Sigbert Latzel Zitate
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Eine Plaudertasche ist schnell offen und läßt sich schwer schließen.
Sigbert LatzelGroßes tun wenige, viele tun groß.
Sigbert LatzelSelten ärgert man sich als Lehrer über die Dummheit der Schüler, sondern meistens nur über die Unannehmlichkeiten, die diese Dummheit mit sich bringt.
Sigbert LatzelDas philosophische Denken ist ein Tun, das bei einer bestimmten Sehweise aus dem Nichts-Tun entsteht.
Sigbert LatzelAlternativ leben, das gelingt heute vielen, – aber alternativ sterben?
Sigbert LatzelOrpheus singt die Tiere in uns in den Schlaf.
Sigbert LatzelGute Gedanken sollten Findelkinder werden.
Sigbert LatzelWir gleichen im Schlaf Pflanzen, wach eher Tieren.
Sigbert LatzelKrisenkunst: Ein Mülleimer, aus dem es blüht.
Sigbert LatzelWas braucht weniger Nahrung als die Hoffnung?
Sigbert LatzelLiebe macht blind, die Ehe sehend.
Sigbert LatzelBescheidener Egoismus: Er wollte allein altruistisch sein.
Sigbert LatzelJeder lebt in seinem Blickwinkel.
Sigbert LatzelDer Großteil aller Zukunftsmusik fällt nach der Uraufführung durch.
Sigbert LatzelÜber das Wahre haben schon ziemlich viele Falsches geschrieben.
Sigbert LatzelFernsehstund hat Schund im Mund.
Sigbert LatzelWir sind alle Dummies. Der Crash-Test läuft schon einige tausend Jahre.
Sigbert LatzelDiplomat. Er ist bemüht, seine vielen Gesichter nicht zu verlieren.
Sigbert LatzelIn einem guten Aphorismus polieren sich die Wörter gegenseitig.
Sigbert LatzelJeder Diktator träumt von der rostfreien eisernen Faust.
Sigbert LatzelMancher Rahmen verdiente ein besseres Bild und manches Bild einen besseren Rahmen. Das gilt auch für den Menschen.
Sigbert LatzelEr ist daseinsfleißig. Er lebt, als ob er dafür bezahlt würde.
Sigbert LatzelEin Paragraphenreiter kennt keinen Trab.
Sigbert LatzelDie Bösewichte sind selten Wichte.
Sigbert LatzelGelehrtenbücher: Eingeweckte Lesefrüchte.
Sigbert LatzelZum Hoffen gehört das Vergessen.
Sigbert LatzelMan sollte „Demokratie mit „Parlamentsherrschaft“ übersetzen, eventuell auch mit „Rednerherrschaft“.
Sigbert LatzelEigentlich auch ein strafbares Delikt: Die Zeit totschlagen.
Sigbert LatzelLeibeigene haben wir nicht mehr. Aber sind nicht viele heute den Meinungsmachern geisteigen? Der Unterschied ist nur: Die Leibeigenschaft spürte jeder hart am eigenen Körper, daß man Geisteigener anderer wird, fühlt man in der Regel nicht.
Sigbert LatzelEin Pessimist behält immer vor der Realität recht; ein Optimist vor dem Leben.
Sigbert LatzelWenn schon sinken, dann auf den Grund. Mit dieser Maxime kann man ein Philosoph werden.
Sigbert LatzelMißmut ist der am weitesten verbreitete Mut.
Sigbert Latzel12. Feuerbach-These: Die Philosophen haben bisher nur die Welt verändert, aber nicht sich selbst.
Sigbert LatzelMancher erlernt das Fliegen, aber nicht auch das Landen.
Sigbert LatzelJeder Dichter ist ein Fluchthelfer.
Sigbert LatzelBei großen Gruppen finden wir häufig den auf andere gerichteten Haß als Gemeinschaftsgefühl, kaum aber je die auf andere gerichtete Liebe.
Sigbert LatzelDie modernsten dummen Menschen sind Analphabeten des Schweigens.
Sigbert LatzelIch habe den schlimmen Verdacht, daß nichts so viel imitiert wird wie die Liebe.
Sigbert LatzelWir fragen nur immer, ob das Leben für uns einen Sinn habe, viel seltener: ob wir für das Leben einen Sinn haben. Das könnte entscheidender sein.
Sigbert LatzelÜbelstand der Philosophie: Wegweiser zur Wahrheit stellen viele auf. Das Ziel kennen nur wenige.
Sigbert LatzelFast alles Wahre klagt oder klagt an.
Sigbert LatzelEs wird noch so weit kommen, daß die Unheilsgaffer nach gesehener Katastrophe applaudieren.
Sigbert LatzelZur Wortgebrauchs-Statistik: Das Wort „heute“ verwendet man in allen Altersstufen etwa gleich oft; der Gebrauch von „früher“ wächst mit der Zahl der Jahre. Es ist ein Alterswort.
Sigbert LatzelGenies werden nicht selten von ihrem eigenen Licht geblendet.
Sigbert LatzelWomit mancher sein Leben versüßt, das verbittert viele.
Sigbert LatzelDas Leben kommt aus der Tiefe, aber es spielt sich im Flachen ab.
Sigbert LatzelUnter den Folterinstrumenten in den entsprechenden Museen fehlt die alltägliche Uhr.
Sigbert LatzelAuf keiner Arbeitsstätte fließt heute so viel Schweiß wie in Freizeitparks.
Sigbert LatzelAuf eine Tugend kommen nach Aristoteles immer zwei Untugenden. (Dem Leben nach wohl noch mehr.)
Sigbert LatzelBei vielen reicht der Tellerrand bis zum Horizont.
Sigbert Latzel