Zitate von Ernst Moritz Arndt
page 2

Christus ist das erste Wort, das lebt. Sätze und Worte vermögen uns nicht zu trösten. Allein seine Gegenwart. Jemand, der lebendig unter uns ist, kann unsere Einsamkeit in Glück umwandeln.

Es wird trotz allem gegenteiligen Scheins nicht rückwärts, sondern vorwärts gehen. Das steht in meinem Herzen diamantenfest.

Will die Welt zu Scheitern geh’n, Muth bleibt fest und ruhig steh’n; Ja, fällt selbst der Himmel ein, Muth wird Gott mit Göttern sein.

Es gibt einfältige Gesetze der Dinge: aber nur der Fromme und Einfältige kann sie finden, weil sie den Klugen zu gemein und den Feigen und Schurken zu offenbar erscheinen.

Jetzt oder nie, so muß die Ehre immer sprechen; ihre Stunde, ja ihre Minute ist immer da; sie kann nichts verschieben, sie darf nichts von der Gelegenheit und vom Zufall hoffen, ihr Gesetz bleibt immer das kurze und runde: Tue, was du mußt, siege oder stirb, und überlaß Gott die Entscheidung.

Nicht soll in unseren Reihen der Starke herrschen und der Schwache ihm dienen, sondern der Gerechte führt, und der Freie wird ihm gerne gehorchen.

Mit ungehemmten Flügeln dringen Wir jung wie Adler in die Luft; Doch jeder Tag kürzt uns die Schwingen, Und endlich sinken wir gelähmt zur Gruft.

Wer im Großen siegen will, sei im Kleinen fleißig; von eins, zwei kommt man zu drei, von dem Drei zu Dreißig.

Dem Deutschen ist die Verwaltung der geistigen europäischen Güter vorzugsweise übertragen, Ausbildung und Entwicklung von Sitte, Gesetz, Kunst, Wissenschaft im christlichen Sinn. In allen Trübsalen und Hartsalen, die über ihn hingefahren sind, hat er diese Aufgabe nimmer vergessen.

Lebe, hoffe, wähne! Alles andre flieht wie dünner Schaum. Für die Erde gab dir Gott die Thräne, Für den Himmel gab er dir den Traum.

Wer still steht, geht zurück; wer auf Lorbeern ruht, die er nicht brach, liegt nur auf einer schöneren Bärenhaut. Nur wer immer mehr tun will, als schon getan ist, wird das tun, was er kann.

Der Mensch kann unendlich viel, wann er die Faulheit abgeschüttelt hat, und sich vertraut, daß es ihm gelingen muß, was er ernstlich will.

Vaterland und Freiheit, Dieser Ruf muß bleiben, Wenn lange uns’rer Gräber Sand Und uns’ren Staub die Winde treiben.

Einen geistigeren und innigeren Bestandteil als die Sprache hat ein Volk nicht. Will ein Volk also nicht verlieren, wodurch es Volk ist, will es seine Art mit allen Eigentümlichkeiten bewahren, so hat es auf nichts mehr zu achten, als daß ihm seine Sprache nicht verdorben und zerstört werde.

Wer leichtsinnig Schulden macht, gerät jeden Augenblick in die entsetzliche Not, als ein Feiger gebückt stehen und Ausflüchte und Durchschliche suchen zu müssen, die eines Freien und Edlen unwürdig sind.

In einem freien Lande geh in die Hütten des Bauern, wenn du die stärksten und schönsten Männer sehen willst, wenn du Haltungen und Gebärden sehen willst, womit man vor Könige treten könnte, oder richtiger, womit Könige auftreten sollten.

Die Geschichte wandelt ihren Weg nicht wieder zurück. Alle Staaten, auch die noch keine Demokratien sind, werden von Jahrhundert zu Jahrhundert mehr demokratisch werden.

Willkommen denn zum Neuen Jahr! Laß uns die Blicke fröhlich heben! Die Freundschaft lebe treu und wahr! Die Freiheit soll am höchsten leben!

Nichts süßer ist als Liebespein, Nichts lustiger als Liebesklagen, Nichts fröhlicher als Liebesnot, Nichts seliger als Liebestod.

Nichts bricht Herz, Mut und Kraft geschwinder als die Lüge; die Lüge ist das teuflichste, weil das feigste Laster.

O Liebe, sprudelnder Bronnen; der wallet von Tiefe zur Höh‘! Wie hast du glühender Wonnen; wie hast du frierendes Weh!

Was werden wird, ist dunkel, wie die Welt sich wieder gestalten wird, ist verborgen, aber das Alte ist vergangen und Neues muß werden. Was geschehen muß, ist hell, was wir tun müssen, ist keinem verborgen: wir müssen das Rechte und das Redliche tun.

Die Liebe ist die Schöpferin und Meisterin aller Dinge und Gottes älteste Gesellin.

Eine freie Nation kann einen Befreier haben, eine unterjochte bekommt nur einen anderen Unterdrücker.

Was die Liebe nicht bindet, das ist schlecht gebunden, und was die Treue nicht schirmt, das beschirmt kein Eid.

Er glaubte mit den alten Persern, daß ein verschuldeter Mann in ganz notwendiger Folge zuletzt ein Lügner und der Knecht von solchen werden müsse, die noch schlechter als er selbst seien.

Die frühsten Träume täuschen nicht, doch wisse, Träume sind nicht Taten: Ohn Arbeit wird dir nichts geraten. Die Tugend trägt ein ernst Gesicht.

Alles muß der Mensch lernen, der auf Bildung Anspruch machen will: nur seine Sprache will der Deutsche nicht lernen, sie soll ihm von selbst kommen.

Wie viel sie auch flattern und flunkern, wie viel sie auch gaukeln und junkern, doch siegt das ewige Recht.