Zitate von Edgar Allan Poe
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Mit der ekstatischen Ahnung der Schönheiten jenseits des Grabes in uns, kämpfen wir auf mannigfache Weise zwischen den Dingen und Gedanken dieser Welt, um zu einem Teil jener Herrlichkeiten zu gelangen, deren Elemente selbst vielleicht nur der Ewigkeit angehören.

Ich fürchte die künftigen Ereignisse weniger um ihrer selbst, als um ihrer Folgen willen.

Es gibt ja nur wenige tief angelegte Naturen, die der Neigung für starke Getränke ermangelten.

Die Charaktereigenschaften, welche man die analytischen nennt, sind selbst einer Analyse nur wenig zugänglich.

Der Geschmack – jene Fähigkeit, die eine mittlere Stellung zwischen dem reinen Verstande und dem Moralsinne einnimmt, und die man noch niemals ungestraft aus den Augen gelassen.

Das Bewusstsein hoher Geburt ist eine moralische Kraft, deren Wert die Demokraten, und wären sie vollgestopft mit Mathematik, nimmermehr zu ermessen vermögen.

Wir sind gewiss verdammt, unaufhörlich am Rande der Ewigkeit zu schweben ohne den endgültigen Sturz in den Abgrund zu tun.

Flackerndes, unruhiges Licht ist manchmal ganz angenehm – für Kinder und Idioten immer – aber zur Verschönerung eines Raumes sollte es gewissenhaft vermieden werden.

Wir können jederzeit die wirkliche Schönheit einer wirklichen Landschaft verdoppeln, wenn wir sie durch halbgeschlossene Lider betrachten.

Du weißt sehr wohl, daß kein Gedanke verloren gehen kann, und jede Handlung eine unendliche Wirkung hat.

O, daß jeder Kuß eine Woche lang währen und jede Umarmung einen Monat dauern möge – und unsere Liebe immer und ewiglich erstrahle!

Große Männer werden nicht gemacht. Sie werden, was sie sind, ohne besondere Erziehungspläne, völlig unabhängig auch von sonst allerbesten Systemen.

Sicherlich gibt es noch andere Welten als diese innere Welt, andere Gedanken als die Gedanken der breiten Menge, andere Theorien als die Theorien der Sophisten.
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Tatsache bleibt, daß Originalität […] keineswegs eine Angelegenheit des Impulses oder der Intuition ist, wie viele Menschen glauben.

Die nackten Sinne sehen manchmal zu wenig – aber gerade darum sehen sie stets zuviel.

Es liegt jedoch in der Natur des Menschen, das Nächstliegende und Einfachste für etwas in der Ferne Winkendes zu verwerfen.
![Edgar Allan Poe - [...] Banken sind Gesellschaften, und Gesellschaften sind nicht menschliche Körper, die man verletzen kan...](https://www.netzitate.com/bilder/918/zitate-von-edgar-allan-poe-123.jpg)
[…] Banken sind Gesellschaften, und Gesellschaften sind nicht menschliche Körper, die man verletzen kann, noch Seelen, die verdammt werden können.

„Lange Gedichte“ – gibt es die überhaupt? Ich möchte sagen, daß die Phrase „ein langes Gedicht“ lediglich ein platter Widerspruch in zwei Begriffsworten ist.

Das wahre Genie ist notwendigerweise wenn schon nicht universal in seinen Manifestationen, so doch solcher Universalität durchaus fähig.

Um gut zu plaudern, braucht es das kühle Gleichmaß des Talents, um gut zu erzählen, die glühende Zügellosigkeit des Genius.

Wahre Methode und Ordnung läßt sich nur mit Gewöhnlichem verbinden, ist auf Außergewöhnliches nicht anwendbar.

Es ist ein folgenschwerer Irrtum, anzunehmen, daß wir Menschen im allgemeinen aus Überlegung die Wahrheit sprechen.

Man beteure einem Schuft täglich zu mehreren Malen, er sei die Rechtschaffenheit in Person, und er wird sich allen Ernstes zumindest den Anschein einer perfekten „Respektabilität“ geben.

Wie der Starke auf seine Körperkraft stolz ist und an Übungen, die seine Muskeln in Tätigkeit setzen, seine Freude hat, so frohlockt der Analytiker über die Regsamkeit seines entwirrenden Geistes.

„Unendlichkeit“. Dieses Wort, ebenso wie „Gott“, „Geist“ und noch so einige Ausdrücke, die es entsprechend in allen Sprachen gibt, ist keineswegs die Bezeichnung für eine Vorstellung, sondern lediglich für ein Streben dahin.

Den Menschen, die am hellen Tage träumem, sind Dinge bekannt, von denen jene, die nur des Nachts zu träumen pflegen, keine Ahnung haben.

Die meisten Schriftsteller, und zwar besonders die Dichter, möchten gern den Glauben erwecken, als schafften sie in einer Art schönen Wahnsinns, einer exstatischen Eingebung.

Eigentümlichkeiten des Ortes und besonders der Zeit sind der Popanz, der die Menschheit von der Betrachtung des Erhabenen abhält.

Scheiden wir die Welt des Geistes in ihre drei augenfälligsten Bezirke, so haben wir den reinen Intellekt, den Geschmack und den moralischen Sinn.

Die leisteste Andeutung von Kunst ist ein Zeugnis der Teilnahme und humanen Gesinnung.

Es ist eine alte und wahre Weisheit, wenn Leute sagen, Geld sei gar nichts, gute Gesundheit alles.

Man weiß, wie die Römer ihre Standarten ehrten, ihre Standarten, an deren Spitze da ein Adler angebracht war. Unsere Standarte ist wohl nur der zehnte Teil eines Adlers – ein Dollar – aber dafür verehren wir ihn wieder mit zehnfacher Ergebenheit.

Methode ist alles. Aber es gibt nichts auf der Welt, das ich mehr verachte als jene eingebildeten Narren, die Methode predigen, ohne sie zu verstehen; denn sie handeln dem Buchstaben nach, den Sinn davon aber erfassen sie nicht.

Ich glaube nicht, daß es einen Gedanken gibt, der außerhalb des Bereichs der Sprache läge. Ich meine vielmehr, daß sich Schwierigkeiten der Ausdrucksfähigkeit nur bei einem Intellekt ergeben, dem es entweder an Überlegenheit oder an Methode mangelt.

Gerade das Abweichen vom Wege des Gewöhnlichen ist für die Vernunft ein Fingerzeig, der sie auf die Straße zur Wahrheit weist.

Viele Philosophen zeigen sich in den meisten Fragen der Philosophie sehr unphilosophisch.

Und hängt nicht dunkle, unselige und grenzenlose Finsternis ewig zwischen deinen Hoffnungen und dem Himmel?