Zitate von Edward Bulwer-Lytton
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Hat schon irgend ein Zurechnungsfähiger das Wort vom Volk der Denker zu erschüttern gewagt?

Wenn das Gefühl zu der einen Tür hereinkommt, so bleibt der Vernunft nichts andres übrig, als zum Fenster hinauszuspringen.

Wenn die Leute keinen anderen Tyrannen haben, so wird es die öffentliche Meinung.

Trotz aller unserer Wanderungen ist das Glück stets nur in einem engen Kreise und mitten unter Gegenständen zu finden, welch in unserem unmittelbaren Bereich liegen.

Sprichwörtlich gesagt: Aus einem Schweinohr kann man keine seidene Börse machen. Aber wie groß müßte erst der Mechaniker sein, der aus einer seidenen Börse ein Schweinohr machen könnte.

Die Toleranz ist die Basis des allgemeinen sozialen Friedens. Sie ist ein der persönlichen Meinung zuerkanntes Staatsgrundgesetz der Freiheit, wertvoller als das Gesetz, das unsere Person und unseren Besitz sichert.

Der Grund davon, daß uns die Eitelkeit an anderen mißfällt, ist meist der, daß sie beständig unserer eigenen Abbruch tut.

Wenn wir weise werden, so mögen wir das Verdienst uns selbst zuschreiben; wenn wir bedeutende Menschen werden, so gebührt der Dank dem Schicksal.

Der Endzweck der Erziehung ist: Grundsätze einzuflößen, die uns später leiten und belehren sollen: Tatsachen braucht man nur insofern, als sie diese Grundsätze ins volle Licht zu setzen imstande sind.

Popularität ist ein Vorzug, den man hauptsächlich durch negative Eigenschaften sich erwirbt, und je weniger Rechte man auf Bewegungen macht, desto größere Ansprüche hat man, beliebt zu sein.

Verlass in deiner Kleidung nie ganz den allgemein herrschenden Geschmack. Die Welt betrachtet die Exzentrizität im Großen als Genie, im Kleinen als Narrheit.

Der kluge Mann kann einen Staat lenken; aber der begeisterte ist es, der ihn verjüngt oder zu Grunde richtet.

Ich kann nicht oft genug wiederholen, daß kein Mensch unaufhörlich und mit Erfolg gegen seinen eigenen Charakter ankämpfen kann.

Die Welt betrachtet die Excentricität im Großen als Genie, im Kleinen als Narrheit.

Die ärmlichen Sorgen des Tages, des Körpers reiben uns auf. Darum rührt den göttlichen Teil eurer Natur: den Trieb der Bewunderung.

Es gibt nur eine Lebensphilosophie, so tausendfach auch ihre Schulen sind, und ihr Name heißt Standhaftigkeit.

Leidenschaft ist die Lawine des menschlichen Herzens – ein einziger Atemzug kann sie auslösen.

Wenn die Völker keinen Tyrannen haben, tritt die öffentliche Meinung an ihre Stelle.

„Aber“ ist in Wort, das viele ehrliche Impulse abkühlt, viele freundliche Gedanken erstickt und viele brüderliche Taten stoppt. Niemand würde je seinen Nächsten lieben wie sich selbst, wenn er sich alle diese „aber“ anhören würde, die gesagt werden könnten.

Das Leben gleicht einem Violinsolo in der Öffentlichkeit, für das man noch ein paar Griffe einstudieren muß.

Erwerbt euch Wissen! Wenn ihr es braucht, so ist’s ein Kapital, und wenn ihr’s nicht bedürft, so ist’s ein Schmuck.

Wer den Fortschritt des Wissens aufhält, begeht die größte Sünde an der Menschheit. Das umfassende Wissen macht milde und glücklich.

Wie dehnbar ist das Gewissen: Heute kannst du es nicht über einen Maulwurfshügel spannen, morgen bedeckt es einen Berg.

Tägliche Erfahrung lehrt uns, daß, wenn auch Erziehung und Verhältnisse die Masse formen, die Natur doch selbst das Individuum bildet, und in Gestalt und Geist derselben so viel Schönheit oder Unform fließen läßt, daß die ursprünglichen Elemente des Charakters durch nichts gänzlich bewältigt werden.

Gib, und du wirst einen Freund erhalten, selbst wenn du dein Geld verlierst. Borge und du wirst wahrscheinlich deinen Freund verlieren, selbst wenn du dein Geld je wieder zurückbekommst.

Aus der Liebe schöpft die Frau ihr edles Sein. Für den, den sie liebt, ist sie mild wie eine Taube, fromm wie eine Heilige; für seine Sicherheit in Gefahr saugt ihr sanftes Gemüt den Scharfsinn einer Schlange, ihr schwaches Herz den Mut einer Löwin ein.

Wir adeln Kleinigkeiten, wenn wir sie unter den Schutz einer Empfindung stellen.

Ist der Geist einmal kultiviert, wird er nicht für eine halbe Stunde brach liegen.

Der Zweck der Bildung ist, Grundsätze einzuflößen, die uns nachher zur Leitung und Belehrung dienen; Tatsachen sind nur insofern wünschenswert, als sie jene Grundsätze in volles Licht setzen. Grundsätze müssen deshalb den Tatsachen vorangehen.

Die Liebe soll unbedingt vertrauen, Eifersucht aber ist Zweifel und dieser gibt der Liebe den Tod!

Es ist der Fluch sinnlicher Menschen, erst zu lieben, wenn die Freuden der Sinne schwächer zu werden anfangen.

Die Abschiede der Freundschaft haben zwar etwas von dem schwermütigen, aber nichts von dem ängstlichen Abschiede der Liebe.

Die Wissenschaft ist ein Ozean, der dem Kahn so gut offen steht, als der Fregatte. Der eine befährt ihn mit wertvollen Handelsgütern, der andere will eine Ladung Heringe heimbringen.