Theodor Gottlieb von Hippel Zitate
seite 1
Was der Mensch vermag, kann er durch die Anstrengung seiner Kräfte erfahren; was die Menschheit vermag, wer kann dies Ziel ermessen?
Theodor Gottlieb von HippelBeim Witz muß alles wie von ungefähr kommen: alles ex tempore und pro tempore aus dem Ärmel. Es blitzt, ohne daß man vorher Wolken sieht.
Theodor Gottlieb von HippelUnser Wissen ist Vermutung und unser Tun ist Streben.
Theodor Gottlieb von HippelViele Gesetze machen viele Richter und mindestens dreimal so viele Ratgeber.
Theodor Gottlieb von HippelDie meisten unserer Brüder sterben gemeinhin in Fragezeichen, einige in Verwunderungszeichen, viele in Komma; wer stirbt im Punktum?
Theodor Gottlieb von HippelSich in einem Buche betrinken, heißt darüber Sehen und Hören vergessen und es so vorzüglich finden, dass nichts darüber ist.
Theodor Gottlieb von HippelNaivität ist eine Satire auf die Kunst, es bestehe diese Satire in Gedanken, Worten und Werken.
Theodor Gottlieb von HippelErfahrungen und Handgriffe geben dem weiblichen Geschlechte in der Häuslichkeit nicht nur Realkenntnisse, sondern bewahren es auch vor jedem Zerstreuungsschwindel, der überall Ruhe sucht und sie nirgends findet.
Theodor Gottlieb von HippelDie Liebe macht gleichgültig gegen Ruhm und Glanz, allein gegen die Menschlichkeit nicht.
Theodor Gottlieb von HippelIch bin der vorgreiflichen Meinung, daß kein Mädchen häßlich ist.
Theodor Gottlieb von HippelVernunft fragt, das Herz lehrt zur rechten Zeit mit Fragen aufzuhören.
Theodor Gottlieb von HippelWer kein Gewissen hat, hat gar nichts.
Theodor Gottlieb von HippelDie Ehe ist recht dazu gemacht, die Flügel der Einbildungskraft zu beschneiden und uns auf die Erde zu bringen.
Theodor Gottlieb von HippelLehre und Leben müssen sich in die Hand arbeiten.
Theodor Gottlieb von HippelWer nicht Vater ist, verdient auch den Namen Bürger nicht, und, um freigebig zu sein, nur halb den Namen Mensch!
Theodor Gottlieb von HippelBehalten heißt seinem Gedächtnis Wunden schlagen, und auf Gedächtnis-Gelehrsamkeit stolz tun, heißt seine Narben zeigen.
Theodor Gottlieb von HippelGeh‘ in die Gefängnisse, wo du willst, du wirst den größten Teil Ehelose finden.
Theodor Gottlieb von HippelJeder Mensch hat einen Hang, seine Meinungen anderen mitzuteilen, und der Gelehrteste ist nicht gleichgültig gegen das Urteil seiner Wäscherin und seines Ofenheizers.
Theodor Gottlieb von HippelDer Mensch ist zum Scheiden geboren. Sterben lernen und philosophieren ist von jeher für einerlei gehalten worden, denn in Wahrheit, diese Welt ist entweder ein Vorbereitungsort oder wir sind die elendesten Geschöpfe.
Theodor Gottlieb von HippelErst durch die Ehe wird das Weib in eben dem Grade durch den Mann vollendet, wie der Mann durch das Weib. Mann und Weib machen einen ganzen Menschen aus.
Theodor Gottlieb von HippelDer Mensch wirkt auf die Menschheit, und die Menschheit wirkt zurück auf den einzelnen Menschen. Von sich selbst denke der Mensch so klein, von der menschlichen Natur so groß als möglich!
Theodor Gottlieb von HippelIn der Gesellschaft zeigt jeder einzelne Mensch nur ein Pröbchen, wie Krämer von Seiden- und Wollzeugen.
Theodor Gottlieb von HippelGeld sollte das Mittel sein, um zu genießen, allein der Reiche hat gemeinhin Mittel, um sich neue Mittel zu erwerben, und am Ende Mittel über Mittel – allein keinen Zweck.
