Epikur Zitate
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Mit tierischer Geschäftigkeit häuft man einen Berg von Reichtum an, das Leben aber bleibt dabei arm.
EpikurWir wollen unser Mitgefühl für unsere Freunde zeigen nicht durch Klage, sondern durch Fürsorge.
EpikurDer Weise aber entscheidet sich bei der Wahl der Speisen nicht für die größere Masse, sondern für den Wohlgeschmack.
EpikurAus nichts wird nichts.
EpikurDie natürliche Gerechtigkeit ist eine Abmachung über das Zuträgliche, um einander gegenseitig weder zu schädigen noch sich schädigen zu lassen.
EpikurDer Weise ist glücklich, selbst wenn er gefoltert wird und dabei stöhnt und klagt.
EpikurDas gerechte Leben ist von Unruhe am freiesten, das ungerechte aber ist voll von jeglicher Unruhe.
EpikurFür Leute, die denken können, bildet der dauernd gesunde Zustand des Leibes und die zuverlässige Hoffnung betreffs seiner die höchste und sicherste Freude.
EpikurVon den Begierden sind die einen natürliche und notwendige, die andern natürliche, aber nicht notwendige, die dritten weder natürliche noch notwendige, sondern auf Grund leeren Meinens entstehend.
EpikurWohltun bringt mehr Lust als sich wohltun zu lassen.
EpikurNiemals strebte ich danach, der Masse zu gefallen. Denn was ihr gefiel, verstand ich nicht; was ich wußte, war ihrer Wahrnehmung weit entrückt.
EpikurTräume haben keine göttliche Natur und keine prophetische Kraft, sondern entstehen durch eindringliche Bilder.
EpikurBegriffliches Denken stützt sich auf das Wort-Erkennen und ist sachleer.
EpikurViele Menschen, die Reichtümer erwarben, haben von ihren Leiden keine Befreiung erlangt, sondern nur größere Leiden dafür eingetauscht.
EpikurEs ist ratsam, über den Tod nachzudenken.
EpikurDarum nennen wir auch die Lust Anfang und Ende des seligen Lebens. Denn sie haben wir als das erste und angeborene Gut erkannt, von ihr aus beginnen wir mit allem Wählen und Meiden, und auf sie greifen wir zurück, indem wir mit der Empfindung als Maßstab jedes Gut beurteilen.
EpikurWer gescheit ist, treibt keine Politik.
EpikurDurchaus gering ist jener, der viele vernünftige Gründe zu haben glaubt, aus dem Leben zu scheiden.
EpikurGrenze für das Leiden der Seele ist das Untergehen, Sichauflösen und Nichtmehrsein.
EpikurWer die Grenzen des Lebens begriffen hat, weiß, daß jenes leicht zu beschaffen ist, was das Schmerzende des Mangels beseitigt und das gesamte Leben zu einem vollkommenen macht. Darum bedarf er keiner Veranstaltungen, die Kämpfe mit sich bringen.
EpikurEinfältig ist es, von den Göttern zu erbitten, was einer sich selber hinlänglich beschaffen kann.
EpikurUrsprung und Wurzel alles Guten ist die Lust des Bauches; denn auch das Weise und Subtile bezieht sich darauf zurück.
EpikurSonnige Heiterkeit umtanzt die Welt und ruft uns alle wach zur Glückseligkeit.
EpikurGierig zu sein nach unrechtmäßigem Geld ist frevelhaft, nach rechtmäßigem schändlich. Denn es ist unziemlich, in schmutziger Art zu geizen, selbst wenn es rechtmäßig ist.
EpikurDer Beginn des Heils ist die Erkenntnis des Fehlers.
EpikurBei den sonstigen Tätigkeiten stellt sich die Frucht kaum ein, wenn sie zu Ende geführt sind, bei der Philosophie aber ist die Freude die Begleiterin der Erkenntnis; der Genuß folgt nicht erst auf das Lernen, sondern das Lernen selbst ist Genuß.
EpikurBei allen Begierden muß man sich fragen: Was geschieht, wenn mein Begehren befriedigt ist, und was, wenn es nicht befriedigt wird?
