Zitate von Antoine de Saint-Exupéry
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Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Denn vielleicht hänge ich so sehr an Dir, weil ich Dich erfinde. Manchmal stimmts Du allerdings mit Deinem Bild überein. Jedenfalls nährst Du es.
Dieses Lächeln machte mich frei. Es war ein ebenso endgültiges, in seinen Folgen selbstverständliches und nicht mehr umkehrbares Ereignis wie die Erscheinung der Sonne. Es öffnete den Zutritt zu etwas Neuem. Nichts hatte sich geändert, alles war verwandelt.
Jedes Kind ist eine Verheißung an das Leben – und wehe, wenn wir den Mozart ermorden, der in ihm stecken könnte.
Man sollte die lieben, über die man befiehlt; aber man sollte es ihnen nicht sagen.
Wenn Du das Wort Glück begreifen willst, mußt Du es als Lohn und nicht als Ziel verstehen.
Was die Zukunft betrifft, geht es nicht darum, sie vorauszusehen, sondern sie möglich zu machen.
Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man kann den Grund für etwas Zukünftiges legen – denn Zukunft kann man bauen.
Wir wollen nicht ewig leben, aber wir wollen auch nicht alles Tun und alle Dinge plötzlich jeden Sinn verlieren sehen. Dann zeigt sich die Leere, die uns umgibt.
Die Logik hilft dir nicht weiter, wenn du von einer Stufe auf die andere übergehen willst.
So geht das Leben. Wir haben uns Schätze erworben, wir haben jahrelang gepflanzt. Aber dann sind Zeiten gekommen, in denen böses Wetter die Arbeit vernichtete und die Wälder gelichtet hat. Ein um den anderen sind die großen Bäume gestürzt.
Die Zeit wäre jenes Bindemittel, das die Welt aus etwas Zusammenhanglosem zu etwas Stetigem werden läßt.
Wenn man eine Eiche pflanzt, darf man nicht die Hoffnung hegen, nächstens in ihrem Schatten zu ruhen.
Wenn mehrere Wahrheiten einleuchtend sind und sich unbedingt widersprechen, bleibt dir nichts anderes übrig, als deine Sprache zu wechseln.
Aber man verlangt vom Forscher, daß er Beweise liefert, wenn es sich zum Beispiel um die Entdeckung eines großen Berges handelt, verlangt man, daß er große Steine mitbringt.
Man geht so lange Zeit nebeneinander her, jeder in seinem Schweigen befangen, oder man wechselt Worte, die nichts von einem zum anderen tragen. Da kommt die Stunde der Gefahr, man drängt sich Schulter an Schulter und entdeckt, dass man der gleichen Gemeinschaft angehört.
Die Erfahrung lehrt uns, dass Liebe nicht darin besteht, dass man einander ansieht, sondern dass man gemeinsam in die gleicher Richtung sieht.
Die Sprache ist ein unvollkommenes Werkzeug. Die Probleme des Lebens sprengen alle Formulierungen.
Wenn du die Menschen verstehen willst, darfst du nicht auf ihre Reden achten.
Ein Lächeln ist oft das Wesentliche. Man wird mit einem Lächeln belohnt oder belebt.
Es ist schade, dass Du mir manchmal etwas weh tun kannst – und dass ich mich so schlecht dagegen schütze.
Beeile dich nicht, mich kennenzulernen, denn es gibt nichts an mir, das sich fassen ließe. Ich bin Raum und Zeit oder Werden.
Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgend etwas kennenzulernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften.
Ein Chef ist jemand, der Verantwortung übernimmt, der sagt: ‚Ich wurde geschlagen.‘ und nicht: ‚Meine Leute wurden geschlagen.
Wenn du dich weigerst, die Verantwortung für deine Niederlage zu übernehmen, wirst du auch nicht für deine Siege verantwortlich sein.
Lass den Traum dein Leben verschlingen, damit das Leben deinen Traum nicht verschlingt.
Bejahe den Tag, wie er Dir geschenkt wird, statt Dich am Unwiederbringlichen zu stoßen.
Eine auf dem Profit beruhende Industrie ist bestrebt, Menschen für den Kaugummi und nicht Kaugummi für die Menschen hervorzubringen.
Als du geboren wurdest, war ein regnerischer Tag. Aber es war nicht wirklich Regen, sondern der Himmel weinte, weil er einen Stern verloren hatte.
Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es Dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können.
Wenn es Dir gelingt, über Dich selbst Gericht zu halten, dann bist Du ein wirklicher Weiser.