Friedrich Maximilian Klinger Zitate
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Mein Glück ist groß, da es still ist.
Friedrich Maximilian KlingerHabe den wahren Geist deines Postens, Standes und Berufes, so hoch oder so niedrig du auch im Amte stehen magst!
Friedrich Maximilian KlingerSetzt dem stolzen Manne Gleichgültigkeit entgegen, und ihr nehmt seiner Macht den Stachel.
Friedrich Maximilian KlingerSo fasse sich ein jeder in Geduld und dringe nicht auf Kosten seiner Ruhe verwegen in die Geheimnisse, die der Geist des Menschen hier nicht enthüllen kann und soll.
Friedrich Maximilian KlingerFordere und erwarte wenig von den Menschen; fordere und erwarte viel von dir.
Friedrich Maximilian KlingerNur der Schwache, Feige, der Nichtdenker und der Charakterlose können sich mit den Wörtern Schicksal, Zukunft trösten und über die blinde Wirkung dieser unsichtbaren Gespenster seufzen.
Friedrich Maximilian KlingerNur das feige, schlechte Herz wird schlechter durch Erfahrung, der Edle sieht die Laster und Verirrungen der Menschen bloß als Dissonanzen an, die die Harmonie seiner Brust in ein helleres Licht setzen und ihm sein eignes Glück fühlbarer machen.
Friedrich Maximilian KlingerWer, über andere gesetzt, nie vergißt, warum er über sie gesetzt ist, den wird keiner auf seiner Höhe beneiden. Jeder wird vielmehr wünschen, ihn noch höher stehen zu sehen.
Friedrich Maximilian KlingerDer Mann, dem du zürnest, muss deines Zornes wert sein.
Friedrich Maximilian KlingerMan möchte an manchen Philosophen, der mit einem Werke über die Frage, wie der Mensch denkt, auftritt, die Frage tun, ob er auch wirklich bei der Untersuchung der schweren Aufgabe gedacht hat.
Friedrich Maximilian KlingerDie Menschen verzeihen einem wohl noch, gerade und ehrlich zu sein; aber sie fordern tiefes Stillschweigen darüber von dem, der es ist. Auf Kosten andrer nur erlauben sie ihm, sich frei und laut auszudrücken.
Friedrich Maximilian KlingerEs gehört viel dazu, daß sich ein Mann, dem das Herz überfließt, in der Gesellschaft erhalte.
Friedrich Maximilian KlingerWer nur Schlechtes von den Menschen zu sagen weiß, der ist wenigstens insofern ehrlich, daß er uns zeigt, er rede nur nach Beobachtungen an sich selbst.
Friedrich Maximilian KlingerWann haben wohl die Großen und Menschenführer Bücher um Rat gefragt, wie sie ihr Geschäft treiben sollten?
Friedrich Maximilian KlingerGestatten Sie der Klugheit, was Ihnen spätere Notwendigkeit gewaltsam entreißen kann.
Friedrich Maximilian KlingerDas Lämmergeschlecht zeugt und gebiert sich wenigstens nicht selbst den Wolf zum Wächter; auch darin kann sich der Mensch des Vorzugs über die Tiere rühmen.
Friedrich Maximilian KlingerIn Arabien wünscht man immer noch dem Stamme Glück, der einen Poeten hervorbringt; auch in Deutschland mag man einer Familie zu diesem Ereignisse gratulieren, wenn man keinen Gemeinsinn hat.
Friedrich Maximilian KlingerWahrhaft große Männer sind immer einfach; ihr Betragen ist immer ohne Kunst und ohne Schminke, es fließt aus richtiger Schätzung ihrer selbst und dem Anerkennen des Wertes anderer.
Friedrich Maximilian KlingerDer Geist des Menschen (versteht sich dessen, der ihn gebraucht) ist das unzubefriedigendste, unersättlichste Ding der uns bekannten Wesen.
Friedrich Maximilian KlingerIch will, wenn ich über einen Mann urteilen soll, nicht allein wissen, welche Tat er ausgeführt, sondern wie und durch was für ein Mittel er sie ausgeführt hat. Dadurch kann eine kleine Tat zur großen und eine große zur kleinen werden.
Friedrich Maximilian KlingerZum Leben gehört Kraft und Mut, man mag auf dem Thron sitzen, in der Hütte wohnen oder an dem Eckstein sein Brot erbetteln.
Friedrich Maximilian KlingerHalte deine rasche Aufwallung bei den Erscheinungen der moralischen Welt, die dein Herz empören, deinen Verstand verwirren, im Zaum und bebe, ein Urteil zu fällen, denn du kannst nicht erkennen, wie und woher sie kamen, wohin sie zielen und wie sie für den enden, der sie veranlasset.
Friedrich Maximilian KlingerDie Gelegenheit hat nur an der Stirne Haare, hinten ist sie kahl.
Friedrich Maximilian KlingerDer Mann, der zum ersten Male das Wort „Tugend“ klar dachte und warm aussprach, hat dem Menschen ein Diplom des Adels ausgestellt und das rechte Wort dazu gefunden.
