Tschingis Aitmatow Zitate
Es ist leicht, Nationalismus zu entfachen, aber sehr schwer, ihn wieder unter Kontrolle zu bringen.
Die Zeit ist gekommen, Literatur nicht vom Standpunkt traditioneller ästhetischer Ideale aus zu beurteilen, sondern vor allem von der Höhe der aktuellen und brennenden Anforderungen des Tages her.
Das Gefühl der Liebe gehört zum Höchsten und Ewigen, das der Menschengeist an sich entdeckt, sie verfügt über die erstaunliche Eigenschaft, unter allen Bedingungen und Prüfungen zu überleben, sie bewahrt sich beständig ihre Anziehungskraft in der Sphäre der Kunst…
Die Menschheit hat keine umfassendere und keine kompliziertere Aufgabe als die, eine Kultur der Friedensliebe als Gegensatz zum Gewalt- und Kriegskult hervorzubringen.
Literatur bedeutet individuelles Lesen und Erleben. Vielen Menschen hilft die Literatur, tiefer in den Sinn ihrer Existenz zu schauen und sich zurechtzufinden im Leben.
Die Kunst muss nicht grundsätzlich danach streben, etwas unmittelbar zu verändern. Sie muss sich im Geist und in der Seele des Menschen verankern. Von dort aus beginnt sie zu wirken.
Das Böse ist so wenig auszurotten wie das Gute, denn beide schreiten immer nebeneinander.
Zu denken, dass die Demokratie alle unsere Schwierigkeiten aus der Welt schaffen und eine problemlose Existenz ermöglichen wird, halte ich für einen Trugschluss.
Es wird immer Macht geben, genauso wie es immer den Staat und die Gesellschaft geben wird – folglich wird es auch immer Konflikte geben zwischen dem Staat, der Gesellschaft und dem einzelnen.
Was auch immer die wirtschaftlichen und industriellen Errungenschaften sind, am Ende wird jede Leistung durch Kultur und Moral beurteilt.
Religionen sollen die Grundlagen des öffentlichen Lebens bilden, aber nicht, wenn sie Andersdenkende unterdrücken und verfolgen.
Demokratie kann nicht auf einmal errichtet, nicht über Nacht entwickelt werden. Demokratie muss in Bewegung bleiben, wie ein Strom, fortwährend.