Zitate von Sigmund Freud
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Die große Mehrzahl der Menschen arbeitet nur notgedrungen, und aus dieser natürlichen Arbeitsscheu der Menschen leiten sich die schwierigsten sozialen Probleme ab.

Wir versuchen unterdes, die Leistungsfähigkeit unserer Sinnesorgane durch künstliche Hilfsmittel aufs äußerste zu steigern, aber man darf erwarten, daß alle solche Bemühungen am Endergebnis nichts ändern werden. Das Reale wird immer unerkennbar bleiben.

Normalerweise ist uns nichts gesicherter als das Gefühl unseres Selbst, unseres eigenen Ichs.
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Es gibt […] viele Wege, die zu dem Glück führen können, wie es dem Menschen erreichbar ist; keinen, der sicher dahin leitet.

Ein Nutzen der Schönheit liegt nicht klar zutage, ihre kulturelle Notwendigkeit ist nicht einzusehen, und doch könnte man sie in der Kultur nicht vermissen.

Nachdem der Urmensch entdeckt hatte, daß es – wörtlich so verstanden – in seiner Hand lag, sein Los auf der Erde durch Arbeit zu verbessern, konnte es ihm nicht gleichgültig sein, ob ein anderer mit oder gegen ihn arbeitete.
![Sigmund Freud - In Wirklichkeit sind sie [die Weltbürger] gar nicht so tief gesunken, wie wir fürchteten, weil sie gar nich...](https://www.netzitate.com/bilder/811/zitate-von-sigmund-freud-11.jpg)
In Wirklichkeit sind sie [die Weltbürger] gar nicht so tief gesunken, wie wir fürchteten, weil sie gar nicht so hoch gestiegen waren, wie wir’s von ihnen glaubten.

Mit Sicherheit weiß ich nur das eine, daß die Werturteile der Menschen unbedingt von ihren Glückswünschen geleitet werden, also ein Versuch sind, ihre Illusionen mit Argumenten zu stützen.

Zunächst sind wir geneigt, den Wert des Kriteriums der Bewußtheit recht herabzusetzen. Aber wir täten unrecht daran. Es ist damit wie mit unserem Leben; es ist nicht viel wert, aber es ist alles, was wir haben.

Was man im strengsten Sinne Glück heißt, entspringt der eher plötzlichen Befriedigung hoch aufgestauter Bedürfnisse und ist seiner Natur nach nur als episodisches Phänomen möglich.

Ich ziehe die Gesellschaft der Tiere der menschlichen vor. Gewiss, ein wildes Tier ist grausam. Aber die Gemeinheit ist das Vorrecht des zivilisierten Menschen.

Ein Gefühl kann doch nur dann eine Energiequelle sein, wenn es selbst der Ausdruck eines starken Bedürfnisses ist.

Wir sind so eingerichtet, daß wir nur den Kontrast intensiv genießen können, den Zustand nur sehr wenig. Somit sind unsere Glücksmomente schon durch unsere Konstruktion beschränkt.

… gewiss erreichen wir nicht immer, zu siegen, aber wenigstens können wir meistens erkennen, warum wir nicht gesiegt haben.

Wenn wir von Tassen, Dosen, Schachteln, Kästen, Schränken, oder Öfen träumen, träumen wir für gewöhnlich von Frauen. Zimmer im Traum sind meistens Frauenzimmer. Gedeckte Tische desgleichen.

Ein im Leben wichtiger Charakter ist die Beweglichkeit der Libido, die Leichtigkeit, mit der sie von einem Objekt auf andere Objekte übergeht.

Ich kann sagen, daß ich der jüdischen Religion so ferne stehe wie allen anderen Religionen, d. h. sie sind mir als Gegenstände wissenschaftlichen Interesses hochbedeutsam, gefühlsmäßig bin ich an ihnen nicht beteiligt.

Es ist bemerkenswert, daß die Genitalien selbst, deren Anblick immer erregend wirkt, doch fast nie als schön beurteilt werden.

Der Humor ist nicht resigniert, er ist trotzig, er bedeutet nicht nur den Triumph des Ichs, sondern auch den des Lustprinzips, das sich hier gegen die Ungunst der realen Verhältnisse zu behaupten vermag.

In dem Augenblick, in dem ein Mensch den Sinn und den Wert des Lebens bezweifelt, ist er krank.

Die große Frage, worauf ich noch keine Antwort gefunden habe, trotz dreißig Jahre Erforschung der weiblichen Seele, ist: Was will die Frau?

Das Glücksgefühl bei Befriedigung einer wilden, vom ich ungebändigten Triebregung ist unvergleichlich intensiver als das bei Sättigung eines gezähmten Triebes. Die Unwiderstehlichkeit perverser Impulse, vielleicht des Verbotenen überhaupt, findet hierin eine ökonomische Erklärung.

Niemals sind wir ungeschützter gegen das Leiden, als wenn wir lieben, niemals hilfloser ungücklich, als wenn wir das geliebte Objekt oder seine Liebe verloren haben.

Das Denken muß sich für die Verbindungswege zwischen den Vorstellungen interessieren, ohne sich durch die Intensitäten derselben beirren zu lassen.

30 Jahre lang habe ich die weibliche Seele studiert. Aber das Geschlechtsleben des erwachsenen Weibes ist für mich nach wie vor ein rätselhafter dunkler Kontinent.

Die Ersetzung der Macht des Einzelnen durch die Gemeinschaft ist der entscheidende kulturelle Schritt. Ihr Wesen besteht darin, dass sich die Mitglieder der Gemeinschaft in ihren Befriedigungsmöglichkeiten beschränken, während der Einzelne solche Schranken nicht kannte.

Auf der Höhe der Verliebheit droht die Grenze zwischen Ich und Objekt zu verschwimmen. Allen Zeugnissen der Sinne entgegen, behauptet der Verliebte, daß Ich und Du eines seien, und ist bereit, sich, als ob es so wäre, zu benehmen.