Nicht das Erklärliche gilt es zu verstehen.

Alle unsere Rhetorik geht auf die Schlange zurück.

Die Begrenztheit des Aphorismus – seine Unreduzierbarkeit.

Durch Fleiß wachsen Leistung und Ruf, nicht die Bedeutung.

Zum Glück findet sich stets einer, der sagt, was jeder sagen könnte.

Je kürzer der Text, desto ungeduldiger der Leser.

Alles Blendwerk leuchtet stark ein.

ZEIT ist mein Ziel, dem ich ausgesetzt bin.

Zukunft stellt sich ein, wo immer Abschied genommen wird.

Die Stärke eines Menschen zeigt sich in der Blöße, die er sich selber gibt.

Was tut man nicht alles, wenn man nichts zu tun hat!

Denkt man von sich gering, wie soll man von seinem Schöpfer groß denken?

Man muss ein Ende machen, will man anfangen.

Der Mensch wurzelt im Traum, wächst in der Wirklichkeit, verästelt sich in der Erinnerung.

Der einen Sprache bedarf man, um sich verständlich zu machen, der anderen, um sich selbst zu verstehen.

Ein Rausch ist das Unvermögen, sich zu begeistern.

Das schlechte Gewissen entsteht aus guten Gründen.

Leere Worte – schuldvoll.

In den Spuren, die man hinterlässt, bleibt man auch zurück.

Lässt man sich gehen, wird man zerfahren.

Das Gute im Menschen – sein schlechtes Gewissen.

Glücklicher Mensch, dessen Sprache ihm die Treue hielt.

Ziehe nicht länger die Konsequenz, sonst reißt sie.

Wir verteidigen unsere Fehler ein Leben lang und müssten sie doch nur bereuen.

Die Wirkungslosigkeit eines Geistes lässt sich nicht feststellen.

Die Phantasie nötigt uns, das Naheliegende und Nächste zu überfliegen.

Mit einem Wort lässt sich mehr verschweigen als sagen.

Festgefahren braucht kein Kursbuch mehr.

Je mehr du fallen lassen kannst, desto weniger wirst du dir gefallen lassen müssen.

Ich muss wunschlos sein, um etwas zu wollen.

Du kannst nichts größeres leisten als Widerstand.

Du kannst deinem Leben keinen Sinn geben, es ist ein Sinngegebenes.

Der Aphoristiker spricht seinen Gedanken frei und verfolgt ihn nicht.

Sie sahen nichts, sie wussten nichts – dennoch: um in Unschuld baden zu können, musste aus uns nicht Seife gemacht werden.

Das Alter macht nicht freundlicher nur geneigter.

Ehe du Farbe bekennst, male dir alle Schattierungen aus.

Es ist unheimlich, in einen fertigen Satzbau einzuziehen.

Halte dich fern von der Welt, so verlierst du sie nicht aus den Augen.

Der Vater einer Idee kann nicht gut ihr Diener sein.

Brechen meine Erinnerungen aus, bin ich meines Lebens nicht mehr sicher.

Das eigene Gebet ist die genaueste Selbstanalyse.

Was ich sage, will gesagt, was ich dir sage – gehört werden.

Ein guter Aphorismus ist von erschöpfender, ein schlechter von ermüdender Kürze.

Aphorismus – ein Wort in Sinn getaucht.

Es gibt schnell reitende Gedanken von nomadischer Beweglichkeit.

Man sinkt tiefer, als man gefallen ist.

Dialektik ist der Purzelbaum der Erkenntnis.

Ohne Absicht heißt nicht ohne Ziel.

Alles Stehengebliebene setzt sich.

Wer seinen Zweifel verliert, wird Gott suchen müssen.