Zitate von Thomas Macaulay

Es gibt keine furchtbarere Macht als das Vermögen, die Menschen lächerlich zu machen. Es gibt keinen größeren Beweis der Tugend, als daß man grenzenlose Macht besitzt und sie nicht mißbraucht.

Wenn der Sünder seine Ehre verliert, so schleudert er ihr in seiner Verzweiflung nur zu oft die ganzen Überreste seiner Tugend nach.

Kein Mensch, der über die Vergangenheit genau Bescheid weiß, wird dazu neigen, die Gegenart düster oder verzagt zu sehen.

Gesetze bestehen umsonst für die, welche nicht den Mut und die Mittel haben, sie zu verteidigen.

Auch ein Mensch von Gene und Tugend ist nur ein Mensch. Alle seine Gaben können nicht gleichmäßig entwickelt sein

Analyse ist nicht die Sache des Dichters. Sein Beruf ist zu malen, nicht zu sezieren.

In jedem Zeitalter sind die schlechtesten Probestücke der Menschennatur unter den Demagogen zu finden.

Lies nicht, um zu widersprechen oder zu glauben, sondern um zu prüfen und zu erwägen!

Einer Gesetzgebung ist es wohl möglich, den Reichen arm zu machen, aber es ist ihr vollständig unmöglich, den Armen reich zu machen.

Es ist immer die Politik weiser Tyrannen gewesen, ihre gewalttätigen Handlungen unter populären Formen zu verdecken.

Die Geschichte ist nicht die Rivalin anderer Wissenschaften, sondern das Haus, in dem sie alle wohnen.

Tatsache ist, daß die Poesie nicht einen prüfenden, sondern einen glaubenden Geist verlangt.

Der Mensch ist ein so widerspruchsvolles Geschöpf, daß es unmöglich ist, von seinem Glauben auf sein Verhalten, oder von einem Teile seines Glaubens auf einen anderen zu schließen.

Wenn es irgend bei einem großen Muster etwas Schadhaftes gibt, so entdecken es die Schmeißfliegen mit nie irrendem Instinkt und stoßen darauf mit raubsüchtigem Entzücken.

Wir wissen, welche Wirkungen die Not äußert. Wir wissen, daß sie selbst weise Männer reizbar, unverständig und leichtgläubig, begierig nach augenblicklicher Erleichterung und unbekümmert um entferntere Folgen macht.

Ich wäre lieber ein armer Mann in einer Dachkammer voller Bücher als ein König, der nicht lesen mag.

Die Geschichte ist aus den schlechten Handlungen außerordentlicher Menschen zusammengesetzt.

Das sicherste Zeichen des allgemeinen Verfalls ist das häufige Vorkommen nicht etwa des Häßlichen, sondern der verkehrt angebrachten Schönheit. Die Tragödie wird gewöhnlich durch pathetische Redeergüsse, und die Komödie durch Witz verdorben.

Bildnisse, denen der Maler einen leichten Anflug von Karikatur gegeben hat, sind vielleicht die besten Portraits.

Das Gesetz hat keine Augen; das Gesetz hat keine Hände; Das Gesetz ist nichts, nichts als ein Stück Papier, bis die öffentliche Meinung dem toten Buchstaben den Lebensatem einhaucht.

Hitze, sagen uns die Naturforscher, bringt eine Verdünnung der Luft hervor und Verdünnung der Luft erzeugt Kälte. So macht Eifer Revolutionen und Revolutionen machen die Menschen eiferlos.

Die Hälfte der Logik schlechter Regierungen liegt in dem einen sophistischen Dilemma: wenn das Volk unruhig ist, so ist es für die Freiheit nicht reif; wenn es ruhig ist, so verlangt es nicht nach Freiheit.

Die große Ursache der Revolutionen ist die, daß, während die Völker fortschreiten, die Verfassungen stille stehen.

Der allein liest die Geschichte recht, der beobachtet, von wie großem Einflusse die Umstände auf die Gefühle und Ansichten der Menschen sind, und der so das, was zufällig und vorübergehend in der menschlichen Natur ist, von dem, was wesentlich und unveränderlich ist, unterscheiden lernt.

Nach Plato’s Ansicht war der Mensch für die Philosophie geschaffen, nach Bacon’s Meinung die Philosophie für den Menschen.

Die Dichter und die Helden sind desselben Stammes. Es ist kein anderer Unterschied zwischen ihnen, als zwischen Gedanken und Tat. Die einen tun, was die andern im Geiste schaffen.

Die Menschen werden durch Geschichtswerke weise, durch Dichter geistreich, durch Mathematik scharfsinnig, durch Naturwissenschaft tief, durch Moral ernst, durch Logik und Rhetorik schlagfertig.

Die Fanatiker verfehlen nie, zur Rechtfertigung der Verfolgung auf die Laster hinzuweisen, welche die Verfolgung erzeugt hat.

Es ist wahr, die Engländer sind lange ein großes und glückliches Volk gewesen. Aber sie waren groß und glücklich, weil ihre Geschichte die Geschichte einer Reihenfolge von rechtzeitigen Reformen war.

„Erzieht das Volk“ war die erste Mahnung Penn’s an die Niederlassung, die er gründete; „erzieht das Volk“ war das Vermächtnis Washington’s an die Nation, welche er gerettet hatte.

Keine Reden finden bereitwilligeren Glauben als die, welche das Genie herabsetzen und dem Neide der bewußten Mittelmäßigkeit schmeicheln.

Das Eigentum ist eine große Institution, der wir alles Wissen, allen Handel, alle Industrie, alle Zivilisation und alles verdanken, was unsern Unterschied von den tätovierten Wilden des stillen Meeres begründet.

Wir halten dafür, das Schrecklichste aller Schauspiele sei: die Stärke der Zivilisation ohne ihre Barmherzigkeit.

Menschenhaß ist nicht die Stimmung, die uns befähigt, in großen Angelegenheiten zu handeln, oder über sie zu urteilen.

Wenn die Zivilisation vorwärts schreitet, muß die Poesie notwendigerweise zurückgehen.

Im späteren Leben werdet ihr Freunde haben, aber nie mehr werdet ihr die unaussprechliche Liebe und Güte haben, die eine Mutter schenkt.

Den wahren Charakter eines Menschens erkennt man daran, was er tun würde, wenn ihm seine Tat nie nachgewiesen werden könnte.

Es ist die Natur der Parteien, ihre ursprünglichen Feindschaften weit fester zu bewahren als ihre ursprünglichen Grundsätze.

Die Menge interessiert sich leichter für das unvernünftigste Wahrzeichen und den unbedeutendsten Namen als für den wichtigsten Grundsatz.