Franz Kafka Zitate
seite 5
Noch spielen die Jagdhunde im Hof, aber das Wild entgeht ihnen nicht, so sehr es jetzt schon durch die Wälder jagt.
Franz KafkaDie richtige Erklärung ist aber die, daß ein großer Teufel in ihm Platz genommen hat und die Unzahl der kleineren herbeikommt, um dem Großen zu dienen.
Franz KafkaPrüfe dich an der Menschheit. Den Zweifelnden macht sie zweifeln, den Glaubenden glauben.
Franz KafkaJe mehr Pferde du anspannst, desto rascher gehts – nämlich nicht das Ausreißen des Blocks aus dem Fundament, was unmöglich ist, aber das Zerreißen der Riemen und damit die leere fröhliche Fahrt.
Franz KafkaNicht eigentlich die sinnliche Welt ist Schein, sondern ihr Böses, das allerdings für unsere Augen die sinnliche Welt bildet.
Franz KafkaDen ekel- und hasserfüllten Kopf auf die Brust senken.
Franz KafkaWege, die in die Zukunft führen, liegen nie als Wege vor uns. Sie werden zu Wegen erst dadurch, daß man sie geht.
Franz KafkaDieses Leben erscheint unerträglich, ein anderes unerreichbar.
Franz KafkaDas Spiel mit der Wahrheit ist auch immer ein Spiel mit dem Leben.
Franz KafkaStelle dich dem Regen entgegen, laß die eisernen Strahlen dich durchdringen, gleite in dem Wasser, das dich fortschwemmen will, aber bleibe doch, erwarte so aufrecht die plötzlich und endlos einströmende Sonne.
Franz KafkaEs gibt nur ein Ziel, keinen Weg. Das, was wir Weg nennen, ist Zögern.
Franz KafkaWenn man seine Grenzen sehr intensiv erkennt, muß man zersprengt werden.
Franz KafkaWie kann den überhaupt jemand schuldig sein? Wir sind Gottes Geschöpfe. Wenn wir schuldig sind, was ist er dann?
Franz KafkaWie folgt aus einem Geheimnis immer ein größeres!
Franz KafkaDie Schrift ist unveränderlich und die Meinungen sind oft nur ein Ausdruck der Verzweiflung darüber.
Franz KafkaAlles Wissen, die Gesamtheit aller Fragen und Antworten, ist in den Hunden enthalten.
Franz KafkaIch freue mich darüber, in einem Land zu sitzen, wo die Leute noch ungeduldig auf unsere Produkte warten.
Franz KafkaDer Wunsch nach besinnungsloser Einsamkeit. Nur mir gegenübergestellt sein.
Franz KafkaEs gibt Fragen, über die wir nicht hinwegkommen könnten, wenn wir nicht von Natur aus von ihnen befreit wären.
Franz KafkaAlles, selbst die Lüge, dient der Wahrheit; Schatten löschen die Sonne nicht aus.
Franz KafkaDas Buch ist die Axt für das gefrorene Meer in uns.
Franz KafkaVerbringe die Zeit nicht mit der Suche nach einem Hindernis. Vielleicht ist keines da.
Franz KafkaMenschen werden schlecht und schuldig, weil sie reden und handeln, ohne die Folgen ihrer Worte und Taten vorauszusehen.
Franz KafkaWenn man die Zukunft vorzeitig weckt, bekommt man dann eine verschlafene Gegenwart.
Franz KafkaNichtstun ist eine der größten und verhältnismäßig leicht zu beseitigenden Dummheiten.
Franz KafkaIn diesem Augenblick ging über die Brücke ein geradezu unendlicher Verkehr.
Franz KafkaDer Grundsatz, nach dem ich entscheide, ist: Die Schuld ist immer zweifellos.
Franz KafkaDer Unterschied zwischen dem „Ja“ und dem „Nein“, das er seinen Zeitgenossen sagt, und jenem, das er eigentlich zu sagen hätte, dürfte dem vom Tod und Leben entsprechen, ist auch nur ebenso ahnungsweise für ihn faßbar.
Franz KafkaDem Bösen kann man nicht in Raten zahlen – und versucht es unaufhörlich.
Franz KafkaFrüher begriff ich nicht, warum ich auf meine Frage keine Antwort bekam, heute begreife ich nicht, wie ich glauben konnte, fragen zu können. Aber ich glaubte ja gar nicht, ich fragte nur.
Franz KafkaLaß doch die Zukunft noch schlafen, wie sie es verdient. Wenn man sie nämlich vorzeitig weckt, bekommt man eine verschlafene Gegenwart.
Franz Kafka„Richtiges Auffassen einer Sache und Mißverstehn der gleichen Sache schließen einander nicht vollständig aus.“
Franz KafkaJe länger man vor der Tür zögert, desto fremder wird man.
Franz KafkaLeoparden brechen in den Tempel ein und saufen die Opferkrüge leer; das wiederholt sich immer wieder; schließlich kann man es vorausberechnen, und es wird ein Teil der Zeremonie.
Franz KafkaSchweizerisch: Mit Blei ausgegossenes Deutsch.
Franz KafkaWas ist fröhlicher als der Glaube an einen Hausgott!
Franz KafkaDie Strömung, gegen die er schwimmt, ist so rasend, daß man in einer gewissen Zerstreutheit manchmal verzweifelt ist über die öde Ruhe, inmitten welcher man plätschert, so unendlich weit ist man nämlich in einem Augenblick des Versagens zurückgetrieben worden.
Franz KafkaEin Glaube wie ein Fallbeil, so schwer, so leicht.
Franz KafkaDie Kunst hat das Handwerk nötiger als das Handwerk die Kunst.
Franz KafkaManche leugnen den Jammer durch Hinweis auf die Sonne, er leugnet die Sonne durch Hinweis auf den Jammer.
Franz KafkaDer Tod ist vor uns, etwa wie im Schulzimmer an der Wand ein Bild der Alexanderschlacht. Es kommt darauf an, durch unsere Taten noch in diesem Leben das Bild zu verdunkeln oder gar auszulöschen.
Franz KafkaIch bemühe mich, ein richtiger Anwärter der Gnade zu sein. Ich warte und schaue. Vielleicht kommt sie – vielleicht kommt sie nicht. Möglich, daß die ruhige Erwartung schon ihr Vorbote oder diese selbst ist.
Franz Kafka