Friedrich Maximilian KlingerWas der Mensch fühlt, genießt und faßt, nur das ist sein, alles übrige ist Erscheinung, die er nicht erklären kann.
Friedrich Maximilian KlingerJedermann findet die Schmeichelei, welche einem andern gesagt wird, eine fade, lose Speise; die Eigenliebe aber würzt sie in dem Augenblick, als man sie uns selbst auftischt.
Friedrich Maximilian KlingerMan versuche es nur in seinem eigenen Hause mit dem ganz milden, nachsichtigen, liebevollen humanen Geist, und man wird bald fühlen, daß, wenn man andere nicht ein wenig despotisiert, man gewiß von ihnen despotisiert wird.
Friedrich Maximilian KlingerDas Publikum kann freilich zu seinen Schriftstellern sagen: Ihr steht in unserem Solde. Die meisten können aber dem Publikum antworten: So dienen wir auch.
Friedrich Maximilian KlingerMan findet tausend Gelehrte, bis man auf einen weisen Mann stößt.
Friedrich Maximilian KlingerWer das Gold als Gold liebt, der ist sein Sklave; wer es aber als bloßes Werkzeug zu seinen Absichten gebraucht, der sucht andere zu seinen Sklaven zu machen und macht sie auch wirklich dazu.
Friedrich Maximilian KlingerWären die Menschen so schlimm, wie sie mancher denkt und malt, so ließe sich gar nicht mit ihnen leben; wären so gut, wie sie mancher haben will, so bliebe das Leben selbst stehen.
Friedrich Maximilian KlingerDer Mensch war moralisch-tot geboren oder erschaffen worden, so sagt man, und das heißt: Er war vollkommen. Da beschlich der Zweifel seinen Geist, und er ward ein lebendiges, tätiges Wesen.
Friedrich Maximilian KlingerMan kann ein klarer Denker ohne Gefühl, aber kein starker, kühner Denker ohne dasselbe sein.
Friedrich Maximilian KlingerDer Mensch ist das einzige Tier, das sich für seine Vorfahren interessiert.
Friedrich Maximilian KlingerVernunft und Gefühl sind die Sonne und der Mond am moralischen Firmament. Immer nur in der heißen Sonne würden wir verbrennen; immer nur im kühlen Mond würden wir erstarren.
Friedrich Maximilian KlingerWer edel, uneigennützig, großmütig denkt, ist überall frei; wer niederträchtig, eigennützig, kriechend denkt, ist überall Sklave.
Friedrich Maximilian KlingerDer Mensch ist ein ernsthaftes Tier; dies beweisen wir bei unserer Arbeit und unserer Ruhe. Wer also immer lächelt und heiter sein kann, der muß ein Affenspiel mit dem Leben getrieben haben.
Friedrich Maximilian KlingerIhr seid alle Heilige – wenn euch nichts in Versuchung führt!
Friedrich Maximilian KlingerMan muß den guten Kern im Menschen bis ins späteste Alter aufbewahren. Wenn Verstand und Herz sich nicht trennen, altert der innere Mensch nie.
Friedrich Maximilian KlingerWen Glück und Unglück nicht auf die Probe gestellt haben, der stirbt wie ein Reichssoldat, der nie den Feind gesehen hat.
Friedrich Maximilian KlingerWir müssen an den hohen Zweck unserer Bestimmung glauben, damit wir ihrer wert seien.
Friedrich Maximilian KlingerEinem Unerfahrenen Lebensregeln geben, heißt einem Ungeübten Unterricht im Fechten durch Zuschauen geben.
Friedrich Maximilian KlingerWer, wenn das Vaterland in Not ist, einen anderen Gedanken als dessen Rettung fühlt, ist nicht wert, in einem freien Staate zu leben.
Friedrich Maximilian KlingerIn törichter Hoffnung, in stolzem Wahnsinn blicken wir zu dem Himmel auf und erwarten, in der fernen, ungewissen Zukunft den Lohn unsrer Unterwerfung, während der Triumph und Spott des Lasters um uns her erschallt.
Friedrich Maximilian KlingerDer Genius denkt schnell jedes Ding an seine rechte Stelle.
Friedrich Maximilian KlingerNichts leidet weniger Übertreibung als die Tugend.
Friedrich Maximilian KlingerO Zauber des Golds! Magie der Eitelkeit!
Friedrich Maximilian KlingerDer Arme sagt seufzend: Der Reiche kann alles! – Antwort dem Armen: Nur nicht glücklich sein, weil er nicht gelernt hat, sich selbst dazu zu brauchen.
Friedrich Maximilian KlingerNur wer die Last wirklich selbst trägt, kennt ihr Gewicht.
Friedrich Maximilian KlingerDie Vernunft mag noch so stolz und anmaßend sein – alles, was sie denkt, allen Stoff, den sie verarbeitet, verdankt sie doch dem Herzen, den Sinnen und der Einbildungskraft. Zur Vergeltung hat sie das Spiel a priori ersonnen und sucht sich in das Eroberte als Eigentum zu setzen.
Friedrich Maximilian Klinger