Der Kritiker kann die Persönlichkeit und das Werk anderer nur dann auslegen und deuten, wenn er seine eigene Persönlichkeit so stark als möglich betont.

Der eine beobachtet das Gesetz getreu und ist dennoch treulos, ein zweiter verletzt das Gesetz und ist dennoch edel.

Alte Menschen glauben alles. Menschen mittleren Alters vermuten alles. Junge Menschen wissen alles.

Die Amerikaner sind goße Heldenverehrer und suchen ihre Helden stets in der Verbrecherwelt.

Beständigkeit ist die letzte Zuflucht der Phantasielosen.

Nicht so große Worte, sie besagen so wenig.

Nichts geht über die Jugend. Die in den mittleren Jahren sind dem Leben verpfändet, die Alten sind in der Rumpelkammer des Lebens, aber die Jugend ist die Herrin des Lebens.

Laster und Tugend sind für den Künstler nichts als Bausteine seiner Kunst.

Liebe ist nur ein Wort, aber Sie trägt alles, was wir haben. Ohne sie wäre die Welt leer!

Es ist immer schmerzlich, von Leuten zu scheiden, die man erst kurze Zeit kennt.

Wer meint, er habe die Lebensaufgaben erledigt, der ist erledigt.

Das Geheimnis des Lebens liegt im Suchen nach Schönheit.

Die Bruderschaft der Menschen ist nicht bloß der Traum eines Dichters; sie ist eine höchst deprimierende und erniedrigende Realität.

Eine Frau, die zum zweitenmal heiratet, bekundet mit diesem Schritt, daß sie ihren ersten Gatten haßte. Der Witwer, der sich wieder verheiratet, erweist, daß er die erste Frau abgöttisch liebte. Die Frau versucht ihr Glück, der Mann setzt seins aufs Spiel.

Früher hatten die Menschen die Folterbank, heute die Presse.

Liebe ist wundervoller als Kunst.

Verbrechen ist in England selten eine Folge von Schlechtigkeit. Fast immer ist es eine Folge von Hunger.

Empfindungen sind die Steinchen, aus denen die Geschichte des Lebens sich aufbaut.

Wer in schönen Dingen einen schönen Sinn entdeckt – der hat Kultur.

Und Selbstlosigkeit heißt, andere in Frieden lassen und sich nicht in ihre Angelegenheiten mischen.

In der Auswahl seiner Feinde kann man nicht sorgfältig genug sein.

Wir alle brauchen mitunter Freunde.

Jeder ist der Liebe würdig, nur der nicht, der sich selbst für würdig hält.

Die Weiber behandeln uns gerade wie die Menschen ihre Götter. Sie verehren uns und quälen uns immerfort, etwas für sie tun.

Mode ist jene kurze Zeitspanne, in der das völlig verrückte als normal gilt.

Glaubensbekenntnisse werden akzeptiert, nicht weil sie vernünftig sind, sondern weil sie wiederholt werden.

O, wie ich die billige Strenge abstrakter Moral hasse!

Der Hochzeitstag ist der nahtlose Übergang von dürfen zu müssen.

Man kann einem Menschen verzeihen, daß er etwas Nützliches schafft, solang er nicht verlangt, daß man seine Arbeit bewundert. Die einzige Entschuldigung für den, der etwas Nutzloses tut, liegt darin, daß man seine Schöpfung inbrünstig bewundert.

Das Volk duldet lange, aber am Ende kommt die Rache, die Rache mit roten Händen und unhörbaren Schritten.

Jeder große Mann hat heute seine Apostel, und sicher ist es immer Judas, der die Biographie des Meisters schreibt.

Das Leben ist etwas sehr Furchtbares. Wir schieben nicht, wir werden geschoben.

Schönheit ist der einzige Wert, dem die Zeit nicht schadet. Philosophische Systeme zersplittern wie Sand, Glaubensdogmen haben schon oft gewechselt, aber wahrhaft Schönes erfreut dauernd, es ist ein Besitz für die Ewigkeit.

Wie glücklich würde mancher leben, wenn er sich um anderer Leute Sachen so wenig bekümmerte, wie um die eigenen.

Es ist nicht wichtig, was eine Frau sagt. Wichtig ist, daß sie hübsch dabei aussieht.

Gegenüber sehr attraktiven Frauen ist meist der Mann der Schutzbedürftige.

Fünfunddreißig Jahre ist ein reizvolles Alter. Es gibt Damen allerhöchster Geburt, die aus freier Wahl jahrelang fünfunddreißig bleiben, nachdem sie vierzig geworden sind.

Man versehe mich mit Luxus. Auf alles Notwendige kann ich verzichten.

Zuerst lieben die Kinder ihre Eltern. Nach einer gewissen Zeit fällen sie ihr Urteil über sie. Und selten, wenn überhaupt, verzeihen sie ihnen.

Ein Mann kann mit jeder Frau glücklich werden, solange er sie nicht liebt.

Um manche Delikte zu begreifen, genügt es, wenn man die Opfer kennt.

Ich habe nichts zu verzollen außer meinem Genie.

Meine Tapete und ich kämpfen ein Todesduell. Entweder sie muss gehen oder ich.

Wenn die Leute vom Wetter reden, kann man sicher sein, dass sie etwas anderes meinen.

Gewissen und Feigheit sind dieselben Dinge. Gewissen ist der Handelsname der Firma.

Umstände sollten niemals Grundsätze verändern.

Leben – es gibt nichts Selteneres auf der Welt. Die meisten Menschen existieren, weiter nichts.

Es ist nicht selbstsüchtig, an sich zu denken. Wer nicht an sich denkt, denkt überhaupt nicht.

Es ist wichtiger, daß sich jemand über eine Rosenblüte freut, als daß er ihre Wurzel unter das Mikroskop bringt.

Nur die ganz Stumpfsinnigen sind beim Frühstück schon geistreich.