Zitate von Claude Adrien Helvétius
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Häßliche Menschen haben im allgemeinen mehr Geist, weil sie weniger Gelegenheit für Vergnügen und mehr Zeit fürs Studium haben.
Die Unaufrichtigen kennen die Menschen am wenigsten; sie sind zu sehr darauf bedacht, sich zu verstecken.
Wir lieben die Ehre nicht um der Ehre, sondern allein um deren Vorteile willen, die sie bringt.
Unsere Aufmerksamkeit ist nur von kurzer Dauer, und es bedarf starker Leidenschaften, um sie wachzuhalten.
Wer sich selbst so viel nutzt, daß er andern nicht schadet, sondern ihr Wohl viel mehr fördert, ist der wahrhaft gute Mensch.
Der Mensch ist gleichsam ein Modell, das den Künstlern zur Betrachtung dargeboten wird. Jeder sieht nur einige Seiten des Modells, und keiner hat einen Gang ganz herum gemacht.
Die Menschen verstehen einander nicht. Es gibt weniger Wahnsinnige als wir denken.
Einige Zeit, nachdem ein Irrtum sich aufgeklärt hat, können die Menschen es sich nicht vorstellen, wie man ihn für richtig halten konnte.
Wer gute Werke zu verfassen imstande ist, belustigt sich nicht damit, die der anderen zu kritisieren.
Der Weg des Despotismus ist leicht. Das Volk sieht selten die Übel voraus, die ihm eine gefestigte Tyrannei bereitet.
Wenn der Mann von Genie fast überall hitziger verfolgt wird als der Meuchelmörder, so rührt das davon her, weil dieser bloß die Verwandten des Ermordeten, jener hingegen alle seine Mitbürger zu Feinden hat.
Wenn… der einzelne über seine Pflichten besser unterrichtet wäre, so wäre er von der Meinung seiner Freunde weniger abhängig.
Die Disziplin ist sozusagen nur die Kunst, den Soldaten mehr Furcht vor ihren Offizieren als vor dem Feind einzuflößen. Diese Furcht hat oft die Wirkung des Mutes.