Zitate von Ernst Reinhardt
page 9
Eine harmonische Beziehung heißt nicht nur, sich über alles verständigen zu können, sondern sich in vielem schweigend zu verstehen.
Familienserien im Fernsehen: Viele entfliehen ihrem Alltag, indem sie in den Alltag anderer eintauchen.
Wir machen es wie die Fische: Wir beißen bei Dingen an, bei denen wir übersehen, daß sie einen Haken haben.
Der Herr gibts den Seinen im Schlaf. Viele wären schon mit dem Schlaf allein zufrieden.
An Schriftstellern wird oft die genaue Beobachtung gelobt, obwohl man nicht gesehen hat, was sie beobachtet haben.
Für viele besteht der Individualismus darin, die Trends zu wählen, denen sie folgen wollen.
Freiheit heißt nicht, jegliche Bindung zu meiden, sondern alle Bindungen frei wählen zu können, die man eingehen will.
Man sollte nur Drohungen ausstoßen, die man nicht gegen seinen Willen wahr machen muss.
Es ist uns überlassen, was wir aus dem Leben machen. Überlassen wir es nicht dem Leben, was es aus uns macht.
Aufgabe des Gedächtnisses ist es nicht, möglichst viel zu behalten, sondern nichts Wichtiges zu vergessen.
Die Geschichte wird von den Siegern geschrieben. Aber die Nachwelt behält sich Korrekturen vor.
Bei jeder Liebe ist das Spannendste der Beginn. Aber das Schönste ist, wenn die Versprechen des Anfangs eingelöst werden.
Biodiversität: Die Vielfalt der Natur muss geschützt werden vor der Einfalt des Menschen.
Manche Menschen glauben zu lange, daß sie das Leben noch vor sich haben. Andere denken zu früh, daß sie es schon hinter sich haben.
Krisen sollten Chancen sein – für jene, die sie erleiden, nicht für jene, die sie erzeugen.
Die Bemühungen um Gerechtigkeit sind doppelt wichtig, weil das Schicksal diesen Begriff nicht kennt.
Wie sehr uns wichtige Ereignisse im Leben begleiten, merken wir daran, daß sie für uns weniger weit zurückliegen als in Wirklichkeit.
Die Medien unterscheiden nicht, ob jemand etwas macht oder nur von sich reden macht.
Nicht jedem, der an sich glaubt, gelingt das Leben. Aber keinem gelingt das Leben, der nicht an sich glaubt.
Ein gutes Projekt ist so lange nicht mehrheitsfähig, als die Mehrheit nicht fähig ist, seinen Nutzen zu erkennen.
Wir verursachen viel Unglück, indem wir andern unsere Vorstellungen vom Glück aufdrängen.
Man muß nicht die Schnelligkeit steigern oder die Langsamkeit pflegen, sondern den Rhythmus finden.