Zitate von KarlHeinz Karius
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Manch einer überschätzt sich und ist, korrekt gerechnet, bestenfalls ein Hundertsassa.
Die Medizin kann von den Medien lernen. Was Wahrheit betrifft, macht die Desensibilisierung größere Fortschritte als gegen Birken-Pollen.
Wahre Freunde verzeihen sich gegenseitig ihre Dummheiten. Deshalb schließe ich eine Freundschaft mit meinem Computer generell aus.
Kritik unterliegt den gleichen Zweikampfregeln wie Fußball. Über faires Tackling oder feiges Nachtreten entscheidet der Zeitpunkt.
Bei jeder Wahl werden neue Hoffnungen begraben. Aber warum eigentlich ist Urne Vorschrift und darf nicht einmal die Form der Bestattung frei gewählt werden?
Man sollte nie aus freien Stücken mit dem Schicksal in den Ring gehen. Es schlägt häufig ungestraft unter die Gürtellinie.
Es ist erstaunlich, wie der schwäbische Dialekt an sprachlicher Schönheit gewinnt, wenn dich der Notar über eine überraschende Grundstück-Erbschaft informiert.
Nichts dokumentiert die Weisheit der Evolution so eindeutig wie die Tatsache, daß Typen wie wir im Weltall nur einmal zu entdecken sind.
Geld ist nicht alles. Wie man hört, ist ein Millionär auch nicht besser dran. Ich bin allerdings für flächendeckende Tests.
Man sieht immer nur, was man sehen möchte. Diese alte Weisheit bleibt aktuell – allerdings nur bei ausgeschaltetem Fernseher.
Die sicherste Methode, große Laster für immer los zu werden: nenne sie kleine Schwächen.
Wir sollten uns auf einen überraschenden Rechenfehler gefaßt machen: wenn das Leben vorbei ist, ist kaum die Hälfte vergangen.
Gute Taten machen wirtschaftlich unabhängiger. Der Himmel verbucht sie auf einem krisensicheren Festgeldkonto.
Auf ehrliche Weise Erfolg zu haben, ist schon schwierig genug. Versuche erst gar nicht, noch jemand zu finden, der sich ehrlich darüber freut.
Es soll Finanzdienstleister geben, die bereit sind, für Erfolg ihre Seele dem Teufel zu verkaufen. Ich kenne einige besonders clevere, die würden es schaffen, sich mit ihm auf Leasing zu einigen.
Niemand erwartete von Rubinstein, daß er den Flohwalzer spielte – warum mußte ich eigentlich in meinem Leben so viele Kleinanzeigen texten?
Verglichen mit der Führerschein-Prüfung wirken die 10 Gebote relativ unkompliziert – wenigstens im theoretischen Teil.
In vielen Situationen lebst du sicherer mit den richtigen Fragen als mit den richtigen Antworten.
Schade: Das meiste, was man geschenkt bekommt, würde man nie kaufen – aber fast alles, was man nicht kaufen kann, hätte man gerne geschenkt.
Wer auf seine Rechte vertraut, sollte nicht vor Gericht, sondern in den Ring gehen.
Einst hielten sich die Fürsten Narren. Einige Investment-Banken aktualisierten für ihre Klienten die Spielregel: Heute halten sich die Narren Fürsten.
Seltsam: Wie schön Regen sein kann, wird einem eigentlich immer erst klar, wenn es hagelt.
Der Erfolg der meisten Computer-Spiele hat einen einfachen Grund: Hiebe auf den ersten Klick.
Offensichtlich fehlte es den Philosophen immer schon an Lobby, sonst hätten sie die Buchstaben des Alphabets wohl schon längst in Fragezeichen verwandelt.
Grenzen der Public Relations-Arbeit: Für Rehe unterscheiden sich Jäger und Wölfe kaum im Image.
Fehlender Ehrgeiz erspart den Kauf eines Navigations-Systems: Wer kein Ziel hat, kann sich nie verfahren.
Lasse deinen Gefühlen freien Lauf. Aber nenne es Soul-Jogging und gib Kurse, dann lohnt sich’s doppelt.
Alter Ego: Auch ohne Lateinkenntnisse erschließt sich sprachlich sofort der Sinn, wenn du in den Spiegel schaust.
Keine Grund zu Panik: Einem Eisberg, der nur die Spitze zeigt, fehlt Selbstvertrauen.
Was uns der Computer-Alltag lehrt, gilt auch fürs Leben: Damit es rund läuft, lohnt es, regelmäßig zu defragmentieren.
Eine spezielle Yoga-Übung ist bei Senioren besonders beliebt: wer will, daß aus der 60 eine 90 wird, muß sich nur lange genug auf den Kopf stellen.
Wir sollten unser Erinnerungsvermögen viel konsequenter gewinnbringend nutzen. Noch ist es steuerfrei.
Der Kreativität angeklagt, können viele Autoren mangels Beweisen zu Recht auf Freispruch hoffen.
Bevor man sich entschließt, mit dem Rücken zur Wand zu kämpfen, sollte man sich die Wand genau anschauen.
Der freundschaftliche Handschlag zwischen den Generationen ist gar nicht so schwierig. Man braucht dazu das Handy nur ganz kurz wegzulegen.
Erfahrung: erfahrungsgemäß etwas, worüber man sich ohne Erfahrung kein Urteil erlauben sollte. In jedem Fall unter-und überschätzt.
Ich bin längst überzeugt, dass der Weg das Ziel ist. Der Stau auf der A8 müsste das nicht immer wieder beweisen.