen Lebens ist es, sich selbst als Seele zu erkennen und Gott zu finden.

Das Leid ist eine harte Münze, die wir für alles Wertvolle im Leben, für unsere Kraft, Weisheit und Liebe zahlen müssen.

Wenn ich das Ruder aus den Händen gebe, dann weiß ich Herr, das du es von mir übernimmst.

Wenn ihr allen Irrtümer die Tür verschließt, dann kann auch die Wahrheit nicht herein.

Jedes Kind bringt die Botschaft mit auf die Welt, dass Gott sich von den Menschen noch nicht hat entmutigen lassen.

Wenn ihr in Not seid, helft anderen, und ihr werdet Erfüllung finden. Es ist ein Gesetz, daß jenen, die dienen, gedient wird.

Unsere Taten müssen vor allem Ausdruck der Freiheit sein, sonst gleichen wir Rädern, die sich drehen, weil sie von außen dazu gezwungen werden.

Dies Leben ist ein Fahrt über ein Meer, bei der wir auf demselben engen Schiffe uns begegnen. Im Tode erreichen wir das Ufer und gehen jeder in seine Welt.

Vier Stücke sind’s, wer diese hat, der ist von Gottes Kindern: Wer Freude am Gerechten hat und Nachsicht mit den Sündern, den fördert, der dahinten bleibt, ihn vorwärts treibt, und den, der vorwärts geht, nicht sucht zu hindern.

Eines Tages werden wir wissen, daß der Tod uns nie das rauben kann, was unsere Seele gewonnen hat.

In jeder Art von Liebe sollte auch immer ein wenig Trennung und Absonderung sein.

Wir sind in diese Welt gekommen, nicht nur, dass wir sie kennen, sondern dass wir sie bejahen.

Laß den Abend die Fehler des Tages verzeihen und damit Träume gewinnen für die Nacht.

In welche Weiten mussten meine Augen schweifen, bis ich sie schloss und sah Hier bist Du.

Sie haßten und töteten, und die Menschen priesen sie. Aber Gott fühlt die Schmach und eilt, ihr Andenken unter dem grünen Grase zu verbergen.

Das Geschenk der Liebe kann man nicht geben. Es wartet darauf, angenommen zu werden.

Der Pessimismus ist eine Art geistiger Trunksucht; er verschmäht gesunde Nahrung, frönt dem Genuß des Haderns und Anklagens und bringt sich künstlich in einen Zustand der Niedergeschlagenheit, der ihn nach stärkeren Mitteln greifen läßt.

Wahre Liebe muß von innen her erweckt werden und nicht durch etwas Äußeres. Dienen kommt vor Eigennutz – das ist das Merkmal der Liebe.

Ich stelle mir bisweilen vor, wenn ich durch die Straßen gehe, ich sei ein Fremder, und erst dann entdecke ich, wie viel zu sehen ist, wo ich sonst achtlos vorübergehe.

Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben ist Pflicht. Ich tat meine Pflicht, und siehe da, das Leben ward Freude.

Herr, gibt mir die Kraft, leicht meine Freuden und Sorgen zu tragen! Gib mir die Kraft, meine Liebe fruchtbar im Dienste zu machen.

Ich weine meiner Unwürdigkeit, wenn ich mein Leben sehe, in den Händen der nichtssagenden Stunden.

Freude gibt es überall – in der grünen Grasdecke der Erde, in der blauen Heiterkeit des Himmels, in der strengen Enthaltsamkeit des grauen Winters.

Jedes neugeborene Kind bringt uns Nachricht von Gott, daß er noch nicht von den Menschen enttäuscht ist.

Gott wohnt in jedem Menschen, und wenn wir ihn finden wollen, dann können wir ihm nur in den Tiefen unseres Herzens begegnen, dort ist er zu Hause. Das ist der einzige Ort, an dem Gott wohnt.

Wenn ihr einen Stein werft, wird er euch von hinten wieder treffen – weil die Erde rund ist.

Die größte Geißel dieses modernen Lebens ist es, Dingen Bedeutung beimessen zu müssen, die in Wahrheit gar keine besitzen.

Wer Bäume setzt, obwohl er weiß, daß er nie in ihrem Schatten sitzen wird, hat zumindest angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.