Theodor Gottlieb von HippelWer einen Brief schreibt, muss glauben, er schreibe ihn an die Welt, und wer ein Buch schreibt, er schreibe es an einen guten Freund, wenn man nicht in beiden Fällen alltäglich sein will.
Theodor Gottlieb von HippelMan ehrt den Mann, der nach Grundsätzen handelt, allein man liebt ihn nicht.
Theodor Gottlieb von HippelDie Pflichten gegen das Vaterland heben bei weitem nicht alle anderen Pflichten auf, und ein Bürger muß nie aufhören, ein Mensch zu bleiben.
Theodor Gottlieb von HippelReden ist Kunst; recht Reden ist Natur.
Theodor Gottlieb von HippelMensch, dieser Augenblick ist dein, der künft’ge wird’s vielleicht nicht sein.
Theodor Gottlieb von HippelDie letzten Worte sind alle in der Muttersprache, auch die letzten Seufzer so.
Theodor Gottlieb von HippelEin Frauenzimmer, das einen jungen Menschen des Geldes wegen heiratet, setzt sich selber zur Konkubine herab.
Theodor Gottlieb von HippelWer Torheit mit Klugheit verbessern will, gebe das ganze Geschäft auf. Torheit mußt Torheit heilen.
Theodor Gottlieb von HippelRuhe und Ruhm sind selten gute Freunde.
Theodor Gottlieb von HippelDie größte Beredtsamkeit besteht in der Kunst zu schweigen.
Theodor Gottlieb von HippelHeirate nicht die Schönste in der Stadt.
Theodor Gottlieb von HippelEin junger Mensch muß sich so in Gesellschaft führen, als einer, dem Geld zugezählt wird.
Theodor Gottlieb von HippelDenn in der Tat die Natur hält ein schreckliches, heimliches Gericht, das schrecklichste, das gedacht werden kann.
Theodor Gottlieb von HippelErziehen heißt: aufwecken vom Schlaf, mit Schnee reiben, wo es erfroren ist, abkühlen wo es brennt.
Theodor Gottlieb von HippelWenn man die Zeit abwarten kann, wird Wasser in Wein verwandelt.
Theodor Gottlieb von HippelFrauenzimmer gehören zum menschlichen Geschlecht, sind in dieser Qualität in die bürgerliche Gesellschaft als durchaus ohnentbehrliche Glieder mit eingetreten, und müßten also mit dem männlichen Geschlecht überall, wo diese Natur es nicht verbaut, gleiche Rechte haben.
Theodor Gottlieb von HippelEs war ein großer Mann des Altertums, der das Weib ein Ungeheuer der Natur nannte und doch – heiratete.
Theodor Gottlieb von HippelVernunft ist Großgeld, Verstand Kleingeld.
Theodor Gottlieb von HippelMan sagt von großen Genies, ihre Irrthümer, ihre Fehler wären schön. – Schmeichelei!
Theodor Gottlieb von HippelDer Zeit kann und muß nichts vorgreifen, nicht Religion, nicht Weisheit, sie leidet es nicht; nur sie kann den Schmerz lindern.
Theodor Gottlieb von HippelEin abgebrochener Gedanke bringt andere zum Denken; ein Gedanke in seiner vollen Lebensgröße ausgedrückt, ermüdet uns mitten auf dem Weg.
Theodor Gottlieb von HippelDie Natur bestimmt euch, Mütter zu werden; ihr sollt mit eurem Leibe die Natur preisen und den Staat bereichern.
Theodor Gottlieb von HippelEs gehört mehr Kraft zum Leiden als zum Tun, mehr Stärke zum Entbehren als zum Genießen.
Theodor Gottlieb von HippelSo wie unsere Erde um die Sonne läuft und sich um sich selbst dreht, so geht es auch mit dem Menschengeschlecht und mit den einzelnen Menschen.
Theodor Gottlieb von HippelSandkörner machen den Berg, Minuten das Jahr, flüchtige Gedanken ewige Taten. Haltet nichts für Kleinigkeiten.
Theodor Gottlieb von HippelDie Bosheit macht schwach und die Schwäche macht boshaft.
Theodor Gottlieb von HippelDer Schuldige flieht, auch wenn er nicht verfolgt wird.
Theodor Gottlieb von Hippel