Zitate von Frank Wedekind
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Der Reiche setzt eher sein Leben für seinen Reichtum als seinen Reichtum für sein Leben aufs Spiel.

Ehemänner sind im großen ganzen nur so lange eifersüchtig, als sie keinen Grund dazu haben. Von dem Augenblicke an, wo ihnen wirklich Grund zur Eifersucht gegeben ist, sind sie wie mit unheilbarer Blindheit geschlagen.

Sie hat auch schon ein Gedicht an mich gemacht, das von Liebe handelt. Sie beherrscht offenbar die Sprache nicht genug, um das Wort zu vermeiden.

Berlin ist eben keine Stadt, sondern ein trauriger Notbehelf, Berlin ist ein Conglomerat von Kalamitäten.

Die Menschen kennen sich nicht – sie wissen nicht, wie sie sind. Nur wer selber kein Mensch ist, der kennt sie.

Unglück kann jeder Esel haben, die Kunst besteht darin, daß man richtig auszubeuten versteht.

Nehmen ist seliger als Geben, wenigstens solange noch Aussicht ist, dass die Gabe nicht verweigert wird.

Im Streit zwischen Mann und Frau erscheint der Mann immer roh, die Frau immer gemein.

Sie ward geschaffen, Unheil anzustiften, Zu locken, zu verführen, zu vergiften – Zu morden, ohne daß es einer spürt.

Das Leben hat es nicht gern und ist einem nicht gnädig und günstig, wenn man es zu ernst nimmt.

Verlier dich von dem Lebenspfad Nie seitwärts ins Geheg, Geh immer artig kerzengrad‘ Den goldenen Mittelweg.

Oh, wenn doch nur alle das gleiche Bedürfnis nach Frieden hätten wie ich, wie reizend müßte das werden.

Ein früherer Klassenkamerad schreibt mir aus Afrika, wenn man sich in Afrika unglücklich fühle, dann fühle man sich noch zehnmal glücklicher, als wenn man sich in München glücklich fühle.

Immerhin finde ich es weniger unsittlich, von zwei Männern ein uneheliches Kind zu haben, als von einem zwei.

Die Kritik hatte mir vielfach den Vorwurf gemacht, daß sich meine Dramen mit meiner eigenen Person beschäftigen. Ich wollte dartun, daß es sich der Mühe lohnt, meine Person auf die Bühne zu bringen.

Ein großer Geist fühlt sich im Dunkeln wohl, das Weib ist dazu da, gesehen zu werden.

Was braucht mich Deutschlands Größe denn zu kümmern! Ist Deutschland nicht längst schon groß genug? Was schafft die Größe mir als größre Steuern?

Du in deinem Herzen leer, Ich in blindem Wahne – Dreh dich hin, dreh dich her, Schöne Wetterfahne!

Doch er wird die Heißbegehrte Lehren was das Schätzenswerte Hier auf Erden und wozu Er ist nicht auch so dumm wie du.

Hast du mich denn zur Welt gebracht, Mutter, damit ich mich als alte Jungfer zur Schöpfung hinausschleiche? Ich wollte mich nicht mit einem ungebildeten Menschen einlassen. Was soll man tun, wenn einem die Ehe von den eigenen Eltern als die scheußlichste Menschenquälerei vorgeführt wurde!

Übung ist doch schließlich die Hauptsache, wenigstens wenn man wirklich etwas zu geben hat.

Jeder Mensch hat wohl etwas Absonderliches, das ihn vorwärts treibt, und wird eventuell durch das Verlangen, diese Absonderlichkeit zu begreifen, vorwärts getrieben.

Früh schwand mein Seelenfriede, Ach, ich genoß so heiß! Und ward des Lebens müde, Ein jugendlicher Greis.

Es kreisen die Dohlen, es kriecht das Gewürm, Die Menschen hassen und lieben; Ich bin wie ein alter Regenschirm In Gedanken stehengeblieben.

Wir hatten niemand um uns als einen vertrockneten Haushofmeister und eine zu Eis gefrorene Gouvernante.

Halte die Spiele der Kinder heilig und störe sie nicht. Denn in ihnen ist weder Torheit noch Müßiggang.

Das einzige Mittel, seine Mitmenschen richtig auszunützen, besteht darin, daß man sie bei ihren guten Seiten nimmt.