Zitate von Ernst Moritz Arndt
page 1

Man kann den Menschen keine erfreulichere Mitgift für das Leben mitgeben, als einen gesunden, starken, allen Gefahren gewachsenen Leib.

Die Lippe ist der Wetzstein des Geistes; über die Lippe muß der Gedanke oft hin und her laufen, damit er Glanz, Farbe und Gestalt gewinne.

Mehrere Frauen gleichzeitig zu lieben, gelingt leichter, als zwei Herren zu dienen.

In dem Höchsten und Tiefsten irren ist menschlicher als sich nie von dem flachen Boden elender Sicherheit versteigen.

Wer seine Sprache nicht achtet und liebt, kann auch sein Volk nicht achten und lieben; wer seine Sprache nicht versteht, versteht auch sein Volk nicht, denn in den Tiefen der Sprache liegt alles innere Verständniß und alle eigenste Eigenthümlichkeit des Volkes verhüllt.

Vor Menschen ein Adler, vor Gott ein Wurm: so stehst du fest im Lebenssturm. Nur wer vor Gott sich fühlet klein, kann vor den Menschen mächtig sein.

Die Natur ist allmächtiger als alle Lehren und Gebete. Hier gilt es nicht zu schwatzen und zu belehren – der Jüngling weiß so gut als der Mann und Greis, was recht ist – denkt und handelt für ihn und die überflüssigen Worte könnt ihr bei euch behalten.

Erklinge Lied, und werde Schall, kling gleich der hellsten Nachtigall, kling gleich dem hellsten Lerchenklang die ganze weite Welt entlang.

Wenn wir die Erde wiedergefunden, wenn wir uns daran wieder befestigt haben werden, dann tritt unsere Bildung wieder an ihre rechte Stelle. Der Geist wird dann wieder einen festen Punkt auf Erden haben, er wird diese Erde lieb gewinnen, die er einst entgötterte.

Ein Volk, das sich einem fremden Geist fügt, verliert schließlich alle guten Eigenschaften und damit sich selbst.

Was die Sprache verwirrt und verrückt und auf irgendeine Weise den klaren und lauteren Fluß trübt, das hat auch den Einfluß der Verwirrung und Trübung des ganzen Volkes.

Die Sprache eines Volkes ist der hellste Spiegel seines Gemütes und seines geistigen Lebens; wer sich der Sprache seines Volkes entfremdet, entfremdet sich seinem Volke selbst.

Wenigstens müssen die Gesetze des Staats die allgemeine Liebe und Gerechtigkeit in sich tragen, daß sie durch ihre Gesinnung und Weisheit würdig wären, ewig zu dauern.

Gott wohnt nur in den stolzen Herzen, und für den niedrigen Sinn ist der Himmel zu hoch.

Eine Sprache muß verarmen und sich verdunkeln und verlöschen, von welcher ganze Seiten geradezu brach liegen und nicht bearbeitet werden.

Hell Gesicht bei bösen Dingen und bei frohen still und ernst, und gar viel wirst du vollbringen, wenn du dies beizeiten lernst.

Erziehen soll nicht ein Ziehen und Zerren sein, sondern ein Leiten an unsichtbarer Hand.

Wenn die letzten und höchsten Güter von Volk und Vaterland auf dem Spiele stehen, versagen die juristischen Formen und Formeln, die auf Erden gemacht sind; wer zum letzten Kampf fürs Vaterland geht, holt sein Recht vom Himmel

Es gibt keine Humanität für das Unrechte und Böse, es gibt keine für die Halblügen und Halbwahrheiten, womit ein ausgeartetes Menschengeschlecht spielt.

Die Völker kämpfen um das Recht, und werden ewiglich darum kämpfen. Krieg ist, weil die irdische und menschliche Natur es so will.

Das ist das Zeichen eines elendigen und lieblosen Menschen, wenn einer immer von dem Entfernten und Allgemeinen klingelt und für das Nahe und Einzelne nichts tut.

Wo das große Herz waltet, da ist Glück; wo das kleine Herz waltet, da ist Unglück.

Arbeitsamkeit, Sparsamkeit, Nüchternheit des Verstandes, Langmut ohne Feigheit, Ehrlichkeit, mit etwas klimatischer Unbehilflichkeit versetzt, sind alte anerkannte Volkstugenden der Deutschen.

Es ist kein köstlicheres Ding als die Liebe. Denn sie war Gottes Gesellin von Anfang, und noch täglich wirkt ihre heilige Kraft Wunder und Glauben.

Wer fest will, fest und unverrückt dasselbe, der sprengt vom festen Himmel das Gewölbe.

Die Treue steht zuerst, zuletzt im Himmel und auf Erden. Wer die ganze Seele einsetzt, dem muß die Krone werden!

Sein Leib ist stattlich, mit breiter Brust und löwenartigen Gliedern. Er ist allezeit ferngeblieben von Hoffart und Habsucht, großmütig, hilfreich, freigebig wie die allbelebende Sonne.

Wer aber vor Furcht zittert, der ist ein Knecht, und wer aus Furcht etwas tut, ein niedriges Tier. Es sind viele Laster schändlich zu nennen, doch das schändlichste von allen, ist ein knechtischer Sinn. Gott wohnt nur in den stolzen Herzen, und für den niedrigen Sinn ist der Himmel zu hoch.

Nur die Gesinnung, womit der Mensch handelt, macht hienieden alles klein und groß.

Deutsches Herz, verzage nicht, Tu, was dein Gewissen spricht Dieser Strahl des Himmelslichts. Tue recht und fürchte nichts.