EpikurReichtum, der nicht begrenzt wird, ist große Armut.
EpikurWer einmal weise geworden ist, wird nie mehr in den entgegengesetzten Zustand geraten. Er wird sich auch nicht freiwillig anders geben als er ist.
EpikurMan muß beachten, daß eine lange und eine kurze Rede auf dasselbe herauskommen.
EpikurNichts genügt demjenigen, dem das, was genügt, zu wenig ist.
EpikurDie Gemeinschaft der Menschen besteht nicht von Natur, sondern um des Zuträglichen und des Bedürfnisses Willen.
EpikurDie Freundschaft tanzt um den Erdkreis, ja, sie heißt uns alle aufwachen zur Seligpreisung.
EpikurAlles geschieht nach Naturnotwendigkeit, nach Vorsatz, nach Zufall.
EpikurMan soll die Natur nicht vergewaltigen, sondern ihr gehorchen. Gehorchen werden wir ihr aber, indem wir die notwendigen Begierden befriedigen, die natürlichen wenigstens so weit, als es nicht schädlich ist, die schädlichen aber rücksichtslos unterdrücken.
EpikurLösung von der Unruhe der Seele oder eine nennenswerte Freude erzeugt weder der größte Reichtum noch die Ehre und das Ansehen bei der Menge noch irgend etwas anderes von dem, was aus unbegrenzten Ursachen herkommt.
EpikurDenn Liebesgenuß hat noch nie genutzt, man darf zufrieden sein, wenn er nicht schadete.
EpikurDer Weise wird gerne Schauspiele sehen und sich so gut wie nur irgend jemand an dionysischen Vorstellungen und musikalischen Genüssen erfreuen, aber musikalischen Erörterungen oder philosophisch-kritischen Untersuchungen nicht einmal beim Glase Wein eine Stelle einräumen.
EpikurLebe heute, vergiß die Sorgen der Vergangenheit.
EpikurDie Grenze der Steigerung der Lust bildet die Beseitigung alles Schmerzenden; wo aber die Lust wohnt, da weicht, solange sie da ist, Schmerz oder Betrübnis oder beides.
EpikurIm Bezug auf das Gemeinwesen ist die Gerechtigkeit für alle dasselbe; denn sie ist ja das Zuträgliche in der gegenseitigen Gemeinschaft. Dagegen ergibt sich je nach den Verschiedenheiten des Landes und der sonstigen Bedingungen nicht für alle dasselbe als gerecht.
EpikurWenn du alle Sinneswahrnehmungen bestreitest, so besitzt du nichts, worauf du dich beziehen kannst, um jene zu beurteilen, die du für falsch erklärst.
EpikurWer den Frieden der Seele hat, beunruhigt weder sich selbst noch einen andern.
EpikurLebe in der Verborgenheit!
EpikurUnter allem, was die Weisheit zum glücklichen Leben beiträgt, von allen Geschenken, die uns das Schicksal gewährt, gibt es kein größeres Gut als die Freundschaft – keinen größeren Reichtum, keine größere Freude.
EpikurBei einem argumentationsfreudigen Streitgespräch erreicht der Unterlegene mehr, insofern er etwas dazulernt.
EpikurDiese schönen, sanften und wohltuenden Erregungen des Fleisches laden von selbst, ohne Lehrer, ein.
EpikurWenn uns nicht die bedenklichen Vorstellungen von den Himmelserscheinungen und vom Tode belästigten, ob er uns am Ende nicht doch etwas angehe, sowie die Unkenntnis der Grenzen der Schmerzen und Begierden, so brauchten wir keine Naturwissenschaft.
EpikurIch will den Menschen lieber auf Grund meiner Naturkenntnis offen verkünden, was ihnen dienlich ist, auch wenn es keiner begreift, als unter Zustimmung zum Unsinn den brausenden Beifall der Menge auf mich lenken.
EpikurFür uns bedeutet Freude: keine Schmerzen haben im körperlichen Bereich und im seelischen Bereich keine Unruhe verspüren.
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